
Aindling
Aindlinger Kita wächst: Als Nächstes kommt das Dach drauf

Plus In Aindling kursieren Gerüchte, dass der Neubau der Kita nicht rechtzeitig fertig wird. Die Verantwortlichen widersprechen. Welche Besonderheit das Haus hat.

Immer wieder zieht der Kran auf der Baustelle Verschalungen nach oben und hievt sie in den Rohbau hinein. An der neuen Aindlinger Kita an der Gaulzhofener Straße am östlichen Ortseingang wird kräftig gearbeitet. Der Rohbau ist schon fast fertig, in Kürze soll das Gebäude sein Dach bekommen.
Angesichts dieser Baufortschritte versteht die Aindlinger Bürgermeisterin Gertrud Hitzler nicht, warum in der Marktgemeinde immer wieder Gerüchte kursieren, dass die Kita nicht bis zum neuen Schuljahr im September fertig werden soll. Zusammen mit Hitzler beteuerten jetzt Architekt Gerhard Mach aus Kissing und Marion Maisa, Projektleiterin der Johanniter als Bauherr, dass die Arbeiten derzeit absolut im Zeitplan liegen.
Arbeiter wurden im Winter ausgebremst
Wie Mach erläuterte, hatte der kurzzeitige strenge Winter die Arbeiter zwar rund zwei Wochen ausgebremst, der Rückstand sei mittlerweile aber wieder aufgeholt worden. Die Firma Eigner aus Nördlingen (Kreis Donau-Ries) erstellt momentan den Rohbau der Kita. Die Holzbau-Firma von Anton Brugger aus Thierhaupten (Kreis Augsburg) soll dem Haus in zwei bis drei Wochen ein Satteldach geben. In etwa fünf Wochen kann laut Mach mit dem Innenausbau, beispielsweise den Heizungs- und Sanitäranlagen, begonnen werden. In rund sieben Wochen sollen die Fenster folgen.

Corona hatte nach Angaben des Architekten bisher nahezu keine negativen Auswirkungen auf den Bau. Mach hat sogar den Eindruck, dass der Druck auf die Baubranche etwas abgenommen habe, da der ein oder andere Bauherr in der Corona-Krise doch entschieden habe, sein Bauvorhaben vorerst zu verschieben. Das komme der Aindlinger Kita insofern zugute, dass sich jetzt auch Firmen bewerben, die sonst oft nur größere Aufträge annehmen.
Im Oktober 2020 war mit dem Bau begonnen worden. Da der Boden in der Nähe des Litzlbachs sehr schwammig und moorig ist, musste allerdings zuerst eine sogenannte "Baugrundstabilisierung" durchgeführt werden. Dazu bohrte ein Erdbohrer über 400 Löcher ins Erdreich und füllte die Löcher mit Zement. So wurde der Boden stabilisiert. Altlasten seien im Boden zum Glück nicht gefunden worden, berichtet Mack.
Neue Kita in Aindling soll an Scheune erinnern
Optisch soll die zweigeschossige Kita einmal an eine Scheune erinnern, weshalb als Fassade eine Holzverkleidung vorgesehen ist. Das Haus ist für 80 Kinder geplant: 30 Krippenkinder und 50 Kindergartenkinder. Die zwei Krippengruppen samt Schlafräume ziehen ins Erdgeschoss, die zwei Kindergartengruppen kommen in den ersten Stock. Das barrierefreie Haus mit Aufzug ist nach Machs Angaben aber so geplant, dass es jederzeit erweitert werden könnte.
Und es gibt eine weitere Besonderheit, auf die der Architekt hinweist. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden sei das Haus nicht nach Süden, sondern nach Norden ausgerichtet. Da es durch die Erderwärmung immer wärmer werde, sei es sinnvoll, so zu bauen, dass das Haus nicht übermäßig aufgeheizt werde. Das habe den positiven Nebeneffekt, dass der Sonnenschutz eingespart werden kann. Ziel sei es ohnehin, energiesparend zu bauen.

Mach hat mit seinem Büro bereits über 20 Kindergärten gebaut. Projektleiterin Marion Maisa erklärt, warum die Johanniter bei derartigen Bauwerken auf klare, eher schlichte Formen setzen. "Wir bauen mit wenig Schnickschnack und investieren das Geld mehr ins Innenleben. Einem Kind ist es egal, ob ein Gebäude rund oder eckig oder sonst was ist." Ins Innenleben gehören beispielsweise ein kleines Elterncafé, eine mobile Trennwand zwischen Speise- und Mehrzweckraum und individuell nutzbare Nebenräume für alle Gruppen.
Kosten für den Bau der Kita liegen im Plan
Kosten soll das Haus rund 2,6 Millionen Euro. Wie Mach erläutert, liegen die Kosten derzeit voll im Plan. "Etwa 60 bis 70 Prozent der Gewerke sind ausgeschrieben und vergeben und wir liegen momentan 60.000 Euro unter der Kostenberechnung." Der Architekt geht davon aus, dass der Kostenplan eingehalten werden kann.
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