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Luftfahrt
18.08.2017

Nach Air Berlin-Pleite: Wöhrl will als Investor mitmischen

Hans Rudolf Wöhrl (im Bild) stammt aus der berühmten fränkischen Bekleidungsfirma. Diese Straße in Roth wurde nach seinem Vater benannt.
Foto: Wöhrl

Plötzlich tritt im Poker um die Air Berlin-Pleite eine Legende der deutschen Luftfahrtbranche auf den Plan. Wie Hans Rudolf Wöhrl Lufthansa und Bundesregierung zu ärgern versucht.

Von der Fliegerei begeisterte Menschen sind im positiven Sinne etwas verrückt. Joachim Hunold, Gründer der insolventen Fluglinie Air Berlin, hat das immer wieder über sich gesagt. Er muss nun zuschauen, wie sein „Baby“ ausgerechnet in die Fänge der einstigen Staatslinie Lufthansa gerät. Gegen den früheren „Monopolisten“ haben Männer wie Hunold gekämpft.

Luftfahrt: Hans Rudolf Wöhrl will sich an Air Berlin beteiligen

Ein Bruder im Geiste des 67-jährigen Lufthansa-Schrecks ist der zwei Jahre ältere Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl, ein nicht minder tatendurstiger und streitlustiger Typ wie Hunold. So muss es Wöhrl, der sich aus dem gleichnamigen, zuletzt kriselenden Textil-Unternehmen längst zurückgezogen hat, geärgert haben, wie mit dem Erbe seines Gesinnungsgenossen Hunold umgegangen wird. In einem Schreiben macht er seinem Unmut über den Plan von Kanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries, Air Berlin wohl vor allem an Lufthansa weiter zu reichen, Luft: „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich ausgerechnet die deutsche Regierung zu einem solchen Schritt entscheidet.“ Wöhrls Enttäuschung rührt vor allem daher, dass Männer wie er und Hunold „erfolgreich für die Liberalisierung des Luftverkehrs gekämpft haben“. Und dann erinnert er – ohne seine eigenen Namen zu nennen – daran, dass es den Pionieren der Regionalfliegerei der 80er und 90er Jahre sowie Politikern zu verdanken sei, dass heute jeder zu günstigen Tarifen fliegen könne. Wöhrl zieht in seiner Abrechnung mit der Air-Berlin-Strategie der Regierung auch die Behauptung in Zweifel, dass die Verantwortlichen in Berlin von der Pleite der Gesellschaft überrascht worden seien und schnell hätten handeln müssen.

Wöhrls Intro-Verwaltungs GmbH hat mit Mitstreitern nach eigener Aussage schon seit Jahren Interesse bekundet, sich an Air Berlin zu beteiligen. Der Unternehmer stützt damit die These, dass die Auffanglösung für die Pleite-Airline von langer Hand vorbereitet gewesen sei. So soll die Lufthansa wichtige Filetstücke bekommen. Daneben werden noch Gesellschaften wie Easyjet, Tuifly und Condor Chancen eingeräumt, Teile des gescheiterten Anbieters zu ergattern. Der Name Wöhrl wurde in Berliner Kreisen bisher nicht genannt. Das ist seit Freitag anders. Denn der wohlhabende Unternehmer bringt sich selbst ins Spiel. Ziel seines Angebots sei es, Air Berlin als Ganzes zu erhalten. Die Offerte unterbreitet Wöhrl sicher im Bewusstsein, sich nicht durchsetzen zu können. Ganz offensichtlich will er aber Merkel und Zypries etwas ärgern.

Wöhrl: Wie der Erbe des Textilunternehmens sein Privatleben schützt

Der Manager ist eine Legende der deutschen Luftfahrtbranche. Wöhrl hat den Pilotenschein gemacht, immer wieder Airlines aufgebaut und meist mit viel Gewinn verkauft. Er erwarb 2003 die Deutsche BA für den symbolischen Preis von einem Euro und wandelte sie in die dba um. Innerhalb von neun Monate gelang es ihm, das defizitäre Luftfahrt-Unternehmen zu sanieren. Schließlich übernahm Air Berlin 2006 die Airline. Eine ähnlich erfolgreiche Aktion zog Wöhrl mit der Fluggesellschaft LTU durch. Auch hier griff Hunold beim Nürnberger Airline-Wunder-Doktor zu.

Doch Wöhrl ist anders als Hunold kein Patriarch, dazu hat er in seiner Anfangszeit im elterlichen Textil-Unternehmen zu sehr unter dem dominanten Vater gelitten. Schon als Schüler entdeckte Wöhrl sein unternehmerisches Talent. In Nebenzimmern von Lokalen organisierte er Partys. Dann richtete Wöhrl in einem Kartoffelkeller den ersten Klub ein. Seine Geschäftsmaxime lautete: geringer Eintritt, viele Gäste, schwarze Zahlen. Auch mit einer flippigen Mode-Boutique in Nürnberg hatte er großen Erfolg.

Der gut aussehende Wöhrl – in seinen jungen Jahren ein Typ wie Gunter Sachs – versucht, sein Privatleben zu schützen. Bekannt ist aber, dass er seit 1982 in zweiter Ehe mit der langjährigen CSU-Bundestagsabgeordneten Dagmar Wöhrl verheiratet ist. Eines der beiden Kinder aus dieser Ehe, der Sohn Emanuel, stürzte 2001 vom Dach des elterlichen Anwesens und war tot. Hans Rudolf Wöhrl erinnert sich daran: „Er fiel vor uns auf den Boden. Da ist nichts mehr, wie es vorher war.“ Seitdem bevorzuge er schwarze Kleidung: „Ich bin zum Modemuffel geworden.“ Die Kleidungsfarbe habe mit Sentimentalität zu tun, aber auch „mit der praktischen Erkenntnis, dass in Anbetracht meiner zunehmenden körperlichen Fülle keine Farbe mehr schmeichelt, als eben schwarz“. Wöhrl mag gutes Essen und Chardonnay-Weine. Auch mit 69 wirkt er noch zu Luftfahrt-Abenteuern bereit. Zumindest hebt er bei Air Berlin schnippisch den Finger.

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