Warnstreiks legen BMW-Produktion in München lahm
München (lby) - Die Metaller in Bayern haben am dritten Tag ihrer Warnstreiks die Produktion im Münchner BMW-Werk kurzzeitig komplett lahm gelegt. 6000 Beschäftigte traten laut Gewerkschaftsangaben am Freitagmorgen bei dem weiß-blauen Autobauer in den Ausstand. "Die Aktion war ein voller Erfolg", sagte der IG- Metall-Bevollmächtigte Horst Lischka.
Auch der Druckmaschinen- Hersteller König & Bauer in Würzburg war von den Aktionen der Gewerkschaft betroffen. 1000 Beschäftigte des Unternehmens legten am Freitag für eine Stunde die Arbeit nieder.
Insgesamt hatte die IG Metall im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie am dritten Tag der Warnstreiks in Bayern rund 11 000 Beschäftigte zu Protestaktionen aufgerufen. BMW war bereits in den vergangenen Tagen stark betroffen. Warnstreiks gab es in den Autowerken Leipzig und Dingolfing sowie in der Gießerei in Landshut.
Völliger Stillstand herrschte am Freitag im AEG-Hausgerätewerk in Nürnberg. Nach einer Kundgebung nahmen mehrere hundert Beschäftigte der Frühschicht die Arbeit nicht wieder auf und gingen nach Hause. Die Metaller hätten beschlossen, nicht mehr zu arbeiten, sagte Jürgen Wechsler von der IG Metall. Dasselbe Vorgehen sei auch für die Spätschicht zu erwarten. Die AEG-Belegschaft hatte erst Anfang März ihren Streik gegen die Schließung des Werks beendet.
Mit den Warnstreiks will die IG Metall ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn für die 710 000 Beschäftigten im Freistaat Nachdruck verleihen. Die Arbeitgeber haben dagegen bisher eine Erhöhung um bestenfalls 1,2 Prozent in Aussicht gestellt. Sie verteidigten am Freitag in einem in mehreren bayerischen Tageszeitungen veröffentlichten Brief ihre Haltung im Tarifstreit.
Die IG Metall wolle weiter an der Kostenspirale drehen und gefährde dadurch Arbeitsplätze in der Region, heißt es in dem Brief. "Wir wollen nicht, dass Arbeitsplätze unser bester Exportschlager werden." Der Brief ist von mehr als 50 Unternehmen der bayerischen Metallbranche unterzeichnet.
Bayerns DGB-Chef Fritz Schösser wies die Kritik der Arbeitgeber zurück. Alle wirtschaftlichen Fakten würden den Argumenten der Arbeitgeber widersprechen. "Schlechtreden ist die altbekannte Strategie", sagte Schösser. Angesichts "explodierender Gewinne" der Unternehmen müssten die Beschäftigten "endlich angemessen beteiligt werden".
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