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  3. Apotheken-Streik: Mit den Apothekern klagen die Falschen

Mit den Apothekern klagen die Falschen

Kommentar Von Christian Grimm
15.06.2023

Am Mittwoch haben Apotheker im ganzen Land aus Protest ihre Türen zusperrt. Sie verlangen mehr Geld. Dabei zählen sie zu einer höchst privilegierten Berufsgruppe.

Die Apotheker in Deutschland fühlen sich ungerecht behandelt. Sie verlangen mehr Geld und um dieses zu bekommen, schneiden sie die Menschen in ganz Deutschland am Mittwoch von der Versorgung mit Arzneimitteln ab. Nun gehören harte Bandagen auch in sensiblen Bereichen der Gesellschaft zum Kampf für die eigenen Interessen. Auch Ärzte streiken. Doch bei den Apothekern und Apothekerinnen zieht eine der privilegiertesten Berufsgruppen in die Schlacht um mehr Geld aus dem Gesundheitssystem.

Laut der Apotheker- und Ärztebank verdient ein selbstständiger Apotheker ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 173.900 Euro pro Jahr oder 14.500 Euro im Monat. Zum Vergleich: Das Durchschnittsgehalt hierzulande liegt bei 4100 Euro brutto. "Die Selbstständigkeit rentiert sich häufig schon nach kurzer Zeit", heißt es bei der Apothekerbank weiter. Doch das reicht den Pharmazeuten nicht mehr. Sie fordern ein höheres Fixum. Derzeit erhalten sie 8,35 Euro für jedes verkaufte rezeptpflichtige Medikament. Hinzu kommen drei Prozent vom Medikamentenpreis.

Video: dpa

Apothekerinnen und Apotheker verdienen im Schnitt 14.500 Euro brutto

Es stimmt, dass der Fix-Betrag seit 20 Jahren stabil ist und dass die Inflation natürlich auch vor Apothekern nicht haltmacht. Aber mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 14.500 Euro pro Monat zählt man eher nicht zu den Bedürftigen dieses Landes, denen das Wasser bis zum Halse steht. Und Apotheken kommen genauso in den Genuss der Strom- und Gaspreisbremse wie alle anderen Unternehmen. 

Bleibt das Thema steigende Gehälter für Angestellte und Personalmangel: Eine pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) verdient in den ersten beiden Berufsjahren ausweislich der Internetseite "pta heute" in den ersten beiden Berufsjahren knapp über 2400 Euro brutto und mit 15-jähriger Berufserfahrung 3072 Euro. Das Gehalt kann in einzelnen Bundesländern davon abweichen, wie es in Deutschland üblich ist. Ersichtlich ist allerdings, dass die Mitarbeiter der Apotheker unterdurchschnittlich verdienen. 

PTAs hätten für ihre Arbeit in der Pharmazie mehr Gehalt verdient

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände spricht von den PTA als rechte Hand des Apothekers. "In der Apotheke informieren und beraten sie - unter der Aufsicht eines Apothekers - die Patienten bei der Arzneimittelabgabe und stellen Rezepturen wie Salben, Zäpfchen oder Kapseln her." Im Tauziehen um Personal wäre eine Möglichkeit, die eigenen "rechten Hände" besser zu bezahlen. 

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Neben den garantierten und gut kalkulierbaren Einnahmen, die sich über das Fixum ergeben, genießen die Apotheker ein weiteres ökonomisches Privileg. Jeder Apotheker und jede Apothekerin darf neben seinem oder ihrem Hauptgeschäft nur drei Filialen betreiben. Eine große Kette, die den Kleineren mit ihrer ökonomischen Macht das Leben schwer macht, ist gesetzlich nicht erlaubt. Ausgerechnet in der Partei des freien Wettbewerbs, der FDP, haben die Apotheker einen treuen Verbündeten, um ihr Privileg zu verteidigen. 

