Als eine Watsch’n noch in Ordnung war
Der Lehrerverband im Wittelsbacher Land feiert sein 150-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass blicken Manfred Martin und Birgit Schubert zurück: Wie hat sich der Beruf verändert?
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) Aichach-Friedberg feiert im November sein 150-jähriges Bestehen. Seit der Gründung 1863 hat sich die Situation der Lehrer grundlegend geändert. Der Beruf hat aber auch in den vergangenen Jahrzehnten eine Wandlung erlebt. Manfred Martin, der 35 Jahre lang als Lehrer gearbeitet hat, und Birgit Schubert, Vorsitzende des BLLV, erinnern sich im Gespräch mit unserer Zeitung an ihre Anfänge:
Martin war von 1969 bis 2004 Lehrer und zuletzt 18 Jahre lang Schulleiter in Kühbach. Studiert hat er Lehramt für die Volksschule, damit konnte er Grund- und Hauptschulkassen unterrichten. Zu Beginn von Martins Karriere vor 40 Jahren war noch in Ordnung, was heute undenkbar wäre: So erinnert er sich bis heute gut an die einzige „richtige Watschn“, die er ausgeteilt hat. Es begann mit einem Wandertag in Weltenburg, den Martin mit einer Grundschulklasse unternahm. Mit dem Schiff gelangten die Ausflügler zum Kloster und später wieder zurück nach Kelheim. Als er und seine Kollegin dort nachzählten, fehlte allerdings ein Schüler. Die Lehrerin ging mit der Klasse zum Zug, Martin blieb zurück und wartete und hoffte, dass der Fehlende endlich kommt. Was kam, war allerdings die Polizei. Die Beamten berichteten ihm, dass sie den fehlenden Schüler gefunden und bereits zum Zug gebracht hatten. Der Bub hatte ihn noch erwischt, Martin nicht. Als er den Schüler später zur Rede stellte, rutschte Martin die Hand aus, wie er offen eingesteht. Ohrfeigen als Strafe waren damals noch gängig. „Wer das heute machen würde, steht mit einem Bein im Gefängnis“, sagt Schubert.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.