Schwarzes Gold der Mooskolonisten
Neuburg-Schrobenhausen Schnurgerade zieht sich die Straße von Karlskron bis nach Pöttmes, mitten durch die große Ebene, das Donaumoos. Nur ganz selten ist ein Weg gekrümmt, oftmals stehen die Birkenbäume längs der Straßen Spalier. Erst seit rund 200 Jahren ist dieses Areal mit seinen schwarzen Böden besiedelt. Ganz ärmlich mussten sich die Kolonisten durchschlagen.
Der Moorboden war seit jeher ein Sorgenkind der Donaumoos-Bewohner. In vergilbten Akten steht: "Das Gelände ist ein Morast, bei jedem Schritt sinken die Kühe bis auf die Leiber in den Sumpf. Das Vieh frisst heißhungrig selbst die schädlichsten Pflanzen, saugt gierig aus den Pfützen und nimmt damit Krankheiten und Tod in sich auf. Während die Vierbeiner mühsam das Futter suchen, werden sie von Mücken und Bremsen gestochen und geplagt. Die Blutegel an den Beinen sind den ganzen Tag zusätzliche Quälgeister. Oft stürzen die Tiere mit Absicht in den tiefsten Morast, nur um sich einigermaßen von den rasenden Schmerzen zu befreien. Die Hirten mussten das Vieh wieder aus der misslichen und sumpfigen Lage befreien. Sie hatten dazu schon Stricke mitgebracht, für sie ist das Schwerstarbeit." So berichtete der Administrator des Donaumooses, Freiherr von Aretin. Diese wenigen Zeilen schildern eindrucksvoll, wie mühsam das Leben sich einst im Donaumoos vollzog. Das Gelände musste erst trockengelegt und kanalisiert werden. Da schufteten die Menschen, schaufelten Gräben und bauten die ersten Straßen, um die weiten Ebenen im Moos zu erschließen. Freie Arbeiter und Kinder aus der Umgebung wurden dazu eingesetzt. Aber auch insgesamt 400 Soldaten schufteten an einem Kanal bei Karlskron, der heute die Bezeichnung "Militärkanal" trägt.
Versuche mussten erst zeigen, was auf der schwarzen Erde wächst und gedeiht. Da wurde der Hanfanbau gefördert, eine Tabakfabrik in Karlskron errichtet und eine Korbwarenfabrik in Karlshuld erbaut. Doch alle diese Versuche scheiterten letztendlich. Übrig blieb damals nur der Getreideanbau mit der Spezialzüchtung "Karlshulder Winterroggen".
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.