Die Versorgung mit Grundmedikamenten muss verbessert werden

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat recht, wenn er der Forderung der Apotheker eine deutliche Absage erteilt. Zumal diese 50 Prozent beträgt – das Fixum soll nach dem Willen der Apotheker auf 12 Euro steigen. Um über zwei Milliarden Euro stiegen dadurch die Kosten des Gesundheitssystems. Verständlich allerdings ist der Frust der Apotheker über die um sich greifende Bürokratie, eine Krankheit, die in Deutschland immer schlimmer wird. Es ist auch nicht angenehm, den Eltern von kranken Kindern zu erklären, dass es gerade keinen Fiebersaft mehr gibt, und Patienten mit einer Infektion vertrösten zu müssen, weil das Antibiotikum nicht lieferbar ist. Hier kann und sollte Lauterbach etwas für die Apothekerinnen und Apotheker tun. Europa muss dazu kommen, dass Grundmedikamente wieder auf dem Kontinent hergestellt werden. Der Markt dafür ist groß genug. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

15.06.2023

Sehr geehrter Herr Grimm,
2/3 der Deutschen Apotheken liegen unter dem Durchschnitt.
Von dem Ertrag sind noch folgende Zahlen abzuziehen:
Gewerbesteuer
Darlehenstilgungen
Rücklagen für notwendige Investitionen
Aufbau von Liquidität, um die Arzneimittel vor zu finanzieren, da die Erstattungen der Krankenkassen erst im Folgemonat erfolgen
Altersvorsorge, im Gegensatz zum Angestellten, der etwa 50% zahlt, 100%
Krankenkasse, im Gegensatz zum Angestellten, der etwa 50% zahlt, 100%
Lohnsteuer
Nach dieser korrekten Rechnung steht bei vielen Apotheken ein Unternehmerlohn, der unter dem Lohn eines Angestellten liegt.

15.06.2023

Zu Allererst feiere ich den Kommentar von Herrn Grimm, weil er das ausspricht, was viele denken.

Es haben die Falschen protestiert.
Wenn die Angestellten der Apotheken für bessere Löhne gegen ihre Arbeitgeber gestreikt hätten, hätten sie von mir die uneingeschränkte Zustimmung erhalten. Aber stattdessen jammern deren Chefs auf allerhöchstem Niveau.

Franz X. hat es treffend formuliert, dass die Apotheken sich in der Corona-Zeit eine goldene Nase verdient haben und das auf Kosten der Allgemeinheit:

https://www.deutschesapothekenportal.de/rezept-retax/nachrichten/verordnungen/detail/abrechnung-der-masken-das-ist-zu-beachten/

Sie haben von den Krankenkassen 6 Euro pro Maske erstattet bekommen. Wie hoch war deren Einkaufspreis?

Ich kann nur von mir sprechen und habe damals 20 Cent pro Maske für den Eigenbedarf bezahlt, als ich diese im Internet bestellt habe, weil ich den Wucher nicht unterstützen wollte.

Genau so verfahre ich mit den rezeptfreien Medikamenten. Da wird auch knallhart verglichen.

Aber ich möchte nicht alle Apotheken in einen Topf schmeißen. Es gibt durchaus Apotheken, die mit den Internet-Preisen konkurrieren können und dann kaufe ich natürlich vor Ort ein. Aber ich bin nicht bereit, mich bestehlen zu lassen, in dem ich die Mondpreise vieler Apotheken bezahle.

Ich hoffe, Herr Lauterbach bleibt standhaft und geht nicht auf die Forderungen der Apotheker ein. Denn am Ende zahlen wir alle die Zeche, nur damit der Apotheker sich das nächste Luxusauto leisten kann.

In diesem Sinne

14.06.2023

Und ich kann mich einer Anmerkung nicht verwehren:
Wie war es denn in der Coronazeit, als auf staatlichem Bezugsschein die FFP-2 Masken in den Apotheken erhältlich waren? Wurden da nicht in der überwiegenden Mehrzahl Eigenbeteiligungen von den Empfangsberechtigten zusätzlich abverlangt? Natürlich, obwohl dies nie und nimmer durch den Gesetzgeber vorgesehen war. Und diese Eigenbeteiligung blieb natürlich in den Kassen der Apotheken. Schon damals wurde dies als Bereicherung verurteilt. Doch solches ist natürlich schnell vergessen.

