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Interview
30.05.2023

Mieterbund-Chef: "Viele Menschen fürchten sich, umziehen zu müssen"

Mieten für Neubauwohnungen steigen rasant und werden für immer mehr Menschen kaum noch bezahlbar.
Foto: Fabian Sommer, dpa

Mieterbundpräsident Lukas Siebenkotten warnt, dass Wohnen für Normalverdiener unbezahlbar wird und fordert: Kanzler Scholz muss das Thema zur Chefsache machen.

Herr Siebenkotten, immer mehr Mietwohnungsbauprojekte stehen wegen steigender Baukosten auf der Kippe, die Stadt München nimmt jetzt die für eine Kommune gewaltige Summe von 270 Millionen Euro in die Hand, um 37 Projekte mit 2500 Wohnungen zu stützen, im Schnitt sind das 100.000 Euro pro Wohnung. Welche andere Kommune kann sich so etwas leisten?

Lukas Siebenkotten: So etwas kann sich kaum eine andere Stadt in Deutschland leisten. München ist, was die überteuerten Mieten betrifft, die "Hauptstadt" der Republik. Leider können nur die wenigsten Kommunen Investoren bei dringend benötigen Wohnungen ähnlich unter die Arme greifen.

Die Mehrheit der kommunalen Wohnbaugesellschaften legt dagegen geplante Neubauprojekte auf Eis oder gibt sie auf. Wie schlimm ist die Krise beim Wohnungsbau?

Siebenkotten: Die Lage beim Mietwohnungsbau kann man nur als miserabel bezeichnen. Deutschland ist beim Wohnungsbau von den selbst gesteckten Zielen nicht nur weit, sondern meilenweit entfernt. Die Ampel hatte im Koalitionsvertrag angekündigt, dass sie für 400.000 Wohnungen pro Jahr sorgen will, davon sollten 100.000 Sozialwohnungen sein. Vergangenes Jahr wurden nicht einmal 300.000 gebaut und bei den Sozialwohnungen waren es wohl erneut nur etwa 25.000. Bei der gegenwärtigen Politik der Bundesregierung werden die Neubauzahlen nicht steigen, sondern jedes Jahr weiter sinken. Wir halten Schätzungen von nur noch 250.000 bis 280.000 Neubauten in diesem Jahr für realistisch.

Was könnte man gegen den Abwärtstrend bei den Neubauten tun?

Siebenkotten: An dem Abwärtstrend wird sich nichts ändern, wenn die Bundesregierung und die Länder nicht dramatisch ihre Förderpolitik ändern. Das Thema Wohnen ist so wichtig, dass der Bund wie bei der Bundeswehr mit einem Sondervermögen reagieren müsste und dafür 50 Milliarden Euro in die Hand nehmen muss. Es war der Bundeskanzler, der das Ziel von 400.000 Wohnungen und davon 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr gesetzt hat. Diese Zahlen stammen von Olaf Scholz selbst, er hat sie in den Wahlkampf eingebracht und keine Gelegenheit ausgelassen zu sagen, er sei derjenige, der dafür einsteht. Und das Ziel steht eins zu eins im Koalitionsvertrag.

Sie verlangen, dass der Bundeskanzler das Thema Wohnen zur Chefsache macht?

Siebenkotten: So sehe ich das. Der Bundeskanzler muss sich selbst in die Debatte einbringen und klären, welche finanziellen Mittel für eine Wende in der Baupolitik zur Verfügung gestellt werden. Er muss zwischen der Bauministerin, dem Wirtschafts- und dem Finanzminister vermitteln oder selbst für Klarheit sorgen. Der Kanzler bestimmt die Richtlinien der Politik. Wir erwarten, dass sich der Bundeskanzler jetzt persönlich des Themas Wohnungsbau annimmt, damit wir uns den von ihm vor der Wahl vorgegebenen Zielen wenigstens annähern. In seiner Zeit als Hamburger Regierungschef hat Olaf Scholz beim Wohnungsbau bekanntlich gute Arbeit geleistet.

Inzwischen müssen Wohnbaugesellschaften bei Neubauten in ganz normalen Lagen mit Kaltmieten von 15 Euro kalkulieren. Wird Wohnen für Normalverdiener damit langsam unbezahlbar?

