Zum ersten Mal seit 2015 ist die deutsche Wirtschaft geschrumpft. Das Problem haben die deutschen Autobauern allerdings selbst verschuldet.
Das ist ein schmerzhafter Querschläger für die so lange wie geschmiert laufende deutsche Konjunktur: Der Einbruch des Bruttoinlandsprodukts zwischen Juli und September geht vor allem auf einen fatalen Mix aus dem Diesel-Versagen der deutschen Autoindustrie und dem Störenfried Trump zurück. So bezahlt Deutschland nun die Rechnung für die jahrelangen Abgas-Tricksereien von heimischen Fahrzeug-Konzernen, allen voran den schamlosen Chef-Manipulierern von Volkswagen. Betrug kostet Wachstum. Diese Gleichung ist nun bewiesen.
Wenn VW & Co sauber geblieben wären und Kunden nicht vorgegaukelt hätten, dass ihre Diesel-Fahrzeuge umweltfreundlich seien, hätten die Auto-Riesen auch nicht für viel Geld und mit viel Zeit nachbessern müssen. Diese Umstellung auf einen neuen und damit realistischeren Abgas-Test brachte die Unternehmen bis an den Rand der Belastungsfähigkeit: Anbieter wie Audi haben deshalb zuletzt in Europa deutlich weniger Fahrzeuge verkauft. Angesichts der Bedeutung der Auto-Konzerne folgte die volkswirtschaftliche Strafe zügig: Die Diesel-Lüge hat Deutschland zuletzt nach Berechnungen der Commerzbank 0,25 Prozentpunkte Wachstum gekostet.
Der spürbare Rückgang des Bruttoinlandsprodukts geht aber vor allem auf die Verunsicherung vieler Verbraucher in China zurück, was deutsche Exporteure zu spüren bekommen. Die Strafzölle Trumps gegenüber dem asiatischen Riesen-Reich zeigen hier Wirkung: Es verhält sich wie mit einer Billard-Kugel, die zunächst China trifft, abprallt und dann noch kräftig nach Europa zurückschlägt. Der rüde Billardspieler heißt Trump. Er bringt permanente Unruhe in die globalisierte Wirtschaftswelt. So ist damit zu rechnen, dass die deutsche Wirtschaft für 2018 nach so vielen fetten Jahren nur noch moderat wächst. Eine ähnliche Entwicklung droht auch 2019. Außer Trump wird vom Billard-Spiel ausgeschlossen. Doch das glauben nur die kühnsten Optimisten.
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