14.06.2023

Die Situation wird völlig falsch dargestellt.

Zunächst einmal, das Pharmazie Studium ist ein extrem komplexes und anspruchsvolles Studium, zusammen mit der Medizin.

Nach 8 Semestern Studium und zwei Semestern Praxisausbildung steht einem dann in einer öffentlichen Apotheke ein Tariflohn von knapp 3.500€ zu. Nach fünf Jahren und drei Staatsexamen 3.500€ brutto? Also hochausgebildete Führungskraft in einer Apotheke? Das ist doch lächerlich. Das doppelte wäre angebracht. Man kann sich da gerne am Tariflohn der Assistenzärzte orientieren.

176.000€ wie in dem Artikel beschrieben verdient kein Apotheker in Deutschland. Das ist der Gewinn aus dem eigenen Betrieb. Hier muss nochmal ganz scharf unterschieden werden. Denn die 176 TEUR gehen mit Selbständigkeit einher. Sprich unternehmerisches Risiko, Kapitalbindung, mehrere Mitarbeiter die bezahlt werden müssen, Fixkosten für laden etc. und natürlich hohe Vorleistungen bei Lieferketten. Plus in der Regel 60-70h Arbeit die Woche.

Sicherlich verarmt man nicht mit 160.000€ im Jahr, aber es ist keinesfalls ein „Gehalt“ sonder das Ergebnis eines Unternehmens mit ~5-20 Mitarbeitern und mehreren Millionen Euro Umsatz und dem damit verbundenen Risiko. Das muss man sich vor Augen führen.
Hinzu kommt, dass die Politik permanent die Arbeit und Planungssicherheit der Apotheker torpediert und sie mit den Folgen alleine lässt. Wie kann man zum Beispiel Arzneiimporte sanktionieren, während man gleichzeitig keine Alternative organisiert hat?


Die Apotheker-Zunft hat sich da sehr lange zurück gehalten, obwohl deren Gehalt in keinem Verhältnis zu deren Qualifikation und Rolle in der Versorgung steht. Auch die Pfleger und Ärzte halten sich da sehr zurück, obwohl sie mit ihrer Arbeit weit mehr leisten als so manch einer in der „freien Wirtschaft“ und dennoch deutlich weniger verdienen.

Ich empfinde diesen Kommentar als Frechheit gegenüber der Apothekerzunft. Der Inhalt geht völlig am Streikanliegen vorbei. Und ein heranziehen eines Durchschnittslohns als Vergleich bei den akademischen Top 10 ist auch mehr als fehl am Platz. Knöpfen Sie sich lieber mal die Gehälter im Selbstbedienungsladen Bundesregierung vor!

14.06.2023

@ VonAndreas B.
Wenn sich solche Probleme beim Medikamentenbezug auftun, sollte man dringend entweder die Qualität der Ärztin überprüfen oder man sollte gleichfalls auch immer prüfen, ob man seinem behandelnden Arzt alles über seine verordneten Medikamente erzählt hat. Zumal auch nicht sicher sein kann, dass die Ärztin die Medikamentendosis nicht bewusst so verordnet hat. Ich jedenfalls bevorzuge mehr die fachliche Meinung und entsprechende Medikamentenverordnung meines Arztes/meiner Ärztin als die Meinung einer Fachkraft in der Apotheke.

14.06.2023

@Franz X.: So wie Sie hatte ich auch gedacht, bis ich von zwei verschiedenen Apothekern das gleiche erzählt bekommen hatte und sich herausgestellt hat, dass der Arzt mir völligen Quatsch aufgeschrieben hatte, den man seit zehn Jahren schon nicht mehr verwendet. Habe es zu Hause dann gegoogelt und den Arzt gewechselt.

