So war das damals im Holzwinkel
Die heimatkundliche Sammlung in Heretsried ist das Lebenswerk von Alfred Stix. Mit seinen 78 Jahren möchte er sich von der Leidenschaft trennen. Begeistert ist er noch immer
Auf dem Hirschhof am nordöstlichen Ortsrand von Heretsried ist die Zeit stehen geblieben. Wer die heimatkundliche Sammlung von Alfred Stix besucht, gewinnt schnell einen Eindruck, wie früher das Leben im Holzwinkel ausgesehen haben muss. Zeitlebens hat der Heimatforscher Alltägliches, Werkzeuge oder Geräte zusammengetragen, um sie in einem umgebauten Stadel auszustellen. Seinen volkskundlichen Schatz mit rund 1200 Exponate will der 78-Jährige jetzt abgeben.
Die Zeugen der Vergangenheit erben könnten der Gartenbau- und Heimatpflegeverein und der Drescherverein aus Emersacker, die sich mit der Gemeinde um die Zukunft der alten Dorfschmiede kümmern (siehe Kasten). Sie soll erhalten werden – dazu würde die heimatkundliche Sammlung von Karl Stix gut passen. In ihr steckt viel Lebenszeit und Leidenschaft, weil sie mehr ist als nur eine Anhäufung von Gegenständen. Stix verbindet Geschichte mit Geschichten, zu jedem Exponat gibt es nicht nur eine Erklärung zur Funktionsweise, sondern auch zu den Umständen. Alfred Stix erinnert sich zum Beispiel noch genau, was es mit Brottrog auf sich hat. Er stammte aus Lauterbrunn, das früher eine eigenständige Gemeinde war. Die letzten Jahre bis zu einer Wiederentdeckung wurde der Trog als Schemel in einer Werkstatt genutzt. „So etwas findet man selten“, sagt er, um im nächsten Atemzug auf die Backkünste vergangener Tage zu kommen. Stix hat die Grundrisse von Backhäusern studiert. Er weiß, wie der Rauch abzieht, wozu welcher Haken benutzt wurde und in welchem Rhythmus gebacken wurde. Und er geht der Brotbackkunst auf den Grund: Zum Anschauen hat er verschiedene Getreidesorten in Einmachgläser gefüllt, dazu die Halme zum Anfassen parat. Stix zeigt, welche Arbeit in einem Brotlaib steckt, wie er geschnitten wurde, wie schnell das Brot hart wurde und es dann mit Wasser, Salz und etwas Fett in die Suppe kam.
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