Vom Bankkaufmann zum Geistlichen
Helmut Wißmiller ist nun Priester. In Dillingen feiert er am Sonntag seine Nachprimiz.
Wenn seine Oma das noch erlebt hätte: Ende Juni wurde Helmut Wißmiller aus Apfeltrach, der zurzeit in Dillingen tätig ist, im Augsburger Mariendom zum Priester geweiht. So, wie es sich seine Oma schon in seiner Kindheit für ihn gewünscht hatte. „Du könntest doch Pfarrer werden“, hat sie damals, als er sie manchmal auf Wallfahrten begleitete, zu ihm gesagt, aber – wie ihr Enkel – wohl nicht recht daran geglaubt: „Die schulischen Leistungen stimmten nicht“, gibt der 31-Jährige frei heraus zu – und auch, dass er nie gedacht hätte, die Fähigkeit zu haben, in der Kirche „da vorne zu stehen und vor Leuten zu sprechen“.
Deshalb hat er erst einmal eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert und sich erst später wieder mit dem Glauben beschäftigt. Da wurde ihm bewusst, dass der Wunsch der Oma vielleicht doch nicht so abwegig war. Gewissheit gab ihm ein einschneidendes Erlebnis, zu dem er sich nicht näher äußern will. Nur so viel: „Danach habe ich die Bestätigung gehabt, dass ich diesen Weg gehen darf. Ich habe aber auch gewusst, dass es kein leichter Weg werden wird und Baustellen kommen werden.“ Zum Beispiel nach dem Abitur an der Berufsoberschule in Kaufbeuren die Herausforderungen des Studiums, die Prüfungen, die er nicht alle auf Anhieb bestanden hat und Zweifel an seinen Fähigkeiten und der Berufung weckten: Wenn Gott ihn als Diener wollte, warum machte er es ihm dann so schwer? „Aber wenn der Herr einen auf diesen Weg schickt, steht er einem auch in schwierigen Phasen bei“, sagt Wißmiller rückblickend. So, wie ihm der Herr auch geholfen hat, nicht den Verführungen zu erliegen, die das Leben bereithält. Eine eigene Familie hätte er sich bis vor ein paar Jahren durchaus vorstellen können. „Aber der Schmerz ist nicht groß, dass mir da was fehlt.“ Schließlich sei er nicht allein: „Man ist zu zweit auf dem Weg.“ Seine Eltern haben ihn dabei unterstützt – auch wenn sie sein Berufswechsel doch überrascht hat. Noch gut erinnert sich Wißmiller, wie sich seine Mutter beim Mittagessen an der Suppe verschluckte, als er seiner Tante bestätigte, dass er Theologie studieren wolle.
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