Devisenkurse: Sorge um britischen EU-Austritt lässt Pfund abstürzen
Die Sorge um einen britischen EU-Austritt hat am Montag das Pfund abstürzen lassen. Die Währung ist auf dem tiefstem Stand zum Dollar seit fast sieben Jahren.
Die Sorgen um einen möglichen EU-Austritt Großbritanniens haben die Währung des Landes am Montag auf Talfahrt geschickt. Am frühen Nachmittag entsprach ein Pfund Sterling 1,4058 Dollar - das war der niedrigste Stand seit März 2009. Später erholte sich die Währung wieder etwas. Am späten Freitagabend hatten für ein Pfund noch 1,4392 Dollar bezahlt werden müssen.
Hintergrund der Entwicklung am Montag waren Äußerungen des Londoner Bürgermeisters Boris Johnson. Der konservative Politiker hatte sich am Sonntag auf die Seite derjenigen geschlagen, die den "Brexit", also das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU, befürworten. Die Bürger des Landes sollen im Juni in einem Referendum über diese Frage abstimmen.
Premierminister Cameron wirbt für einen Verbleib in der EU
Premierminister David Cameron wirbt für einen Verbleib des Landes in der EU. Der Widerspruch zwischen Cameron und dessen Parteikollegen Johnson löse bei Investoren große Irritationen aus, erklärte der Analyst Augustin Eden von der Firma Accendo Markets. Sie kehrten deshalb dem Pfund den Rücken und flüchteten sich in den als sicherer empfundenen Dollar.
In der vergangenen Woche hatten die übrigen EU-Staaten beim jüngsten Brüsseler Gipfel Zugeständnisse an Cameron gemacht in der Hoffnung, dass Großbritannien in der Union bleibt. Cameron konnte dabei seine Kernforderungen durchsetzen - ein Mitspracherecht bei für London relevanten Entscheidungen der Eurozone und die Möglichkeit, neu zugezogenen EU-Ausländern in seinem Land bis zu vier Jahre lang Sozialleistungen zu verwehren. afp
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