15.06.2023

@ Franz

Der Medikamentenplan lag schriftlich vor. Es war eine Vertretungssituation. Die Ärztin hat aufgrund des Hinweises der Apothekerin die Verschreibung geändert.

14.06.2023

Wenn ich etwas Zeit haben sollte werde ich die Apotheker bemitleiden! Wie heisst es wieder?
Das sind ja Apothekenpreise!!

14.06.2023

Die Geld-Luxus-Probleme, die die allermeisten Deutschen - unter ihnen auf jeden Fall die zahlreichen Apotheker- haben, hätten so manche andere Länder und Völker auch sehr gerne.

Am Apotheker-Streik zeigt sich, daß man in Deutschland die wirklichen, die echten Probleme und Nöte gar nicht kennt, sondern sich seit vielen vielen Jahren Luftschlösser für seine imaginären "Nöte" erfindet.

"Tu felix Germania" - das muß man dazu - doch, ja, neidvoll- sagen .

Wenn nun die Apotheker wegen Geldgier streiken, wann werden wieder die seit vielen Jahren wohlbestallten Lokführer losschlagen, und wann vielleicht die Ärzte und Dentisten sowie die weiteren gut gestellten Berufsgruppen ?


14.06.2023

Könnten Sie denn mit Ihrem Gehalt von 2004 Ihre heutige Miete und sonstigen Kosten bestreiten? Hatten Sie in den letzten 20 Jahren keine Gehaltserhöhung?
Uns Geldgier vorzuwerfen, ist... Mir fehlen die Worte. Wissen Sie, warum die Apotheken einen solchen Protest zum ersten Mal in dieser Geschlossenheit durchführen? Weil wir fast alle ein Helfer-Syndrom haben und der Mensch der vor uns steht, nicht der ist, der die Lieferengpässe und die Sparmaßnahmen verursacht hat.
Ich vergleiche gerne mit anderen Ländern: Die Apothekendichte in Deutschland liegt im europäischen Vergleich im unteren Drittel (22 pro 100.000, EU Durchschnitt 32 pro 100.000). In Österreich gibt es eine gesetzliche Krankenversicherung, in Deutschland 96 mit erheblichen Verwaltungskosten. Die 39 Tsd. Rabattverträge, die die Apotheken unentgeltlich umsetzen müssen, bringen den Kassen Ersparnisse in Höhe von 5,5 Mrd. Euro. Unser Honorar wurde im Feb 23 sogar noch gesenkt durch einen erhöhten Kassenabschlag.
Durchnittlich legt die Apotheke in Deutschland momentan sogar 27 Cent drauf pro verschreibungspflichtigem Medikament. Wir hätten gerne tu felix germania. Ist aber derzeit nicht die Realität.
Beispiel Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Medikamente: Gibt es in Belgien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. Die liegen wohl alle falsch in ihrer politischen Wertschätzung der dortigen ApothekerInnen und Apotheken.
Leider üben wir unseren Beruf gerne aus. Unsere KundInnen wissen das übrigens zu schätzen. Nur dadurch, dass die Preise staatlich reguliert sind, haben wir keinerlei Möglichkeit, die gestiegenen Kosten seit 2004 irgendwie auszugleichen. Das geht eine Zeit lang gut, aber eben nicht lange.
Wie wichtig ist Ihnen denn eine gute Gesundheitsversorgung? Denn dafür protestieren wir heute. Was ist denn in Ihren Augen ein echtes Problem/eine echte Not? Gesundheit gehört wohl nicht dazu...? Dann sind Sie vermutlich nicht krank und auf Medikamente angewiesen.