Siebenkotten: Die heutigen Neubaumieten außerhalb der sozialen Förderung sind für die Mehrheit der Bevölkerung kaum noch oder gar nicht mehr bezahlbar. Die Wohnungskrise ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie betrifft längst die Menschen mit Durchschnittseinkommen. Es gilt als vertretbar, wenn die Wohnkosten maximal ein Drittel des verfügbaren Nettohaushaltseinkommen ausmachen. Inzwischen haben wir mehr als drei Millionen Haushalte, bei denen es über 40 Prozent sind und anderthalb Millionen Haushalte, die sogar mehr als die Hälfte des verfügbaren Nettoeinkommens fürs Wohnen ausgeben müssen. Viele Menschen fürchten sich inzwischen davor, umziehen zu müssen. Diese Krise verschärft sich immer weiter, wenn es keine Wende in der Förderpolitik gibt.

Wie soll eine Förderpolitik für Normalverdiener funktionieren, wenn der Staat schon bei ausreichend Sozialwohnungen scheitert?

Siebenkotten: Man darf dabei nicht nur über das Bauen reden. Wichtig wäre es auch, wenn Länder und Kommunen Wohnungen auf- oder zurückkaufen, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Der große Vorteil ist, dass es diese Wohnungen schon gibt und sie nicht erst gebaut werden müssen. Damit könnte man etwas den Fehler der Privatisierungen vergangener Jahrzehnte korrigieren, als die öffentliche Hand massenhaft gemeinnützige Wohnungen verscherbelte und für die Bewohner danach die Mieten hochgingen. Mehr Besitz in öffentlicher Hand würde zu einer größeren Reserve an für Normalverdiener bezahlbaren Wohnungen führen. Die Ampel sollte auch zügig die im Koalitionsvertrag angekündigte Wohnungsgemeinnützigkeit auf den Weg bringen. Hier fällt die Sozialbindung nicht nach 30 Jahren weg. Dieses Modell ist kein Allheilmittel, aber es war in der alten Bundesrepublik im Wohnungsbau sehr erfolgreich, bevor es 1990 abgeschafft wurde.

Die Politik macht das Bauen nicht billiger, sondern immer teurer. Im Koalitionsvertrag ist geplant, den Effizienzstandard für Neubauten nochmals erheblich zu verschärfen. Haben wir nicht inzwischen ein Niveau erreicht, das kaum noch finanzierbar ist?

Siebenkotten: Es ist nicht die Sache des Mieterbunds, Expertendiskussionen über technische Details zu führen, aber wir sagen ganz klar: Wenn die Bundesregierung ehrgeizige Energiestandards verwirklichen will, muss sie die Menschen in den Stand versetzen, das auch finanzieren zu können. Man kann nicht einfach Standards hochschrauben und dann die Beteiligten damit allein lassen.

Sie waren am Bündnis für bezahlbaren Wohnraum der Bundesregierung beteiligt. Muss man da nicht ehrlich sagen, dass es gescheitert ist?

Siebenkotten: Nein, es ist sicherlich nicht gescheitert, aber bisher hat uns das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum auch nicht wirklich weitergebracht und es gibt keinen Durchbruch in der Wohnungsfrage. Es war gut, dass Bauministerin Klara Geywitz es geschafft hat, die unterschiedlichsten Interessengruppen an einen Tisch zu bekommen. Aber daraus folgten unter anderem viele Prüfaufträge. In der Politik kommt das oft einer Beerdigung erster Klasse für die zu prüfenden Vorschläge gleich.

Was kommt auf die Mieter zu, wenn die Investitionskosten aus dem geplanten Gesetz zum Austausch klimafreundlicher Heizungen umgelegt werden?

Siebenkotten: Nehmen wir an, auf eine Mietwohnung entfällt durch Umrüstung auf eine Wärmepumpe und Dämmmaßnahmen ein Kostenanteil von 30.000 Euro. Dann kann der Vermieter davon acht Prozent pro Jahr als Investitionsumlage auf die Kaltmiete aufschlagen, das wären hier 2400 Euro. Damit stiege diese Miete um 200 Euro im Monat, das ist für viele Menschen eine beträchtliche Summe. Wenn die Investition nach zwölf Jahren komplett abbezahlt ist, muss der Vermieter laut Gesetz die Miete nicht senken, sondern kann sie so hoch lassen. Das ist ein Unding im deutschen Recht. Wir fordern, dass die Miete wieder abgesenkt wird. Auf Dauer sollte dieser Paragraf ohnehin komplett gestrichen werden. Zumindest aber sollte die Investitionsumlage von acht auf vier Prozent pro Jahr halbiert und die Mieterhöhung bei 1,50 pro Quadratmeter gekappt werden. Dann steigen die Mieten nicht so stark.

