Marienfigur ziert das Pfeifenwerk
Nach Blitzkauf ist Bonstettens Orgel endgültig an ihrem Platz komplett. Jetzt wird sie eingeweiht
Bespielbar ist sie schon seit dem Ostersonntag, jetzt sind die letzten Umbaumaßnahmen abgeschlossen: die neue Pfeifenorgel wird in der Kirche St. Stephan am Sonntag, 22. November, um 17 Uhr feierlich eingeweiht. An den Wortgottesdienst schließt sich ein Orgelkonzert an. Nach der liturgischen Feier gibt es eine Führung auf der Empore vom Orgelbaumeister Andreas Offner.
Am Weihsonntag wird Pater Stefan Ulrich Kling vom Prämonstratenserkloster Roggenburg am Instrument sitzen. Er ist Leiter des Amtes für Kirchenmusik in Augsburg und stand Bonstettens Pfarrer Professor Manfred Lochbrunner beratend zur Seite, als dieser im Juni vergangenen Jahres in einer Blitzaktion die Orgel in der Schweiz kaufte (wir berichteten). In der Orgelbauwerkstatt Offner in Kissing wurde das Kircheninstrument einer gründlichen Revision unterzogen, um es den räumlichen Gegebenheiten der Bonstetter Empore anzupassen. Eine große Änderung betraf die Neugestaltung des Orgelprospekts, also des äußeren Erscheinungsbilds, sowie die Anfertigung eines neuen Orgelgehäuses.
Nachdem die Orgel im März dieses Jahres in St. Stephan eingebaut war, stand die Detailgestaltung des mittleren Prospekts noch infrage. Die Lösung war bald gefunden: Das Fresko an der Decke über der Orgel zeigt die Auffindung des Mose-Knaben mit der im Hintergrund versteckten Mirjam, die zur Rettung Israels das Siegeslied singt. Pfarrer Lochbrunner selbst kam schließlich der Gedanke, in Anlehnung an die Sängerempore der Orgel den Namen der neutestamentlichen Mirjam, also Marias, zu geben. Zudem erinnerte sich Lochbrunner an die geschnitzte Marienfigur im Speicher des Pfarrhauses, die bis dato nur zu Fronleichnam im Fenster des Pfarrheims als Schmuck stand. Jetzt ziert die Statue dominant die Mitte des Pfeifenwerks.
Die Weihe des Kircheninstruments ist für den Geistlichen etwas Besonderes. „Unter den Segenshandlungen, die ein Priester vornehmen darf, gehört eine Orgelweihe zu den einmaligen Ereignissen in seinem Leben. Das findet nicht in jeder Generation statt“, sagt Pfarrer Lochbrunner. Für ihn persönlich ist es die erste Orgelweihe und er betrachtet es als Geschenk zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag. (harm)
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