14.06.2023

@Maria T.: „‘Tu felix Germania‘ - das muss man dazu - doch, ja, neidvoll - sagen.“

In unserem Land läuft sicherlich nicht alles gut. Aber immerhin sind wir ein freies Land; wer sich bei uns nicht wohlfühlt kann gerne auswandern. Gilt für junge Männer gleichermaßen wie für …

14.06.2023

Der Fix-Betrag wurde tatsächlich seit 20 Jahren nicht mehr erhöht? Wer würde denn heute mit dem selben Gehalt leben können, welches er vor 20 Jahren erhalten hat? Damals hatte eine Breze noch 40 Cent gekostet, heute das doppelte!

14.06.2023

Herzlichen Glückwunsch Herr Christian Grimm,
sie haben sich tatsächlich keine 2 Minuten mit der Realität in den Apotheken oder dem Anliegen des Streiks beschäftigt, verfassen hier aber trotzdem einen Kommentar. Hätte ich eher bei den Kollegen der Bild vermutet.


14.06.2023

Das ist bei den Kommentaren des Herrn Grimm Standard!

14.06.2023

Ich kenne keine Apotheke, welche aus Kostengründen geschlossen wurde. Alle immer nur aufgrund fehlenden Nachwuchses. Fakt ist aber auch, dass im Einzugsbereich der geschlossenen Apotheken sich kein Fehl einer Apotheke entwickelt hat; waren noch genügend in der Nähe vorhanden. Die ganze Geschichte "Apotheke" ist doch nur "Jammern auf hohem Niveau". Apotheken genießen Bestandsschutz, freier Wettbewerb ist nicht gegeben und mit der angeblichen fachlichen Beratung, nun, es gibt mehr als eine Recherche, dass dem nicht so ist.

14.06.2023

Welcher Bestandsschutz? Ich bitte um eine Erläuterung!
Es gibt auch gleichermaßen Recherchen, dass durch die Aufklärung in der Apotheke z.B. Krankenhaus-Aufenthalte und Schlimmeres verhindert werden konnten. Aber Negatives bleibt bekanntermaßen besser im Gedächtnis!
Die Kunden, die wir tagtäglich beraten, denen wir häufig von Präparaten abraten, Wechselwirkungen erkennen und mit den Ärzten Rücksprache halten, die schreiben keine Artikel. Die sind froh, dass Ihnen geholfen wurde.
Und stimmt: es waren NOCH genügend in der Nähe vorhanden. Was glauben Sie, wie lange es dauert, dass nicht mehr genügend in der Nähe sind? Wenn letztes Jahr ca. 400 Apotheken geschlossen haben, Ende März 23 ist die Anzahl auf 17939 gesunken.

14.06.2023

@ Laura

Da haben Sie recht. Schwank aus jüngster Erfahrung. Wollte ein Medikament für einen Verwandten auf Rezept holen. Apothekerin fragte nach der sonstigen Medikation, schlug die Hände über den Kopf zusammen und gab zu verstehen, daß die Einnahme in Zusammenwirkung mit der sonstigen Medikation einen schweren Nieren Schaden verursachen würde. Nach Rücksprache mit der Ärztin - durch die Apothekerin - wurde dann komplett anders verfahren. Gottseidank gibt es fähige Apotheker(innen).

14.06.2023

>>Ich kenne keine Apotheke, welche aus Kostengründen geschlossen wurde. <<

Zu Apotheken haben Sie so viel Vorurteile wie Herr Grimm, nur Ahnung haben Sie beide gar keine. Welchen Bestandsschutz soll denn eine Apotheke haben? Freier Wettbewerb ist also auch nicht gegeben? Tut soviel Ahnungslosigkeit denn nicht weh? Denn grundsätzlich kann jeder Apotheker selbst eine Apotheke eröffnen, selbst wenn nebenan bereits eine Apotheke existiert. Allerdings darf jeder Apotheker auch nur maximal drei Apotheken besitzen, um die Bildung von Filialbetrieben zu verhindern. In jeder Apotheke muss auch mindestens ein ausgebildeter Apotheker anwesend sein, auch bei Nachtdiensten.

