Strohmayr: Erhalten statt nur wegschauen
Die SPD-Landtagsabgeordnete wehrt sich massiv gegen CSU-Vorwurf, ihre Partei rede Aus der Schule in Sielenbach herbei
Die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr will sich von der CSU nicht als Totengräber gefährdeter Mittelschulen vorführen lassen. Wie berichtet, hat die SPD-Landtagsfraktion unter anderem die Schule in Sielenbach in ihrer Liste aufgeführt und auf sinkende Schülerzahlen verwiesen. CSU-Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko bezeichnete in einer Mitteilung dagegen den Erhalt der Schule als gesichert.
Derzeit besuchen 91 Kinder und Jugendliche die Mittelschule in Sielenbach. In den vergangenen Jahren haben sich die Zahlen nicht dramatisch verändert. Schon vor zwei Jahren prognostizierte das Bayerische Kultusministerium einen starken Einbruch der Zahlen im kommenden Schuljahr, danach aber sollen die Zahlen wieder steigen.
Tomaschko weist in seiner Mitteilung die Forderung der SPD nach Gemeinschaftsschulen, um kleine Schulstandorte zu retten, umgehend zurück: „Die SPD sollte nicht die Sorgen und Ängste der Eltern nutzen, um ihr favorisiertes Modell der Gemeinschaftsschule durchzusetzen.“ Mit dem Schulverbund Friedberger Land – Friedberg, Sielenbach, Dasing und Stätzling – sei man gut aufgestellt. Strohmayr reagiert jetzt ebenfalls mit einer Stellungnahme: Sie freue sich natürlich, dass die Sielenbacher Schule ihre Schülerzahlen der vergangenen Jahre halten konnte und betrachte dies als besonderes Qualitätsmerkmal der Schule und als Resultat der hohen Einsatzbereitschaft der Schulleitung und der Gemeinde, die es über viele Jahre hinweg trotz schlechter Prognosen geschafft haben, die Nachfrage zu sichern.
Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vom Grundsatz her diese Mittelschule wie viele andere in Bayern eine schwierige Ausgangslage habe. Die SPD, die sich im Übrigen auf Zahlenmaterial des Kultusministeriums stütze, rede keine Schließung herbei: „Wir versuchen vielmehr, durch das Konzept der Gemeinschaftsschule und des längeren gemeinsamen Lernens die Mittelschulen nachhaltig zu stärken und so am Ort zu erhalten.“
Ziel sei es, dass Mittelschulen künftig alle Bildungsabschlüsse anbieten könnten und damit verunsicherten Eltern und Kindern alle Wege offen halten. Damit verbunden sei ein längeres gemeinsames Lernen etwa bis zur siebten oder sogar bis zur zehnten Klasse statt „eines Aussortierens nach der vierten Klasse, zu einem Zeitpunkt also, zu dem die besonderen Fähigkeiten eines Kindes oftmals noch nicht erkannt werden können“, so Strohmayr. Jetzt komme es dagegen oft dazu, dass Kinder auf die falschen Schulen gehen und insbesondere handwerkliches Geschick übersehen werde. Dieses Potenzial gehe den Handwerksbetrieben in der Region verloren. (AN, cli)
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