Lange musste der Großaktionär Midea in Krisenzeiten schlechte Zahlen hinnehmen. Nun hat Kuka zu alter Stärke zurückgefunden.
Kuka-Chef Peter Mohnen ist lange nicht am Ziel. Wenn ihm Krisen keinen Strich durch die Rechnung machen, stehen dem Manager die besten Jahre als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens noch bevor. Denn die Nachfrage nach Anlagen zur Automatisierung ist immens. So soll der Robotermarkt in den nächsten Jahren im Schnitt um satte sechs Prozent wachsen. Der Kuchen wird also größer, was enorme Chancen für Kuka bietet. Dazu muss sich das Unternehmen aber auch neuer Wettbewerber auf dem chinesischen Markt erwehren. Der größere Roboter-Kuchen ist hart umkämpft. Kuka spielen zwei Trends in die Hände: Zum einen sind Fachkräfte in alternden Volkswirtschaften wie Deutschland und China vielfach Mangelware. Die Unternehmen müssen daher verstärkt auf Automatisierung setzen, um die Nachfrage nach ihren Waren bedienen zu können.
Produktion kehrt an sichere Standorte zurück
Zum anderen wird als Lehre aus der Pandemie sicher Produktion aus Billiglohn-Ländern an Hochlohn-Standorte zurückverlagert, gerade wenn es um lebenswichtige Güter wie Medikamente geht. Das rechnet sich nur dank hoch automatisierter Fabriken. Der Trend ist derzeit ein Kuka-Freund. Daran ändert nichts, dass das Rad der Globalisierung in Folge des Überfalls Russlands auf die Ukraine ein großes Stück zurückgedreht wird. Denn dadurch werden sichere europäische Standorte für Investoren wieder interessanter, auch wenn sie teuer sind.
Mohnen könnte vom Krisen-Manager zum Wachstums-Manager werden. Noch bremsen Materialengpässe Kuka in der Vorwärtsbewegung schmerzlich ab. Die wirklich harten Zeiten hat das Unternehmen wohl hinter sich gelassen. Der chinesische Großaktionär Midea könnte nach einer langen, krisenbedingten Leidenszeit noch viel Freude an seinem Augsburger Unternehmen haben. Geduld zahlt sich meistens aus.
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