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Interview
11.03.2019

IHK-Chef Kopton: „Wir verspielen das Erbe von Franz Josef Strauß“

Bayern sollte sich nicht nur um den Schutz der Bienen kümmern, meint IHK-Präsident Andreas Kopton. Man müsse auch mehr Energie „in die großen Themen“ stecken, darunter Europa und die Energiepolitik.
Foto: Ulrich Wagner

Angst vor einem Abkühlen der Konjunktur hat IHK-Chef Andreas Kopton nicht. Er macht sich größere Sorgen um die Wirtschafts- und Energiepolitik im Land.

Herr Kopton, Sie haben Konjunktur mit einem Bierzelt verglichen. Spielt die Musik, herrscht gute Laune. Verstummt die Musik, drückt das auf die Stimmung. Der Ifo-Konjunktur-Index fällt und fällt. Wann hört die Konjunktur-Blaskapelle auf zu spielen?

Andreas Kopton: Die sich aus der Gegenwart speisende Stimmung ist nach wie vor gut. Unsere Konjunkturumfragen belegen das. Die Musik spielt also noch. Doch wenn wir die Unternehmer nach ihren Erwartungen für die Zukunft befragen, trübt sich ihre Stimmung ein. So gemischt ist die Lage also im schwäbischen Konjunktur-Bierzelt. Das ist aber auch kein Wunder. Allein die immer wieder neuen Meldungen zum Brexit verunsichern die Unternehmer massiv. Und Unsicherheit ist das größte Gift für die Wirtschaft. Das ist eine schwierige Situation für Unternehmer.

Doch beim Brexit-Gift bleibt es nicht. Wir haben es mit einem toxischen Mix-Getränk zu tun.

Kopton: Der zweite Bestandteil des Cocktails stammt von Trump. Wenn seine Drohungen Wirklichkeit werden, einen 25-prozentigen Zoll auf Auto-Importe zu erheben, wäre das auch fatal für unsere Region. Ob Brexit oder Trump: Die Risiko-Herde kommen ganz langsam näher. Sie schleichen sich sozusagen an. Das ist ganz anders als vor zehn Jahren, als nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers ganz plötzlich die Folgen der Finanzmarktkrise offenbar wurden. Doch heute müssen die Unternehmer mit diesen zwei großen Risikopotenzialen klarkommen. Werden die Szenarien nicht Realität, was ja möglich ist, hellen sich die Konjunktur-Erwartungen der Unternehmer rasch auf. Dann werden wir auch in diesem Jahr erleben, wie eine Konjunktur sauber durchläuft.

Sie werden ja in der Region „der Optimist“ genannt. Die Zuversicht scheint Ihnen trotz aller Bedrohungen nicht abhandenzukommen.

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Kopton: So ist es. Diesen Optimismus kann man mir erst stehlen, wenn sich die politischen Risiken realisieren. Aber nicht nur ich bin ein Optimist. Auch unsere Unternehmer bewahren die Ruhe. Über einen Abbau von Fachkräften spricht doch kein Mensch. Hinter vorgehaltener Hand sagt vielmehr der ein oder andere Unternehmer, wenn es konjunkturell weiter runtergeht, bekomme ich vielleicht die dringend benötigten Fachkräfte. Nach unserer letzten Konjunkturumfrage nennen Unternehmer den Mangel an Fachkräften als das größte Risiko für ihre Geschäfte. Das geben 68 Prozent der befragten Unternehmer an. Der Fachkräftemangel macht ihnen also mehr Sorgen als ein Brexit oder Trump.

Aber es gibt doch etwa in der Auto- und Autozulieferindustrie Überlegungen, Leiharbeiter abzubauen oder verstärkt auf Altersteilzeit zu setzen. So rosig ist die Lage auch wieder nicht.

Kopton: Das sind aber meist nur Überlegungen. Die Pläne werden also noch nicht umgesetzt. Natürlich brauchen die Unternehmer Notfallpläne, wenn es zum Brexit kommt und Trump seine Drohungen wahr macht. Darauf beruhen all diese Überlegungen in den Firmen.

So sitzen wir wie ein Kaninchen vor der Schlange und warten, ob etwas Schlimmes passiert. Was können wir in der Wartezeit Sinnvolles tun?

Kopton: Wir alle sollten versuchen, die Menschen zu überzeugen, zur Europawahl zu gehen. Ich halte die Wahl in diesem Jahr für so bedeutend, wie ich selten eine Wahl gehalten habe. Wir sollten als Europäer auch gegenüber Trump zeigen, dass wir hinter der EU stehen. Wir sind als Europäische Union, wenn wir gemeinsam und stark auftreten, groß genug, um in Washington ernst genommen zu werden. Die Briten hingegen bewegen sich auf Micky-Maus-Niveau, wenn sie nach einem Brexit international alleine auftreten. Da werden sie gefrühstückt. Aber sie wollten es ja so.