Von Versandapotheken haben Sie sicher auch noch nie etwas gehört oder gelesen. Diese Versandhändler haben weit weniger Auflagen als der Apotheker vor Ort, da sie auch nicht unbedingt Fachpersonal benötigen. Ihre Behauptung, dass es mehr als eine Recherche gäbe, die das Fehlen einer fachlichen Beratung nachweise, ist eine freche Lüge von Ihnen oder nachplappern von AfD-Parolen. Denn Google zeigt mir seitenlang nichts dergleichen an: https://www.google.com/search?q=fehlen+einer+fachlichen+beratung+apotheke

Meine Frau hat viele Jahre eine Apotheke geleitet, da wurden - wie auch bei allen mir bekannten Kollegen - Kunden stets fachlich beraten. Heute gibt es aber Auflagen für Apotheker, nach denen sie nicht ein vom Arzt verordnetes Medikament abgeben dürfen, wenn die Krankenkasse mit einem anderen Unternehmen Verträge über ein gleichwertiges, aber billigeres Präparat hat. Trotzdem werden die Kunden auch da fachlich beraten.

Grundsätzlich werde ich bei solchen Neiddebatten aber sauer, denn bevor jemand überhaupt Apotheker wird, muss er ein jahrelanges Studium in Pharmazie absolvieren. Wenn man dann wirklich in die Selbstständigkeit gehen will, dann sind in der Regel sechsstellige Investitionen in Geschäftsausstattung und Wareneinkäufe anstehend, eine Geld, dass man als Kredit aufnehmen muss, weil nach dem Studium an sich leere Kasse herrscht. In der Regel benötigt man auch PTA, die kosten auch mehr, als Herr Grimm schreibt:
>>Eine pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) verdient in den ersten beiden Berufsjahren ausweislich der Internetseite "pta heute" in den ersten beiden Berufsjahren knapp über 2400 Euro brutto und mit 15-jähriger Berufserfahrung 3072 Euro. <<
Zu dieser Summe dürfen Sie nochmal 80% hinzurechnen für die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, für Urlaubs- und Weihnachtsgeld und für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Natürlich kann man als Selbstständiger mehr verdienen als ein Angestellter, aber man trägt auch ein hohes finanzielles Risiko. Die meisten Schreiberlinge wollen zwar gerne so viel verdienen wie ein Selbstständiger, nur die Risiken werden nicht gewollt. Last but not least: Gewerbeimmobilien sind um einiges teurer in der Miete als Wohnraum. Diese Miete und auch die Nebenkosten wie Strom, Heizung oder Telefon müssen auch erst erwirtschaftet werden. Aber das interessiert hier nicht jeden.

14.06.2023

Dass die Apotheken momentan bei einem Kassenrezept im Schnitt 27 Cent drauflegen, ist Ihnen bekannt?

14.06.2023

Nur seltsam, dass die Apotheken eine nach der anderen zumachen, weil sie kein Personal mehr bekommen. Aber der Kommentator lebt ja in der Großstadt und weiß offensichtlich über die Verhältnisse auf dem Land nicht so gut Bescheid.

14.06.2023

Apotheker sind auch Unternehmer. Sie tragen ein erhebliches Kostenrisiko, anders als der Angestellte. Es sind Investitionen zu tätigen, beim Kauf einer Apotheke vom Vorgänger sind in der Regel erhebliche Summen zu bezahlen, die manch einer per Darlehen finanzieren muss. Der Lagerbestand an Arzneimitteln ist nicht kostenlos in der Anschaffung. Arzneimittel und andere Produkte sind nicht unbegrenzt haltbar und müssen bei nicht rechtzeitigem Verkauf entsorgt werden. Als selbständiger haben Sie in der Regel mehr Arbeitszeit als ein Angestellter und mehr Streß.

Das ganze ist letztendlich am Ende des Tages eine Kalkulation. Aufwand, Kosten und Ertrag müssen miteinander abgeglichen werden. Und nicht jede Apotheke ist gleich vom Umsatz, vom Gewinn. Stimmt das Verhältnis über einen längeren Zeitraum nicht, schließt der Apotheker schweren Herzens die Apotheke und sucht sich eine andere Einkommensquelle.

