Das unterschätzte Ehrenamt
Büchereien erreichen mehr Menschen als jede andere Kultureinrichtung. Doch das wird kaum gesehen. Was neben Geld noch fehlt.
Gefühlt ist sie schon ihr ganzes Leben lang hier. Seit etwa 40 Jahren ist Ulrike Eger ehrenamtlich für die öffentliche katholische Bücherei im Dinkelscherber Ortsteil Oberschöneberg tätig. Zweimal in der Woche, jeden Donnerstagabend und jeden Sonntagvormittag, gibt es dort die Gelegenheit, Bücher anzuschauen und auszuleihen. Doch in Oberschöneberg ist die Bücherei noch viel mehr. Sie ist der kulturelle und soziale Treffpunkt im Dorf. „Bei uns gibt es keinen Bäcker oder Metzger. Hier treffen sich die alten und die jungen, um miteinander zu reden, oder neue Leute kennezulernen. Hier kommen Menschen jedes Alters und aus jeder Gruppe zusammen“, beschreibt Eger. Ob Kaffeenachmittag oder Lesenacht für Schüler – immer ist die Bücherei mit im Spiel. Aber Anerkennung für ihr Ehrenamt? „Diese Wertschätzung mussten wir uns erst erkämpfen“, sagt Uli Eger – wie etwa die Einladung zum jährlichen Empfang der ehrenamtlich Tätigen in der Gemeinde.
Wo Feuerwehrmännern, Sanitätern oder Übungsleitern im Sportverein längst für ihr Engagement gedankt wird, da müssen sich andere erst in Erinnerung bringen. Einen Dank aussprechen wollte deshalb jetzt der Staatssekretär im bayerischen Sozialministerium, Johannes Hintersberger, stellvertretend den Ehrenamtlichen in der Gemeindebücherei Diedorf – und musste sich erst einmal eine ganze Reihe von Vorwürfen anhören. Gekommen war nämlich ein Teil der Spitze des St. Michaelsbunds, jener katholischen Dachorganisation, die allein im Landkreis 23 Büchereien betreibt.
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