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Interview
03.01.2024

Energie-Experte: "Photovoltaik ist Bayerns wichtigster Stromerzeuger"

Detlef Fischer ist Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft VBEW.
Foto: VBEW

Detlef Fischer erklärt, wo die Energiewende 2024 steht, warum er den schnellen Atomausstieg für einen Fehler hält und weshalb Photovoltaik heute Bayerns bedeutendste Stromquelle ist.

Herr Fischer, Deutschland hat 2023 einen Rekord in der Erzeugung erneuerbarer Energien verbucht. Wie sieht es aus, wenn man nur Bayern betrachtet, wo Ministerpräsident Markus Söder immer wieder sagt, dass man hier ebenfalls vorne liegt?

Detlef Fischer: Reduziert betrachtet auf den Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Bayern wird das Jahr 2023 wohl ein Rekordjahr sein. Insbesondere der Zubau an Photovoltaikanlagen war in den Jahren 2022 und 2023 mit zusammen über 4000 Megawatt – das entspricht der Nennleistung von vier großen Kohlekraftwerken – enorm und schlägt sich jetzt insbesondere in den Sommermonaten positiv in unserer Energiestatistik nieder. Insgesamt sind jetzt über 20.000 Megawatt installiert. Die Photovoltaik ist damit nach dem Ausstieg aus der Kernenergie, gemessen an der erzeugten Strommenge, der bedeutendste Stromerzeuger in Bayern geworden. Sie deckt im Jahressaldo zwischen 20 und 25 Prozent des Strombedarfs. Leider steht uns die Kraft aus der Sonne im Winter kaum zur Verfügung. Rein rechnerisch werden wir 2023 über 50 Prozent des bayerischen Strombedarfs über heimisch erzeugte erneuerbare Energien gedeckt haben. Bei der Bereitstellung des Energiebedarfs für unsere Wärme- und Mobilitätszwecke über erneuerbare Energien kommen wir hingegen weiterhin nicht so recht voran.

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Das heißt, die Energiewende beim Heizen und im Verkehr lässt noch deutlich zu wünschen übrig?

Fischer: In der Wärme und der Mobilität dominieren weiter die fossilen Energieträger Mineralöl und Erdgas. Und der nach Corona wieder boomende Luftverkehr ist aus Sicht des Klimaschutzes ein Totalausfall. Insgesamt werden erst rund 25 Prozent des gesamten Endenergiebedarfes über heimische erneuerbare Energie gedeckt. Es ist also noch ein harter Weg bis Bayern 2040 klimaneutral ist. Epochale Aufgaben sind dafür zu lösen. Auch Veränderungen in den Lebensumständen sind damit verbunden, das ist vielen Leuten in unserem Land gar nicht klar.

Wie hat Bayern eigentlich den Ausstieg aus der Kernkraft verkraftet?

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Fischer: Die Kernkraft hat in Bayern in ihren besten Jahren deutlich über 60 Prozent des Strombedarfs gedeckt. Zusammen mit der Wasserkraft war die Stromerzeugung in Bayern also schon mal fast klimaneutral. Als Kunde der Stromversorgung merkt man vom vollzogenen Ausstieg aus der Kernkraft unmittelbar erst mal gar nichts, solange genügend Erzeugungs- und Transportkapazitäten inner- und außerhalb Bayerns vorhanden sind. Aber natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass sich nicht jede Region so verhalten kann wie wir, denn es muss ja auch Regionen geben, die uns mit Strom quasi mitversorgen. Und natürlich war die Kernkraft auch ein Standortvorteil für Bayern. Die Industrie geht immer dahin, wo der Strom erzeugt wird und nicht erst hintransportiert werden muss.

Sie sehen den Atomausstieg mit Bedauern?

Fischer: Der frühe Ausstieg aus der Kernenergie in Bayern war ein großer Fehler, klimapolitisch, wirtschaftspolitisch. Natürlich hatten die bayerischen Kernkraftwerke auch günstige Stromgestehungskosten, auch wenn gerne mal das Gegenteil behauptet wird. Leider kann man die Anlagen nicht einfach weiterlaufen lassen. Das Thema Kernenergie hat sich für Bayern erledigt.

Ist Bayern nach dem Atomausstieg eigentlich stärker auf Stromimporte angewiesen?

