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Sparschwemme
02.01.2020

Deshalb sparen die Deutschen trotz Niedrigzinsen weiter

Unrentabel geworden: klassisches Sparen.
Foto: Michael J. Berlin, stock.adobe.com

Das Geldvermögen der Deutschen hat ein Rekordhoch erreicht. Sparanlagen werfen aber keine Rendite mehr ab. Wie passt das zusammen?

Es erscheint wie ein Rätsel. Das private Geldvermögen der Deutschen hat ein Rekordhoch erreicht. Die Bürger sparen und sparen. Gleichzeitig sind die Zinsen tief gefallen, die ersten Banken erheben auf größere Einlagen Strafzinsen. Wie passt dies zusammen? Fachleute sagen, dass inzwischen mehr gespart wird als es eine Nachfrage an Krediten gibt. Von einer regelrechten „Sparschwemme“ ist die Rede. Doch Schritt für Schritt.

„Trotz extrem niedriger Zinsen lassen sich die Bürger bei ihren Sparbemühungen nicht entmutigen“, heißt es in einer Studie der genossenschaftlichen DZ-Bank. Das Geldvermögen der Privathaushalte habe im abgelaufenen Jahr 2019 um rund 441 Milliarden Euro zugenommen und den Rekordwert von 6,6 Billionen Euro erreicht.

Dazu beigetragen habe ein gutes Aktienjahr, das die Bewertungen der Titel in den Depots steigen ließ. Doch nur eine Minderheit der Bundesbürger hält Aktien. „Den größten Anteil am Vermögensaufbau hatte erneut der Sparfleiß der Bürger“, heißt es in der DZ-Bank-Studie. Von 100 Euro verfügbarem Einkommen legten die Deutschen im Schnitt elf Euro zurück. Kann man dies angesichts der Niedrigzinsen noch erklären?

Zentralbanken senken Leitzinsen seit der Finanzkrise

Tatsache ist, dass die Zentralbanken in vielen Industrieländern die Leitzinsen seit der Finanzkrise 2007/08 stark gesenkt haben. Für deutsche Sparer markierte das vergangene Jahrzehnt die Zeit, in der der Zins verschwand. Im Jahr 2008 lag der Leitzins der Europäischen Zentralbank noch bei über vier Prozent. Im Jahr 2011 waren es maximal noch 1,5 Prozent, seit 2016 liegt der Leitzins bei null. Hinter der Zinssenkung steht das lange Zeit bekundete Bemühen, eine Deflation abzuwenden. Verbraucher und Unternehmen sollen bewegt werden, zu investieren und Geld auszugeben, um die Wirtschaft in Gang zu halten.

Europa war die letzten Jahre nicht allein in der Niedrigzinswelt. International sind die Zentralbanken – teilweise zeitversetzt – ähnlich verfahren. Sei es die US-Notenbank Fed, sei es die Bank of Japan. Eine schnelle Kehrtwende ist nicht in Sicht: „Wir sehen in Niedrigzinsen einen Megatrend, der uns mit seinen gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen über Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte begleiten wird“, schrieb kürzlich Jürgen Michels, Chefvolkswirt der Bayern-LB, in einem Beitrag für das Münchner Ifo-Institut.

Inzwischen fragen sich Fachleute, ob die Leitzinssenkungen überhaupt noch wirken – so, wie es sich die Zentralbanken erhoffen. Kritisch sind zum Beispiel der frühere US-Finanzminister Larry Summers und die Harvard-Ökonomin Anna Stansbury: „Es gibt starke Gründe anzunehmen, dass sich die Kraft niedriger Zinssätze, die Wirtschaft anzukurbeln, abgeschwächt hat – oder gar ins Gegenteil verkehrt wurde“, schrieben sie im August 2019 für die Zeitung „The Guardian“. Am Ende aber könnten es gar nicht die Zentralbanken sein, die für die Niedrigzinsen die Verantwortung tragen. Sondern die Sparer.