Besteht nicht die Gefahr, dass die anstehende Europawahl einen massiven Rückschlag bringt, weil nationalistische, fremdenfeindliche Kräfte zulegen? Das wäre ja ganz im Sinne Trumps und Putins.

Kopton: Das befürchte ich leider auch. Wir beschäftigen uns in Deutschland nicht genug mit dieser Gefahr eines Rechtsrucks auf EU-Ebene. Stattdessen versuchen wir die Artenvielfalt zu retten. Natürlich habe ich nichts gegen Artenvielfalt, aber auf mich wirkt es seltsam, dass wir in Bayern so viel Energie für dieses Thema aufwenden, gleichzeitig jedoch keine breite Bewegung für Europa initiieren können. Wir müssen mehr Energie in die großen Themen stecken, also Europa und die Bienen retten. Und wir sollten die Frage klären, wie wir ohne Atomkraft ausreichend günstige Energie für unsere Unternehmen sicherstellen.

Könnte die ungeordnet ablaufende Energiewende für die Wirtschaft gefährlich werden?

Kopton: Natürlich, das lässt sich allein mit der Diskussion um die Stromtrassen belegen, die Windenergie von Norden nach Süden bringen sollen, also auch in unsere Region zu den großen Stromverbrauchern wie der Wieland-Werke AG in Vöhringen oder den Lechstahl-Werken in Meitingen. Doch diese Trassen sind noch nicht da. Jetzt beginnt erst die Planungsphase. Dabei hat noch lange nicht die Bürger-Bewegungsphase begonnen. Doch die kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Diese Bürgerbewegungen werden wie einst bei den Hochtrassen nun versuchen, selbst Erdtrassen zu verhindern. Und wir haben immer noch keinen Masterplan für die Energiewende, den wir als IHK seit drei Jahren fordern. Atomkraftwerke wie in Gundremmingen waren ein Garant für den wirtschaftlichen Aufstieg Bayerns vom Agrar- zum Industrieland. Wenn wir so weitermachen, verspielen wir das industriepolitische Erbe von Franz Josef Strauß. Interview: Stefan Stahl

Zur Person: Andreas Kopton, 62, ist Vorstandsmitglied und Miteigentümer des Harburger Umwelt-Ingenieur-Unternehmens HPC. Er wurde Anfang 2019 zum dritten Mal für fünf Jahre als Präsident der schwäbischen Industrie- und Handelskammer gewählt. Kopton, der aus Wremen im Landkreis Cuxhaven stammt, gehört auf Bundesebene dem DIHK-Vorstand an. Er vertritt also Schwaben in der Spitzen-Organisation der Industrie- und Handelskammern.

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Die Diskussion ist geschlossen.

17.04.2019

Wirtschaftlich mache ich mir auch Sorgen. Vor allem auch über die die großen Arbeitsplatzverluste in Augsburg. Wie sieht eigentlich die aktuelle Interessenten und/oder Polster-Liste des Wirtschafts-Referates aus? Welche zielgerichtete Aktivitäten finden statt um weiteren Arbeitsplatzabbau zu stoppen, neue Firmen & Institutionen zu gewinnen? Auch seitens unserer IHK? Gibt es ein "Kursbuch" wo all die Maßnahmen (Konzepte, Strategien, Instrumente etc.) im Detail mit Verantwortlichkeiten aufgeführt sind? Wie wird diesbezüglich auch mit dem Umland, der Region zusammengearbeitet und sich abgestimmt? Was ist unser "USP" gegenüber anderen Regionen (also unseren Mitbewerbern) wenn es darum geht für Unternehmen & Institutionen 1. Wahl zu sein? ..................

12.03.2019

Rhetorisch freche Fragen und inhaltlich kluge Antworten: Es macht Freude, dieses tolle Interview zu lesen!

Besonders erfreulich ist es zu erfahren, wie robust die schwäbische Wirtschaft in einer komplexen und disruptiven Welt dasteht.

Wenig erfreulich demgegenüber die Sorgen der Wirtschaft um die Sicherstellung von ausreichend günstiger Energie.
Es wäre unverzeihlich, würden wir das Erbe von FJS verspielen!

13.03.2019

Bei mir kam nicht ganz so viel Freude auf. Als ich beispielsweise den Satz las: "Wir sind als Europäische Union, wenn wir gemeinsam und stark auftreten, groß genug, um in Washington ernst genommen zu werden.", dachte ich mir, das Problem ist ja gerade die permanente Uneinigkeit.