Fischer: Stromimporte nach Bayern können zwei verschiedene Gründe haben. Der europäische Strommarkt bietet günstigere Konditionen als die Stromproduktion in Bayern, oder die eigenen Anlagen können den Strombedarf nicht vollständig decken. Beide Fälle treten in Bayern auf. Insbesondere im Winter sind wir technisch auf den Stromimport aus anderen Regionen Deutschlands und auch aus dem Ausland angewiesen. Nach dem vollständigen Ausstieg aus der Kernkraft ist das in einem größeren Umfang als vorher erforderlich.

Explodierende Energiepreise waren das große Problem im Winter 2022/23. Wie hat sich die Lage entwickelt?

Fischer: Das Jahr 2023 war auf den Energiemärkten ein Jahr der Entspannung. Gott sei Dank! So sind auch die Börsenstrompreise gegenüber dem Jahr 2022 deutlich gesunken. Das Niveau vor dem Krieg in der Ukraine ist aber nicht erreicht worden.

Zur Person: Detlef Fischer, 55, ist Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft VBEW.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

05.01.2024

K. Brenner

Es ist interessant, dass in der heutigen Ausgabe der Passauer Neuen Presse Herr Detlev Fischer wie folgt zitiert wird: "Es ist schon ein bemerkenswerter Wandel, wenn eine quasi partei - und personenidentische Staatsregierung zunächst die neuen Stromtrassen mit allen Mitteln bekämpft, dann ... mitschaufelt und obendrauf noch weitere Leitungen fordert, als wäre nichts gewesen. "
Es wird hier auch auf die deutlich höheren Baukosten hingewiesen, die durch die Verzögerung um ca. 7 Jahre entstehen.

04.01.2024

In der Theorie alles toll! Die Frage ist dann nur, warum wir weltweit mit die höchsten Strompreise haben.....................

04.01.2024

1. In den letzten 20 Jahren wurden auf die Stromerzeugungskosten in Deutschland zu viele unnötige Steuern, Abgaben und Umlagen drauf gesattelt. Es war richtig, dass die neue Bundesregierung jetzt die EEG-Umlage, die zur Finanzierung der Investitionen in neue EE-Anlagen dient, aus Steuergeldern und nicht mehr über die Strompreise finanziert.

2. Wir haben in Deutschland eine zuverlässige Stromversorgung. In kaum einem anderen Land der Welt fällt so wenig der Strom aus wie in Deutschland. Das kostet jedoch Netzentgelt usw. In Frankreich oder insbesondere den USA fällt der Strom mehrfach länger aus. Deswegen haben dort viele Firmen teure Notstromversorgungen. In Deutschland nur wenige.

3. Wir haben zu wenig preiswerte Windkraft. Solar- und Windkraftanlagen sind mit Stromgestehungskosten von 4,4 – 10 ct/kWh billiger als Gas- und Kohlekraftwerke.

4. Gerade Frankreich deckelte und subventionierte die Strompreise. So sind die Schulden sowohl des Staates wie des Staatskonzerns EDF sehr hoch.

5. Beispielsweise in der Schweiz stieg der Strompreis jetzt auf durchschnittlich 34 ct/kWh. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/330478/umfrage/jaehrliche-stromrechnung-privater-haushalte-in-der-schweiz/
https://www.20min.ch/story/strompreise-so-hart-trifft-der-preishammer-beim-strom-deine-gemeinde-245391366601

Raimund Kamm

04.01.2024

>> Fischer: Der frühe Ausstieg aus der Kernenergie in Bayern war ein großer Fehler, klimapolitisch, wirtschaftspolitisch. Natürlich hatten die bayerischen Kernkraftwerke auch günstige Stromgestehungskosten, auch wenn gerne mal das Gegenteil behauptet wird. <<

Bemerkenswert, dass unsere grünen Aktivisten auch aus einem solchen Artikel ein Lob für ihre Politik ableiten wollen.

04.01.2024

>>Bemerkenswert, dass unsere grünen Aktivisten<<

Wie kommen Sie zu der Annahme, dass Sie hier die Ansicht aller User vertreten? Es sind allenfalls Ihre grünen Aktivisten, bzw. Leute, die Sie mit diesem Attribut belegen wollen. Solche Attribute zeigen meiner Meinung nach auch nur deutlich, dass es einem selber an Argumenten fehlt, wenn man andere Sichtweisen bestimmten Schubladen zuordnen will.

