Diedorf will Häuser für Flüchtlinge kaufen
Bürgermeister Högg hofft so, die Unterbringung steuern zu können. Bald kommen zwölf unbegleitete Minderjährige
Bürgermeister Peter Högg mag vielleicht den nahen Neusässer Stadtteil Vogelsang vor Augen gehabt haben, als er bei einem Informationsabend über die Unterbringung von zwölf unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Diedorf auch auf die zukünftige Politik in der Marktgemeinde einging. In Vogelsang könnten demnächst, bei etwa 50 Einwohnern, in Holzhäusern weitere 80 Flüchtlinge leben. „Wir wollen in unseren Ortsteilen nicht die Situation, dass große Immobilien von Investoren ans Landratsamt vermietet werden“, so Högg. Und dann dort vielleicht bis zu 200 Menschen untergebracht werden. Denn das könne keiner der Ortsteile schaffen. „Wir wollen, dass die Flüchtlinge gleichmäßig auf die Ortsteile verteilt werden“, sagte Högg weiter. Und deshalb will die Gemeinde nun Wohnungen und Häuser ankaufen und selbst ans Landratsamt vermieten. Dahinter stehe nicht ein Gedanke der Bereicherung, sondern der Steuerung. Högg hofft, so sogar Einfluss darauf nehmen zu können, welche Flüchtlinge in Diedorf zumindest zeitweise wohnen werden. Das Vorgehen ist bereits mit allen Fraktionen aus dem Marktgemeinderat abgesprochen. Im nächsten Amtsblatt soll jetzt ein Aufruf erscheinen, Immobilien an die Marktgemeinde zu verkaufen.
48 Asylbewerber wohnen derzeit in der Ortsmitte, ab Anfang Oktober werden in einem Doppelhaus weitere zwölf unbegleitete Minderjährige untergebracht. Doch das werde nicht das Ende der Sache für Diedorf sein. Angesichts der Flüchtlingssituation sei damit zu rechnen, dass sich im kommenden halben Jahr die Zahlen mindestens verdoppeln. Für die bereits hier lebenden, der Bürgermeister nennt sie „Gäste“, setzen sich die Diedorfer auf vielfältige Weise ein. So hat die Verwaltung im Sommer Minijobs oder andere geringfügige Arbeitsmöglichkeiten für die jungen Männer gesucht. „Da gibt es allerdings vielfältige bürokratische Hürden“, gibt Högg zu. Die CSU und die Pfarrgemeinde haben gemeinsam um Praktikumsplätze für jene gebeten, die ab diesem Schuljahr die Berufsschule besuchen. Doch auch hier müsse man nun erst nach dem richtigen Maß suchen, um nicht ein Zuviel an Hilfe anzubieten, so CSU-Vorsitzender Joachim Lehmann an dem Infoabend.
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