Zu viel Platz oder viel zu wenig: Wenn das Zuhause nicht zum Leben passt
Plus Die einen haben ein Haus, das ihnen viel zu groß ist. Die anderen viel zu wenig Platz für ihre Familie. Wohnraum ist oft ungleich verteilt. Lässt sich das ändern?
250 Quadratmeter Wohnfläche, geräumiges Wohnzimmer mit Klavier und genügend Platz für Gäste, drei Kinderzimmer, eigene Sauna im Keller und jeder Raum Heimat vieler Erinnerungen: So lebte Familie Ritter, die in Wirklichkeit anders heißt, bis vor sechs Jahren in einer Kleinstadt im westlichen Landkreis Augsburg. Ein Zuhause, wie es sich viele Familien in Deutschland erträumen, wie es sich aber immer weniger Menschen wirklich leisten können – gerade junge Familien haben häufig keine Chance mehr, die horrenden Immobilienpreise zu stemmen. Allein zwischen 2015 und 2020 sind die Immobilienpreise in Deutschland um fast 40 Prozent angestiegen, wie eine aktuelle Studie des Instituts Statista zeigt.
Als die Ritters kleine Kinder hatten, sah die Welt noch etwas anders aus. Deshalb entschlossen sie sich, von einem Reihen- in ein freistehendes Einfamilienhaus umzuziehen. Doch als die Kinder dann irgendwann erwachsen waren, standen an der Immobilie die ersten größeren Sanierungsbaustellen an, etwa auf dem Dach oder an der Heizung. Auch der Garten wollte gepflegt werden. Längere Zeit nicht im Haus zu sein und stattdessen ausgedehnt zu reisen, kam also kaum in Frage. „Da haben wir uns gefragt: Machen wir das weiter?“, sagt Ludwig Ritter heute.
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