Die Mieten gehen schon jetzt deutlich nach oben …

Siebenkotten: Die Mieten steigen vor allem in den Großstädten bei Neuverträgen deutlich stärker als die Löhne, zum Teil im zweistelligen Prozentbereich. Wenn weiterhin so wenig Neubauten dazukommen, wird sich die Lage weiter verschärfen. Dann wird für Normalverdiener nicht nur im Neubau, sondern auch im Bestand die Miete mit jedem Umzug unerschwinglicher.

Der Direktor des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten, fordert eine Wende in der Baupolitik.
Foto: Christoph Soeder, dpa

Zur Person: Lukas Siebenkotten ist seit 2019 Präsident des Deutschen Mieterbunds. Der 66-Jährige war von 1995 bis 1999 Bürgermeister der Stadt Willich.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

01.06.2023

Es scheint, dass das Geld - egal woher es kommt - egal ob es redlich verdient, geerbt oder gewaschen wurde - seinen Weg finden will?
Von unredlichem Geld gibt es bei uns eindeutig zu viel - und zu wenig wird danach geandet - der Staat könnte es gut gebrauchen und dürfte es sich auch nehmen - aber will er das?
Dieses Geld will Grund und Betongold - in einem sicheren Land, wie unseres. Besitz ist Macht - war immer so!
Dass unsere jungen Leute dabei auf der Strecke bleiben und sich gar nicht trauen Kinder in die Welt zu setzen - wen juckt das?
Ich sehe da wenig ?

30.05.2023

Wenn sich die Leute die Mieten nicht mehr leisten können, werden die Mieten auch wieder fallen oder zumindest nicht mehr steigen. Die Immobilienpreise sind bereits vielerorts im freien Fall. Der Staat muss massiv Geld in den sozialen Wohnungsbau stecken und seine Vorkaufsrechte wahrnehmen, notfalls Spekulationsflächen auch enteignen. Es darf nicht sein, dass Grundstücksspekulanten aus der Staatskasse subventioniert werden.

30.05.2023

Wer so daher redet,
der kennt wohl die Nöte von so Manchen Eigentümern nicht, Nein, warum wohl, weil er selbst vielleicht selber nur zur Miete wohnt, oder?

>>Anscheinend haben Sie wohl mächtig übertrieben.<<

Sagt Einer, der das mit Sicherheit besser weiß?!?

31.05.2023

"Wer so daher redet,
der kennt wohl die Nöte von so Manchen Eigentümern nicht, Nein, warum wohl, weil er selbst vielleicht selber nur zur Miete wohnt, oder?"

Wer so daher redet verhöhnt Mieter und will weder die Nöte und Sorgen von Wohnungssuchenden Mietern verstehen, noch Fakten und Tatsachen akzeptieren. Im Übrigen gibt es durchaus Menschen, die nur zur Miete wohnen aber weitaus mehr Verstand als so mancher Eigentümer aufzeigen können.

>>Anscheinend haben Sie wohl mächtig übertrieben.<< "Sagt Einer, der das mit Sicherheit besser weiß?!?"

Wenn sie allerdings Nachweise und Fakten aufzeigen können, dass nicht übertrieben wurde dürfen Sie gerne das Gegenteil behaupten.
Fakt ist, dass Wohnungssuchende und Mieter in einer absolut prekären Notlage sind. Einen Vermieter mit dieser Notlage und Angst auf der Straße zu sitzen kenne ich nicht, aber Sie können sicherlich welche nennen. Oder ist die Mär vom armen Vermieter doch nur hilfloses Geschwätz. Kommen Sie mir aber bitte nicht vom unbekannten Vermieter, der seit 20 Jahren die Miete nicht erhöht hat, denn so einfältig wird wohl kaum ein Vermieter sein.