Hier einfach das Gehalt einer angestellten PTA mit dem durchschnittlichen EInkommen eines APothekers gegenüberzustellen ist wie Kraut und Rüben zu vergleichen. Es wird auch einen Grund haben, weshalb ein Chefredakteur mehr verdient als andere Journalisten im Verlag, oder nicht?

Freilich ist es bei manchen Jammern auf hohem Niveau, bei manch anderen aber schon existenzbedrohend.

14.06.2023

Ich verstehe nicht, weshalb der Streik der Apothekenchefs (Inhaber) auf Kosten des Personals durchgeführt wird. Diese erhalten für diesen Tag kein Gehalt bzw. haben Minusstunden. Nach meinem Streikverständnis streiken nicht die Arbeitgeber sondern die Arbeitnehmer. Oder handelt es sich hier um eine "Aussperrung"?

14.06.2023

Ich weiß nicht, woher Sie diese Informationen haben... Alle Kollegen und Kolleginnen, mit denen ich gesprochen habe, buchen für ihre MitarbeiterInnen heute weder Minusstunden noch weniger Gehalt. Wir sprechen außerdem von Protest und nicht von Streik... Und ich kann hier nur von meinem Team sprechen: alle stehen hinter dem Protest und wissen, dass es um ihre Arbeitsplätze und um die Zukunft der Apotheke an sich geht. Um eine flächendeckende gute Gesundheitsversorgung. Um mehr politische Wertschätzung.

14.06.2023

Lieber Herr Grimm, Sie sind wohl nicht selbstständig?
Leider verwechseln Sie das Betriebsergebnis mit dem Einkommen. Davon gehen etliche Beträge weg wie Gewerbesteuer, Kammerbeiträge, u.v.m. Außerdem sind ApothekerInnen eingetragene Kaufleute (e.K.), d.h. sie haften immer mit ihrem kompletten Privatvermögen. 100 Prozent unternehmerisches Risiko. Immer. Daher sind natürlich jährliche Rückstellungen nötig.
Dass die schönen Zahlen von der Apobank kommen, die vor allem auf Kredite an ApothekerInnen für Apotheken-Übernahmen/Existenz-Gründungen spezialisiert ist, ist Ihnen schon klar, oder?
Außerdem stammen die Daten von 2018, das sind also Zahlen von vor 5 - 10 Jahren. Wie es heute ist, das wäre doch spannend... Tariflöhne und Mindestlohn sind seitdem stark gestiegen, der erhöhte Kassenabschlag (= Zwangsrabatt an die Krankenkasse) besteht seit Feb 2023, die Lieferengpässe bedeuten mind. den doppelten Zeitaufwand pro Rezept (entsprechend eine Halbierung des Honorars).
Zum Verständnis: Betriebsergebnis
- Rücklagen für Investitionen
- Abzahlung von Investitionskrediten für die Apotheke
- volle (nicht nur 50 % wie Arbeitnehmer) Beiträge zu Krankenkassen und Rentenversicherung
- eigene private Altersvorsorge (sonst vom Arbeitgeber bis zu 100 % bezuschusst/bezahlt)
- plus das 100 %-ige Haftungsrisiko
Meinen Sie nicht, dass es nach obiger Auflistung nur berechtigt wäre, wenn man als selbstständiger Apotheker/selbstständige Apothekerin geringfügig mehr monatlich übrig hätte, als als angestellter Apotheker/angestellte Apothekerin? Und trotzdem seine MitarbeiterInnen gut und fair bezahlen könnte?
Sie wussten es ja schon, dass alle 16 h eine Apotheke schließt, liegt natürlich an überbordendem Reichtum.
Sie können gerne die KollegInnen aus Rottenbuch, Peißenberg und Utting befragen, warum sie letztes Jahr Ihre Apotheken geschlossen haben!
Und zu uns lade ich Sie auch ein, dass Sie sich vor Ort ein Bild machen können.
20 Jahre ohne Gehaltserhöhung - das würde niemand mitmachen! #apothekenprotest #zukunftsklau

