Faire Milch fasst langsam Fuß
"Bauernmilch", "Ein gutes Stück Heimat" - die verzweifelten Milchbauern haben schon so einiges versucht, um dem dramatischen Verfall des Milchpreises entgegen zu wirken. Nun ist also die "Faire Milch" der "Milchvermarktungs-GmbH Süddeutschland MVS", einer Tochtergesellschaft des BDM (Bundesverband deutscher Milchviehhalter), auf dem Markt. Der Clou: Die Milchbauern erhalten hier garantiert die magischen 40 Cent pro Liter, den Verbraucher kostet sie 89 (fettarm) oder 99 Cent (Vollmilch). Bisher produzieren sie 120 Landwirte aus Bayern und Hessen, sie ist in allen Rewe-Märkten erhältlich.
"Die Resonanz ist sehr gut, momentan kommt die MVS mit der Herstellung nicht mehr nach", weiß Wally Meitinger aus Ried (Dinkelscherben), Mitglied im BDM-Landesvorstand und glühende "Faire Milch"-Verfechterin. Es gebe laut Meitinger auch im Landkreis Augsburg schon einige Landwirte, die sich vorstellen könnten, für die "Faire Milch" zu liefern. "Aber die meisten sind noch vertraglich anderweitig gebunden." Derzeit würden beim BDM Schulungen laufen, so dass Geschäftsleute in Supermärkten, Bäckereien oder Metzgereien über die "Faire Milch" beraten werden können. Lorenz und Marcus Sappl mit ihren Edeka-Märkten in Dinkelscherben und Welden haben sich schon überzeugen lassen und bestellt - doch derzeit bestehen Lieferschwierigkeiten, die Milch kommt in ein paar Tagen. "Wir möchten bewusst die Milchbauern unterstützen", so Marcus Sappl.
Entscheidend sei, wie immer, das Verbraucherverhalten, sagt Gerhard Ringler, Kreisobmann des Bauernverbands (BBV): "Leider wird vieles über den Preis entschieden." Den Markt für hochpreisige und hochwertige Milch schätzt er als "begrenzt" ein. Gleichwohl unterstütze der BBV jede Initiative, die den Landwirten nützen kann. Die schmerzliche Erfahrung, dass der Preis entscheidet, haben die Milcherzeuger der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Augsburg-West im vergangenen Jahr ja schon mit der "Bauernmilch" (mit Werbeträger Ottfried Fischer) gemacht. Den Erfolg der "Fairen Milch" kann Martin Mayr aus Kutzenhausen, stellvertretenderer Vorsitzender der MEG Augsburg-West, daher schlecht einschätzen. "Es könnte klappen, aber es gibt nur einen begrenzten Absatzmarkt." Die meisten warten erst mal ab.
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