30.05.2023

Irgendwann rechnet sich Vermieten nicht mehr oder wird zum Minusgeschäft, dann fällt noch mehr Wohnraum weg.

30.05.2023

Das Thema knapper Wohnraum und steigende Mieten ist -zumindest in München- so alt wie Methusalem. Als ich 1978 meine erste Wohung in München suchte, prügelten sich die Leute jeden Donnerstag Abend am Marienplatz um die ersten Exemplare der "Süddeutschen Zeitung", denn dort gab es den Immobilienteil immer Donnerstags und rannten in die umliegenden Telefonzellen, die vorher schon ein Bekantnter "besetzt" hatte. Ein paar Jahre davor war der komplette Stadteil Neu Perlach aus dem Boden gestampft worden, mit soweit ich mich erinnern kann 20.000 neuen Wohungen -die "Wohnungsnot" in München hat es nicht gelindert. Deutschlandweit ist Angebot und Nachfrage nach Wohnraum ausgeglichen, in anderen Teilen der Republik suchen Bürgermeister händeringend nach Bürgern, um die leerstehenden Häuser und ganze Ortschaften nicht völlig dem Verfall preiszugeben. Aber eben nicht im hippen Berlin oder gar München. Die Mär von den Arbeitsplätzen dort ist schlicht eine nette gute Nacht Geschichte, Berlin hat eines der höchsten Arbeitslosenquoten, dennoch wollen eine bestimmte Sorte von Menschen unbedingt dorthin, warum wohl. Hinzu kommt die irrsinnige Flüchtlingspolitik dieses Landes, mit einem Leuchtturm, genannt Sozialleistungen, der bis in die hintersten Winkel Afrikas leuchtet und Millionen von Menschen anzieht wie Motten das Licht. Kaum haben diese Menschen das Wort "Asyl" an der Grenze gesagt öffenen sich die Tore und dann geht der Kampf um "bezahlbaren" Wohnraum los. Die Politik hat zusätzlich parteiübergerifend ihre Sozialwohungen verramscht -ebenso wie die Gewerkschaften, die "Neue Heimat" lässt grüßen, hat die Baukosten durch immer extensivere Vorschriften immer weiter nach oben getrieben und knebelt nun mit Mietpreisbremsen, Mietdeckeln und Beschränkungen der Umlage von Moderniserungskosten noch diejenigen Vermieter, die in Wohnraum investiert haben. Und wer als sozial denkender Vermieter jahrelang die Miete nicht erhöht hat, und weit unter der örtsüblichen Vergleichsmiete vermietet, der wird noch doppelt bestraft: Denn dann greifen weitere Restriktionen etwa bei der Umlage von Moderniserungskosten oder wenn man nach 20 Jahren ohne Mieterhöung wenigstens in die Nähe des amtlichen Mietspiegels kommen möchte. Und anstelle Bürger zu motivieren, in "bezahlbaren" Wohnraum zu investieren, passiert genau das Gegenteil. Wer hierzulande eine Immobilie besitzt und vermietet, ist regelmäßig die Zielscheibe von Politikern, die mit dem Eindreschen auf Vermieter oder Enteigungsgerede auf billigen Stimmenfang gehen Von den ansonsten extensiven Mieterschutzgesetzen mal abgesehen. Es gibt wenig Felder der Politik, die so abgrundtief Verlogen und Heuchlerisch ist wie die Wohnungspolitik.

30.05.2023

"Wer hierzulande eine Immobilie besitzt und vermietet, ist regelmäßig die Zielscheibe von Politikern, die mit dem Eindreschen auf Vermieter oder Enteigungsgerede auf billigen Stimmenfang gehen"

Weder in meiner Umgebung noch in der ganzen Stadt trifft Ihre Aussage zu. Grundstückskosten und Immobilienpreise in meiner Nähe explodieren und die Besitzer brauchen dazu kaum einen Finger bewegen.
Letztlich wundert mich Ihr ganzer Beitrag, denn in den letzten Jahren und auch jetzt noch ist die Nachfrage nach Immobilien unwahrscheinlich groß. Wie kann das sein, wenn es angeblich Immobilienbesitzer so schlecht geht?
Anscheinend haben Sie wohl mächtig übertrieben.