Dafür lohnt es sich, kurz zu betrachten, was der Zins ist. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass die Menschen ihr Geld lieber heute als morgen ausgeben, schließlich ist ungewiss, wie ihre Zukunft aussieht. Damit sie überhaupt bereit sind, Geld zu sparen und den Konsum in die Zukunft zu verschieben, verlangen sie für ihre Ersparnis eine Entschädigung – den Zins. Auf dem Kapitalmarkt fragen Unternehmen wiederum Kredite nach, die sie für Investitionen nutzen können. Mit den Erträgen können die Firmen später die Schulden inklusive Zins zurückzahlen. Zinstheorien gibt es viele. Als einer der ersten Väter einer modernen Zinstheorie gilt der österreichische Ökonom Eugen Böhm-Bawerk (1851–1914). Häufig wird der Zins als „Preis des Geldes“ bezeichnet. Doch es könnte sein, dass das ersparte Geld immer weniger nachgefragt wird.

Ökonomen: Überangebot von Kapital am Markt

Ein großer Teil der Ökonomen geht seit mehreren Jahren davon aus, dass inzwischen ein Überangebot von Kapital vorhanden ist. Das Bild von der Sparschwemme kommt auf. „Bereits weit vor der Finanzkrise war das Realzinsniveau rückläufig“, schreibt Dominik Löber von der Unternehmensberatung Roland Berger ebenfalls in einem Papier des Ifo-Instituts. Die Zentralbanken wären also nicht die Übeltäter der Nullzins-Welt. Ihre Geldpolitik spiegelte lediglich eine Entwicklung, die es sowieso schon gibt: „Die Gründe für das Absinken des Realzinses sprechen für ein Überangebot an Kapital im Markt“, schreibt Löber. Was könnten die Gründe für die Sparschwemme sein?

Die Bevölkerung in den Industrieländern altert, lautet ein Argument. Die Menschen sorgen für ihr Alter vor, indem sie Geld zurücklegen. Verschärfend könnte hinzukommen, dass es für die Ersparnisse keine genügend große Kreditnachfrage mehr gibt, wie Volkswirt Carl Christian von Weizsäcker in einem „Zeit“-Interview darlegte: Heutzutage brauchen die Unternehmen gar nicht mehr so viel Kapital, wie die Sparer zurücklegen“, sagt er. „Die Firmen müssen heute nicht mehr so große Maschinenparks unterhalten, um Geld zu verdienen – oft reicht ein Suchalgorithmus. Lagerhallen werden überflüssig, weil die Lieferketten exakt auf die Fertigung abgestimmt sind.“

Was sagen diese Entwicklungen aber am Ende den Sparern? Die Zinsen werden wohl so bald nicht steigen. „Eins scheint klar: Die Nullzinsen stehen bereit, das neue Jahrzehnt zu begrüßen und auch ein längeres Stück weit zu begleiten“, meint Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka-Bank. „Anleger müssen sich also auch 2020 in der Nullzins-Wüste zurechtfinden und nach Rendite-Oasen suchen.“ Banken und Anlageberater raten den Sparern, sich nach neuen Anlagemöglichkeiten umzusehen – vor allem am Aktienmarkt. Beliebt sind kostengünstige Aktienfonds, die schlicht und einfach Börsenindizes abbilden, sogenannte ETFs. Und viele Anleger investieren in Immobilien.

Je länger die Niedrigzinspolitik aber dauert, desto größer wird die Gefahr von Verzerrungen auf den Märkten. Wer ein Haus baut, mag von den Niedrigzinsen profitieren, genauso wie die Staatshaushalte in den Euroländern. Gleichzeitig könnten aber Firmen überleben, die ohne Nullzins längst verschwunden wären, meint Bayern-LB-Ökonom Michels und spricht von einer „Zombie-Finanzierung“. Nicht zuletzt steigt das Risiko „sektoraler Blasen“ in den Anlagenklassen, meint Ökonom Löber. Immer wieder wird spekuliert, ob es nicht längst Blasen am Aktienmarkt oder bei Immobilien gibt. Kein Wunder, dass viele Sparer angesichts dieser Unsicherheiten ihr Geld auf dem Konto parken – Niedrigzinsen hin oder her. (mit dpa)

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