Generationswechsel: Jeder Zweite ist ein Neuling

Von Martin Deibl

Landkreis Augsburg. Einen Generationswechsel haben die Wahlen zur Regionalversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Landkreis Augsburg gebracht - von den 29 Mitgliedern sind 14 zum ersten Mal gewählt worden. Erneut mit an Bord ist Stefan Holzamer, Geschäftsführer von SGL Carbon in Meitingen, der das Gremium seit 2003 führt - und der sich erneut um den Vorsitz bemühen wird.

Dass die Wahlbeteiligung mit zwölf Prozent knapp unter dem schwäbischen Durchschnitt liegt, sei für die IHK kein Beinbruch, da sich im Landkreis vor allem Industrie und Handel in besonderer Weise bei den Wahlen engagiert hätten. So hätten knapp 1700 Unternehmen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit der Kreis rund 13 Prozent aller Wähler im Kammerbezirk stelle.

Den Hintergrund der geringen Wahlbeteiligung erläutert der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Lintner. Bei der IHK seien nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine Gewerbetreibende registriert - und alle, ob Eisverkäufer oder 500 Mitarbeiter starkes Unternehmen, hätten eine Stimme. Wichtig sei vielmehr, dass die im Handelsregister verbuchten Unternehmen auf über 20 Prozent Wahlbeteiligung kamen. Und: "Die gewählt haben, stellen fast die Hälfte der Arbeitsplätze in Schwaben."

Die mit den Wahlen vollzogene "Blutauffrischung" macht Stefan Holzamer am Beispiel des Autohauses Drexl + Ziegler in Neusäß deutlich, wo Sohn Florian Ziegler in die Fußstapfen seines Vaters tritt.

Es gibt eine Reihe prominenter Neuzugänge, wie etwa den Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Richard Fank, Martin Wild (Home of Hardware, Westendorf) oder Klaus Bernhard Wolf (impuls, Gersthofen). Dass es andere Kandidaten aus weltbekannten Unternehmen nicht geschafft haben, wollen weder Holzamer noch Lintner zu hoch hängen. Zumal in dem einen oder anderen Fall auch eine Zusammenarbeit angestrebt wird.

Optimistisch stimmt die IHK die problemlose Suche nach Kandidaten. Dr. Peter Lintner: "Wir haben ein Riesenpotenzial an Unternehmen, die sich mit der Region identifizieren und deren Anspruch über das rein Kaufmännische im Betrieb weit hinausgeht." Und Holzamer ergänzt: "Die Suche nach neuen Leuten ist nicht schwierig. Man muss sie halt im Vorfeld besuchen und von der Wichtigkeit der Arbeit überzeugen."