14.06.2023

Sehr geehrter Herr Grimm, schade daß Sie nicht auch noch darauf eingegangen sind, warum in diesem Feld der angeblich ach üppigen Einkommen der Apotheker seit Jahren die Anzahl der Apotheken rückläufig ist . Offenbar sind die Menschen zu doof zu erkennen, wie sich hier im Deutschen Gesundheitssystem klotzig und risikolos Kohle machen lässt oder wie würde Ihre Analyse lauten ?

14.06.2023

Ja und komisch, dass es kaum Nachwuchs gibt, der sich selbstständig machen will.
Dabei gibt es keine bessere Möglichkeit, um so richtig reich zu werden... Vielleicht noch schnell Pharmazie studieren? Na, wie wärs mir der Goldgrube?

14.06.2023

Hier dazu noch etwas informatives.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/04/25/reales-betriebsergebnis-der-apotheken-auf-dem-niveau-von-vor-20-jahren

14.06.2023

Danke für diesen Kommentar! Sie sprechen vermutlich Millionen Menschen aus der Seele.
Die andere Fraktion sind die Piloten.

14.06.2023

Danke für Ihre Ahnungslosigkeit!

14.06.2023

Wir alle wissen es längst: Apotheker sind - wie Ärzte und Zahnärzte - alle Millionäre, drucken ihr Geld im Keller, fahren Porsche, zahlen ihre Mitarbeiter ausbeuterisch schlecht und sind mindestens 3 Tage die Woche auf dem Golfplatz. Dank der immerwährenden Neiddebatte geraten die brechtigten Anliegen der Apotheker gleich mal in den Hintergrund. Protestieren dürfen in Deutschland allenfalls ver.di, die Eisenbahner, Piloten und Fulgpersonal, die IG Metall oder die GEW. Und vielleicht noch Klimakleber. Selbstständige Heilberufler dürfen das nicht, sie klagen ja auf hohem Niveau. Dabei ist das Gesundheitswesen ist in einer mehr als kritischen Lage. Milliarden an GKV-Beitragsgeldern wurden z.B. aus der Krankenversorgung in die industrielle IT-Gesundheitswirtschaft "digital transformiert", ohne dass bisher greifbare Ergebnisse, Versorgungsverbesserungen oder Einsparungen erkennbar werden. Die Mittel fehlen jetzt und werden da eingespart, wo Krankenversorgung erfolgt. Trotzdem steigen die Beiträge. Denn die wirklichen Probleme des Gesundheitswesens, Pflegenotstand, Landärztemangel, Apothekensterben, Engpässe der Arzneimittelversorgung werden so nicht gelöst. Ich beglückwünsche die Apothekerinnen und Apotheker, die den Mut haben nahezu geschlossen gegen eine Politik zu protestieren, die die wirklich dringenden gesundheitspolitischen Probleme des Landes nicht anpackt. Und: Wer immer noch meint, dass es den selbstständigen Heilberuflern ja ach so gut geht, kann, wenn er sein Abitur gut bestanden hat, den begehrten Studienplatz erhält, viele Jahre fleißig lernt und das Studium erfolgreich abschliesst heute zu den besten Konditionen eine Apotheke oder eine Praxis auf dem Land übernehmen - so günstig waren diese Goldgruben schon lange nicht mehr zu haben - und sein Personal schuften lassen, während er sich selbst auf dem Golfplatz sonnt.

14.06.2023

Das ist keine Neiddebatte, sondern schlichtweg Realitätsarmut und Arroganz.
Lobbyisten, wie Sie einer sind, helfen aber auch nicht wirklich weiter. Die Apotheker haben sicher nicht vornehmlich eine grundlegende allgemein-positive Änderung des Gesundheitssystems im Sinne, deren Schwächen Sie zu Recht angesprochen haben.