
DIW-Chef fordert neues Freihandelsabkommen mit USA unter Biden

Exklusiv Marcel Fratzscher sieht das Investitionsabkommen der EU mit China kritisch: Er rät, sich auf transatlantische Partnerschaften zu fokussieren.

DIW-Chef Marcel Fratzscher fordert nach dem Amtsantritt der neuen Regierung von US-Präsident Joe Biden eine rasche europäische Initiative für ein neues Freihandelsabkommen mit den USA. Ein Ersatz für das gescheiterte TTIP-Abkommen würde Europas Stellung gegenüber China stärken, sagte der Chef des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung unserer Redaktion. „Wir sollten uns mit der neuen US-Regierung einigen, wie wir mit China umgehen“, erklärte Fratzscher. „Daher sollte Europa auf ein neues Handelsabkommen mit den USA setzen, in dem wir uns auf gemeinsame Standards verständigen, die dann global bindend sind.“
DIW-Chef betont Bedeutung transatlantischer Partnerschaften für Europa
Der Ökonom kritisiert das Investitionsabkommen zwischen der EU und China, dessen Vertragstext am Freitag veröffentlicht wurde. „Eine Einigung mit China ist zwar wichtig, aber China spielt nach den eigenen Regeln“, sagte Fratzscher. „Das Abkommen ist kein großer Wurf, man begegnet sich nicht auf Augenhöhe, die Bedingungen in den Volkswirtschaften sind sehr unterschiedlich“, kritisierte er. „Ich sehe die beste Strategie für Europa, die eigenen Interessen im globalen Systemwettbewerb zu behaupten, in einer starken transatlantischen Partnerschaft“, betonte der DIW-Chef.
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Abkommen mit den USA bedeuten Unterordnung. Natürlich sind gute Handelsbeziehungen zu den USA wichtig. Aber ebenso auch z.B. zu China, Indien, Rußland.
Fratzscher bringt es auf den Punkt:
Die Zukunft der EU liegt in der transatlantischen Partnerschaft mit den USA.
Toll, dass die Augsburger Allgemeine Stimmen der Vernunft Gehör verschafft!