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03.02.2003

Schmied für die Autoindustrie

Hirschvogel Umformtechnik Werk Denklingen, Firmenleiter Dr. Manfred Hirschvogel, Eingang Verwaltungsgebäude, aus Formteilen bestehende Weltkugel
Foto: AZ

Stahl kann butterweich sein. Er muss lediglich mit einer 3150-Tonnen-Presse behandelt werden. Deren gewaltige Kiefer beißen dreimal zu, und schon verlässt der Metallklotz die Hölle aus Hochdruck und Feuer als fertiges Ausgleichsgelenk - und das schneller, als man zu Hause ein Plätzchen ausstechen könnte. Dies ist die Kernkompetenz der Hirschvogel Automotive Group: Umformen von Stahl oder Aluminium - in hoher Geschwindigkeit, hohen Stückzahlen und in hoher Qualität.

Von unserem Redaktionsmitglied Tobias Schaumann

Denklingen

Ein Werktagmorgen auf dem Hirschvogel-Gelände nahe der B17, zehn Kilometer südlich von Landsberg. Durch die Firma führt Hans Huemer, ein Mann mit 40 Jahren Hirschvogel-Erfahrung, mittlerweile pensioniert. "Die Umformtechnik hat den Hirschvogel groß gemacht", sagt er zur Begrüßung beim Gang über das 170000 Quadratmeter große Areal. Umformtechnik - vereinfacht bedeutet das laut Huemer, dass jetzt ein einziger Stempeldruck genügt, wo früher "drei Stunden Sägen und Fräsen" nötig waren. In den Hallen verwandeln ein riesiger Maschinenpark und starke Arbeiterhände den Stahl in 1000 verschiedene Fahrzeugteile. Bei Temperaturen bis zu 1200 Grad glüht das Metall hellrot. Die meterhohen Pressen erschüttern den Boden. Großserien laufen ohne Unterlass. Unzählige Elemente sammeln sich in Kisten und werden im Minutentakt von Gabelstaplern abgeholt.

"Optimaler Fluss der Produktion" nennt das Geschäftsführer Manfred Hirschvogel. Das muss auch so sein: Die Gruppe bedient die Autobranche und wird von der Stahlindustrie beliefert. Starker Lieferant, starker Abnehmer - das Familienunternehmen hängt an zwei (über)mächtigen Schlüsselindustrien. Die Gruppe ist dazu verdammt, immer hochwertigere Teile zu immer günstigeren Preisen herzustellen. 1938 als einfache Schmiede von den Brüdern Willy, Anton und Hans Hirschvogel gegründet, zählt das Unternehmen inzwischen weltweit rund 2000 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 250 Millionen Euro. Gegen den Branchentrend legte Hirschvogel 2002 um acht Prozent zu. Der Geschäftsführer, ein promovierter Physiker, sagt: "Wir sind der größte freie Umformer der Welt."

Im Landkreis Landsberg gibt es keinen größeren Arbeitgeber. 1400 Mitarbeiter "verbrauchen" im Schnitt pro Tag 20 Lkw-Ladungen Stahl und stellen daraus 300000 Teile für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer her. Hirschvogel ist in den Geschäftsfeldern Dieseleinspritzung, Getriebe, Antriebsstrang und Fahrwerk aktiv. Auf der Kundenliste stehen BMW, VW, DaimlerChrysler, Porsche, Volvo sowie auf Seiten der Zulieferer Bosch und Visteon. Der Markt verlangte 2002 nach gut einer Million Tonnen Schmiedeteilen. Zehn Prozent davon bediente allein Hirschvogel.

Nur auf Bestellung zu liefern, genügt nicht mehr. Die Gruppe ist dazu übergegangen, schon bei der Entwicklung eng mit Autobauern zusammenzuarbeiten. Ein Werkzeugbau mit 230 Mitarbeitern fertigt "mit den modernsten Maschinen Europas", so Huemer, die Stempel, die auf die Pressen aufgesetzt werden. Um gegen die namhafte Konkurrenz - hauptsächlich die Thyssen-Krupp-Schmieden - zu bestehen, "müssen wir uns verstärkt an innovative, komplizierte Produkte heranwagen", sagt Manfred Hirschvogel. So entstanden ein Aluminium-Schwenklager für den neuen 7er-BMW oder Radnaben für den 3er. Common-Rail-Komponenten von Bosch, die in modernen Dieselmotoren arbeiten, stammen ebenfalls aus Denklingen. Auch die Injektorkörper für die Pumpe-Düse-Einheit im Motor des Drei-Liter-Lupo fertigt Hirschvogel - 24000 Stück am Tag.

Neben der Entwicklungskompetenz hat die Gruppe die Fertigungstiefe erhöht. Bei der Hirschvogel Komponenten GmbH in Schongau (290 Mitarbeiter) werden einige Teile nochmals veredelt. Das zahlt sich aus: Zuletzt erreichte das Werk eine Steigerung um 30 Prozent. Eine weitere Tochter gibt es in Marksuhl bei Eisenach. Sie ging aus den Wartburg-Weken hervor, deren Schmiede Hirschvogel kurz nach der Wende gekauft hatte. Auch eine auf Aluminium spezialisierte Firma sitzt dort. Den US-Markt versorgt die Hirschvogel Inc. in Columbus, Ohio. Die Gruppe unterhält zudem Beteiligungen in China und Brasilien. Direkt im Dorf Denklingen gibt es ein eigenes Ausbildungszentrum für durchschnittlich 120 Lehrlinge. "Wir sind gut aufgestellt", sagt Manfred Hirschvogel. Trotz der hohen Personalkosten stehe eine Verlagerung der Produktion nicht zur Debatte. "Wir glauben an diesen Standort. Wir finden hier hervorragende Facharbeiter. Das eingesetzte Kapital ist hier mehr wert als im Ausland. Dort könnten wir diese Qualität der Produkte nicht erzielen."

Der Expansionskurs der vergangenen Jahre hat Millionensummen gekostet. Für ein Familienunternehmen, das seine Unabhängigkeit liebt und behalten will, ein echter Kraftakt. In diesem Jahr werde deshalb erst einmal konsolidiert, sagt der Geschäftsführer. "Konsolidieren" heißt bei Hirschvogel satte zehn Prozent Wachstum in 2003. Die Pressen werden ihren Heißhunger so bald nicht stillen.

Alle Folgen im Internet: www.augsburger-allgemeine.de/firmen

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