03.01.2024

„Die Industrie geht immer dahin, wo der Strom erzeugt wird und nicht erst hintransportiert werden muss.“

Sehr richtig! Die bayerische Landesregierung versagt seit einem Jahrzehnt, durch effizientere Genehmigungsverfahren und durch Landes- und Regionalplanung hierfür die Weichen zu stellen. Und der Verband der Bayerischen Wirtschaft wird nicht wirklich laut.

„Insbesondere im Winter sind wir technisch auf den Stromimport aus anderen Regionen Deutschlands und auch aus dem Ausland angewiesen.“

Hätten wir mehr Windkraft, könnten wir dies Problem selber lösen. In Nordrhein-Westfalen – ebenfalls Binnenland wie Bayern und flächenmäßig halb so groß wie Bayern – wurden im Jahr 2023 stolze 308 neue Windkraftanlagen genehmigt. In Bayern nur 17. (Nachmeldungen können noch in den nächsten Tagen erfolgen)
Neue stromintensive Fertigungen werden nicht in Bayern sondern in NRW oder in Niedersachen oder in Schleswig-Holstein aufgebaut werden.

Raimund Kamm

03.01.2024

Der (finale) Ausstiegsbeschluss aus der Kernernergie war 2011. Seitdem ist auf den Tag genau bekannt, wann das letzte AKW vom Netz geht.
Wie viele Jahre hätte den die bayrische Energiewirtschaft noch gebraucht, um sich auf den Ausstieg vorzubereiten?
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier gerne über den achso frühen Ausstieg gejammert wird um vom eigenen Versagen / Verpennen abzulenken. Zugegeben, die systematische Deindustrialisierung der Solar- und Windbranche durch die Bundespolitik, namentlich CDU und FDP und die Verhinderungspolitik der Staatsregierung, Stichwort 10H und Südlink trugen ihren Teil dazu bei.
Nichtsdestotrotz bleibt bei mir der fade Beigeschmack, dass die Energiewirtschaft ihre Hausaufgaben einfach nicht gemacht hat.

03.01.2024

K. Brenner

Dem kann ich nur voll zustimmen, Herr Dirk T. Es bleibt auch unerwähnt, dass die niedrigen Stromgestehungskosten die Kosten der sogenannten Entsorgung nicht einschließen, die eigentlich noch aufgerechnet werden müssen. Diese müssen noch lange von denen getragen werden, die nie in den Genuss des scheinbar günstigen Atomstroms kamen.

04.01.2024

Stimmt!

Zudem wurde die Vereinbarung zum Atomausstieg zwischen der Bundesregierung und den Stromkonzernen schon im Juni 2000 unterzeichnet.
Die stark mit einigen Politikern von CDU/CSU/SPD verbundenen Stromkonzerne haben jahrelang die gewollte Energiewende boykottiert. So wurde auch schon in den 1990er Jahren der Klimaschutz und somit die Abkehr von Erdgas, Erdöl und Kohle angesagt.

Herr Fischer, der Geschäftsführer des VBEW, hat jahrelang auf der Bremse gestanden. Löblich, dass er in den letzten Jahren mit großem Einsatz und auch Arbeitsplatzrisiko für die Energiewende eintritt und immer wieder die Fehler der Bayerischen Staatsregierung geißelt.

Raimund Kamm

03.01.2024

Herr Fischer behauptet, dass die Börsenstrompreise nicht wieder das Niveau von vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine erreicht haben. Als "Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft" sollte er wissen, dass das nicht stimmt.
Der Börsenstrompreis im Februar 22 lag bei 13ct/kWh. Die Monate davor war er schon deutlich teurer. Seit Januar 23 lag der Monatliche Börsenstrompreis immer unter 13ct/kWh.

04.01.2024

Stimmt!

Im Jahr 2023 lag er im Schnitt in Day-ahead volumengewichtet bei 9,2 ct/kWh. Im Dezember 23 sogar in Folge des guten Winds nur bei 6,8 ct/kWh. In den Atomländern Frankreich und Schweiz lag er jeweils höher.
https://www.energy-charts.info/charts/price_average/chart.htm?l=de&c=DE&legendItems=0010000000000000&interval=year&year=2023
https://www.energy-charts.info/charts/price_average/chart.htm?l=de&c=FR&legendItems=100&interval=year&year=2023&partsum=1
https://www.energy-charts.info/charts/price_average/chart.htm?l=de&c=CH&legendItems=010000&interval=year&year=2023&partsum=1

Nur im windkraftreichen Dänemark war der Strom im Großhandel günstiger.


Raimund Kamm