Habecks Heizungspläne verärgern Affinger Bürgermeister
Mit Hackschnitzeln möchte die Gemeinde eigene Einrichtungen mit Wärme versorgen. Winklhofer sieht das Projekt gefährdet. Dabei sollte jetzt geplant werden.
Mit einem Hackschnitzelheizwerk auf dem Bauhofgelände möchte die Gemeinde Affing in Zukunft mehrere kommunale Einrichtungen mit Wärme versorgen. Die jüngst getroffene Entscheidung für eine Affinger Nahwärmeversorgung sieht Bürgermeister Markus Winklhofer (CSU) durch die Heizungspläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gefährdet. Im Gemeinderat machte er jüngst seinem Ärger Luft.
Die Grundschule, die Gemeindeverwaltung, der Bauhof und die Mehrzweckhalle sollen über das gemeindliche Heizwerk künftig mit Wärme versorgt werden. Nach der im März getroffenen endgültigen Entscheidung war vorgesehen, ein Ingenieurbüro mit der Planung zu beauftragen. Der Bauausschuss hatte in seiner jüngsten Sitzung diesen Auftrag bereits vergeben.
Ist die Hackschnitzel-Nahwärme für Affing noch realistisch?
Nach dem Gebäudeenergiegesetz, das das Bundeskabinett vergangene Woche beschlossen hat, sieht der Bürgermeister "allergrößte Schwierigkeiten". Er fragt sich, ob das Hackschnitzelprojekt überhaupt noch realistisch ist. Winklhofer hält die Entwicklung für "mehr als ärgerlich", ausgebremst zu werden bei einem "wirklich guten Konzept". Im Gemeinderat sprach er von einem "Diktat an der Realität vorbei".
Der Gemeindechef will nun die lokalen Mandatsträger einschalten und er kündigte an, den Planungsauftrag vorerst nicht zu vollziehen. Das sei mit dem betreffenden Ingenieurbüro auch schon so abgesprochen. Winklhofer sagte frustriert: "Momentan machen wir nix."
Eingangs der Sitzung hatte der Bürgermeister noch Grund zur Freude. Ende März hatte er seinen 60. Geburtstag in aller Stille gefeiert. Zweite Bürgermeisterin Christine Schmid-Mägele gratulierte ihm nun mit Blumen und einem Geschenk im Namen des Gemeinderates. Winklhofer stellte lächelnd fest: "Es hat nicht wehgetan." Und jetzt gehe es wieder weiter.
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