So haben Wehrmachtssoldaten den Krieg erlebt
Drei Zeitzeugen berichten in Aichach über diese Zeit. Einer von ihnen war damals ein überzeugter Nazi
Der eine war ein überzeugter Nazi, der andere hatte mit deren Ideologie überhaupt nichts am Hut. Beide, der 94-jährige Gerhard Roch aus Aichach und der 93-jährige Rolf Scherf aus Mering, haben „die Zeit in der Wehrmacht von 1939 bis 1945“ erlebt. Im Rahmen eines Zeitzeugengespräches erzählen die beiden am Dienstagabend ihre individuellen Erlebnisse knapp 30 Zuhörern im Aichacher Stadtmuseum. Der dritte Beitrag der Veranstaltung, die die Volkshochschule (Vhs) in Kooperation mit dem Stadtmuseum organisiert hatte, kommt von dem Aichacher Herbert Strauch. Er hatte seine Erlebnisse auf Band gesprochen.
70 Jahre ist es her, dass der Zweite Weltkrieg zu Ende ging. Ein Krieg, der tiefe emotionale Spuren bei den Menschen hinterlassen hat. Auch sieben Jahrzehnte danach bricht den Zeitzeugen manchmal beinahe die Stimme, wenn sie darüber berichten. Gerhard Roch, 1921 an der Grenze zu Oberschlesien geboren, erzählt, wie die Kinder „schon auf treudeutsch in der Schule erzogen“ wurden. Roch meldete sich freiwillig als Soldat. Am Dienstag gibt er Einblicke in seine Erlebnisse bei der Kriegsmarine. Er berichtet unter anderem von Einsätzen im Norden vor Norwegen, wo die Soldaten laufend in Kämpfe, besonders mit U-Booten verwickelt waren. Auch von einem Angriff auf Schiffe, die in einer Kieler Werft zur Reparatur lagen, erzählt er. Eines trieb danach kieloben im Wasser. „Da haben noch tagelang Matrosen, die eingeschlossen waren, geklopft“, erinnert sich der 94-Jährige. Roch sagt offen, er sei überzeugter Nazi gewesen. Seinem Vater, der von Anfang an gesagt habe, dass der Krieg verloren sei, hatte er nicht geglaubt. Zweifel waren Roch erst spät gekommen. Heute sagt er: „Der alte Herr hat Recht gehabt.“
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