
Tetrafunk: Nun kommt in Rehling die Zwei-Mast-Lösung

Lange war der Standort für einen Tetrafunkmast in Rehling umstritten. Eine Bürgerinitiative gründete sich. Nun gibt es zwei Masten und alle sind zufrieden.
Nach langen und hartnäckigen Protesten in Rehling gegen den geplanten Tetrafunkmast ist nun eine Lösung gefunden. Nach einem Treffen am Montagnachmittag im Rehlinger Rathaus hatten die Vertreter der Gemeinde, allen voran Bürgermeister Alfred Rappel und seine Stellvertreterin Inge Gulden, sowie die örtliche Bürgerinitiative Gewissheit: Es wird nicht wie geplant ein Behördenfunkmast zwischen Sägmühl und Oberach gebaut, sondern – wie vor Ort favorisiert – zwei Masten bei Gamling und St. Stephan.
Diese Entscheidung verkündete Innenstaatssekretär Gerhard Eck im Sitzungssaal des Rathauses. Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko hatte zu der Gesprächsrunde eingeladen, um den Staatssekretär von der in Rehling bevorzugten Lösung mit zwei Masten zu überzeugen. Bereits im Januar hatte Tomaschko in einem Schreiben für die Variante mit zwei Funkmasten geworben, die deutlich weiter von den Wohnhäusern entfernt sind. In Gesprächen mit Staatssekretär Eck und dem Innenministerium hatte er auf eine Lösung gedrängt. Auch der Landtagsabgeordnete Johann Häusler (Freie Wähler) aus Biberbach hatte sich für die Bürgerinitiative stark gemacht.
Nachdem Eck grünes Licht für die Zweimastlösung gegeben hatte, war die Erleichterung besonders bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative groß. Sie erzielte damit einen ähnlichen Erfolg wie vor rund 40 Jahren die damalige Bürgerinitiative, die sich gegen das geplante Atomkraftwerk im Ort wehrte.
Bürgermeister Rappel, der aus privaten Gründen kurzfristig einen Auslandsurlaub abgebrochen hatte, sagte an die Adresse von Gerhard Eck: „Einen Staatssekretär können wir in Rehling leider nicht so oft begrüßen.“ In der großen Runde saßen außerdem Peter Tomaschko, Georg Ringmayr vom Innenministerium, der Leiter der Autorisierten Stelle Bayern (AS), sowie Johann Skwara und dessen Mitarbeiter Franz Birk, die für die funktechnische Planung und Ausführung einer flächendeckenden Funkversorgung zuständig sind. Die Gemeinde war außerdem durch die stellvertretende Bürgermeisterin Inge Gulden, die Gemeinderäte Heribert Göggerle und Wolfgang Haberl sowie eine starke Abordnung der Bürgerinitiative vertreten, die gegen den Funkmasten gekämpft hatte – an vorderster Front Hubert Limmer, Anton Fries und Alexander Richter.
Rappel sprach die Probleme der bisherigen Planung an. Der Staatssekretär konnte sich bei seiner Ankunft in Rehling gleich einen Eindruck verschaffen, an welch exponierter Stelle unweit des geschichtsträchtigen Schlosses Scherneck der ursprünglich geplante Mast aus dem Wald geragt hätte. Rund 45 Meter wäre der Stahlmast hoch gewesen, Anwohner der knapp 200 Meter entfernten Wohnbebauung befürchteten schädliche Strahlung. Das war der Auslöser für die Gründung einer Bürgerinitiative im Mai vergangenen Jahres gewesen.
Rappel betonte, auch die Gemeinde habe die Einmastlösung einstimmig abgelehnt. „Wir hätten uns seitens der Gemeinde auch mit einem massiven Widerstand gegen diese Lösung gewehrt“, so der Bürgermeister. Mit den zwei Masten – einer im Lechfeld und einer im Wald bei Gamling – könnten die Gemeinde und die Bürgerinitiative leben, so Rappel. Er unterstrich, dass es bei den Protesten nur um den Standort, niemals aber gegen die optimale Funkversorgung des Rettungsdienstes gegangen sei.
Tomaschko äußerte sich erfreut über das Miteinander aller Stellen und die positive Einstellung seines Landtagskollegen Gerhard Eck zu dem Rehlinger Fall. Dieser zeigte sich gleich offen für das Thema, wobei er klar betonte, dass es in Bayern immer noch keine lückenlose Funkverbindung im Rettungsdienst gibt. „Hier muss man alle Unwegsamkeiten prüfen und genau abwägen. Denn wir haben die Verantwortung für die innere Sicherheit und eine lückenlose Alarmierung des Rettungsdienstes“, so Eck.
Angesichts der vielen Protestplakate im Ort sagte er, man wolle dieses Thema mit und nicht gegen den Willen der Menschen lösen. Der Abgeordnete sah es positiv, dass in Rehling mit den Kommunalpolitikern nach alternativen Lösungen gesucht wurde.
Georg Ringmayr vom Innenministerium informierte, dass die neue Variante mit den zwei Masten funkplanerisch gelöst sei und jetzt optimiert werden soll. Obwohl zwei Masten wesentlich mehr Geld kosten, hat die Lösung doch einen kleinen Vorteil: Fällt ein Mast aus, könnte wohl eine Funkverbindung immer noch über den zweiten Standort aufrechterhalten werden.
Ringmayr und Eck verkürzten die Diskussion, indem sie der Alternative mit zwei Masten klar zustimmten. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass alle Beteiligten dafür seien. Diese Zusage kam klar von der Gemeinde und von der Bürgerinitiative. Die Gemeinde wird das schriftlich dokumentieren.
Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Beteiligten für die offenen und fairen Verhandlungen sowie die positive Entscheidung für die Rehlinger Bevölkerung. Rappel versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Plakate im Ort, wie gewünscht, nun schnell entfernt werden und der Brief mit der Zustimmung zu den neuen Standorten umgehend an die betreffenden Stellen verschickt wird.
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