30.05.2023

Hallo Richard M, es geht doch nicht um die mehr oder weniger großen Wertsteigerungen, welche zumindest eh nur auf dem Papier stattfinden: Zum einen sind diese reinen buchmäßigen Steigerungen auf dem Papier nur Schall und Rauch für soziale Vermieter, die deutlich unterhalb der ortsüblichen Vergelichsmiete vermieten. Denn für Kapitalanleger sind die entsprechenden Objekte uninteressant, weil die Mietrendite wegen der niedrigen Miete nicht stimmt. Und Interessenten mit Eigenbedarf verlangen satte Preisabschläge, denn bei langjärigen Mietverhältnissen beträgt die Kündigungsfrist bis zu einem Jahr und das ist für jemanden mit Eigenbedarf, der etwa selbst zur Miete wohnt, schon eine sehr lange Zeit. Zumal sich das im Falle, daß der Mieter den Auszug dann noch verweigert, weil er "nichts passendes" gefunden hat, nochmal vor Gericht in die Länge ziehen kann, je nach den sozialen Randbedingungen. Und wen Ihnen bisher nicht aufgefallen sein dürfte, wie vor allem Politiker des linken Spektrums immer neue Überlegungen anstellen, wie man die "armen" Mieter noch weiter von den gierigen Vermieten schützen kann, dann sollten Sie mal ganz aufmerksam Nachrichten schauen. Akuell geht die Diskussion darüber los, wie man denn die Mieter davor schützen kann, bei der Modernisierung der Heizungsanlage und der Gebäudehülle -Stichwort Wärmewende- zur Kasse gebeten zu werden. Das die Mieter ja lt. Habeck dann soviel Heizungskosten sparen ist ja in Ordnung aber blechen sollen doch bitte sehr die Vermieter. Wegen der Wertsteigerungen... aha, siehe oben. Im übrigen habe ich nie verstanden, warum eigentlich die Mietpreisbremsem und Mietendeckel nicht auch für die vom Staat verursachten Nebenkosten gelten. Können Sie mir wenigstens da weiterhelfen ?

31.05.2023

@ CHRISTOPH S

Ihre Ausnahmefälle, wie 20 Jahre keine Mieterhöhung können Sie doch selbst nicht ernst nehmen. In dem Fall würden nicht mal Rücklagen für Reparaturen ausreichen. Auch Ihre angeblich sozialen Vermieter werden Sie ganz selten finden.

Wollen Sie denn Mieter von heute auf morgen auf die Straße setzen wegen Eigenbedarf? Wo soll dann eine Familie mit vielleicht 2 Kinder unterkommen? Sie kennen doch selbst die Notlage von Wohnungssuchenden.

Seit ca. 30 Jahren vermiete ich selbst 2 Wohnungen aber selbstverständlich mit den üblichen Mieterhöhungen. Die Wohnungen sind längst abbezahlt und bringen eine gute Rendite. Zusätzlich gedämmt wurde das Haus schon vor 11 Jahren und der Einbau einer modernen Heizung mit PV Anlage steht an. Es wird mich nicht übermäßig belasten, denn 8 % davon kann pro Jahr auf die Mieter umgelegt werden. Tatsache ist, dass der Wert des Hauses steigt. Die Mär vom armen Vermieter ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht ernst zu nehmen. Viel schlimmer dran sind Mieter bei denen die notwendigsten Ausgaben über den Einnahmen liegen.

30.05.2023

"In keinem Land der Europäischen Union leben so wenig Menschen in den eigenen vier Wänden wie in Deutschland. Und nun ist die Wohneigentumsquote zum ersten Mal seit 1993 wieder gesunken. Im Jahr 2018 lag die Eigentumsquote in Deutschland bei lediglich 42 Prozent."

Daran muss dringend gearbeitet werden!

Es sieht aber eher danach aus, dass Geldwäsche nicht ganzherzig bekämpft wird - sondern um der guten Geschäfte willen - toleriert/ übersehen wird. Obwohl kürzlich wieder mal ein Nest ausgehoben wurde?
Kann ja auch nur mal Alibi-Aktionismus gewesen sein - bei dem Umfang dieses Unwesens - dem Rückzugsort der Mafiosis aller couleur.