Anwohner würgt Autofahrer
Neusäß/Augsburg Weil er seiner Meinung nach zu schnell an seinem Haus vorbeifuhr, hat ein 46 Jahre alter Anwohner in Neusäß einen 20 Jahre alten Autolenker gestoppt, am Hals gepackt und gewürgt. Ein klarer Fall von Selbstjustiz, wie jetzt Amtsrichterin Ulrike Ebel-Scheufele in einem Prozess befand und den Mann wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1250 Euro (50 Tagessätze zu je 25 Euro) verurteilte.
Zwei völlig unterschiedliche Versionen des Vorfalls an einem Aprilabend musste das Gericht durchleuchten. Der Angeklagte (Verteidiger: Dietmar Geßler) sagte, er sei über die Straße gegangen, als der Autofahrer "mit hochdrehendem Motor sehr schnell geradewegs auf mich zufuhr". Er habe signalisiert, langsam zu fahren. Bei einem Streitgespräch habe er dem jungen Mann dann gesagt: "Wenn sie ein Kind verletzen, hetze ich sämtliche Anwälte auf sie". Dass er den Fahrer gewürgt habe, bestritt der Familienvater. "Es kann sein, dass ich mit der Hand ins Auto reingelangt und dabei den Mann an der Kinnspitze oder an der Nase berührt habe".
Der Autofahrer ("Dort war Tempo 50 erlaubt und ich bin 50 gefahren") schilderte als Zeuge den Zwischenfall ganz anders. "Er sprang plötzlich unmittelbar vor mir auf die Fahrbahn, sodass ich ausweichen musste. Er schrie mich an und drohte, mich umzubringen, wenn ich ein Kind totfahre. Dann griff er mir an den Hals und drückte zu". Die Beifahrerin bestätigte diese Version. Auch bei seinem Anruf bei der Polizei unmittelbar danach hatte der 20-Jährige die Attacke mit ähnlichen Worten geschildert, wie es im Protokoll des Notrufes zu lesen war.
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