Er war Beamter in Aichach und zeitgleich in Hamburg
Ein aufstrebender Jurist verheddert sich im Beamtenrecht, kassiert zwei Gehälter und wird wegen Betrugs vor das Augsburger Amtsgericht zitiert. Die Verhandlung endet mit einer Überraschung
Es klingt nach dreister Abzocke: Ein junger Mann lässt sich über zwei Monate hinweg gleichzeitig für seine Beamtentätigkeit im Landratsamt Aichach-Friedberg bezahlen und zeitgleich für ein Referendariat in Hamburg. Just in dieser Zeit war er im Landratsamt wochenlang krank geschrieben. Betrug, hieß es daher seitens der Behörden und der Mann erhielt von der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 15000 Euro. Gegen den hat sich der 35-Jährige gestern in öffentlicher Verhandlung gewehrt. „Ich bin einfach nur froh, dass es sich aufgeklärt hat“, wird er am Ende sagen. Denn vor dem Augsburger Amtsgericht kommt ans Tageslicht, wie sich die Ereignisse für den jungen Mann in jenen Wochen überschlagen hatten.
Schnell wird in der Verhandlung vor Amtsrichter Roland Fink klar, dass der jetzt Angeklagte damals wohl kaum einen Gedanken daran verschwendet haben dürfte, sich zu bereichern. Vielmehr kämpfte er in den Wochen um Weihnachten 2013 um sein Leben. Obwohl es ihm damals gesundheitlich nicht besonders gut ging, plante der Beamte im gehobenen Dienst, sich ab Februar 2014 beim Landratsamt in Aichach beurlauben zu lassen. Dann wollte er ein Rechtsreferendariat in Hamburg beginnen. Das Erste Staatsexamen hatte er bereits in der Tasche. Alles war mit den Vorgesetzten bei der Regierung von Schwaben schon abgesprochen.
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