Griff in den Sparstrumpf
Einstimmig hat der Meitinger Marktgemeinderat den Haushalt 2011 mit einem Volumen von insgesamt 19,9 Millionen Euro verabschiedet.
Einstimmig hat der Meitinger Marktgemeinderat am Mittwoch Abend den Haushalt 2011 mit einem Volumen von insgesamt 19,9 Millionen Euro verabschiedet. Die Fraktionschefs waren voll des Lobes für das Zahlenwerk.
Heinz Liebert (CSU/JBU) sprach von einem "grundsoliden Haushalt", Günter Mederle (Freie Wähler) nannte den Etat stabil und ausgewogen und Werner Grimm (SPD) bescheinigte dem Markt Meitingen gut gewirtschaftet zu haben.
Lob erhielten auch die Fraktionen und zwar von Bürgermeister Dr. Michael Higl. Alle Vorschläge für Investitionen seien "durch die Leitlinie des Vernünftigen" geprägt gewesen, sagte Higl, der dann die Eckpunkte des Etats 2011 vorstellte. Im Verwaltungsteil hat er ein Volumen von 14,9 Millionen Euro, im Vermögensteil umfasst er 4,9 Millionen Euro.
Freie Finanzspanne geringer als sonst
Auf den Verwaltungshaushalts eingehend, sagte Higl, dass die Einkommenssteuer mit 4,5 Millionen Euro die wichtigste Einnahmequelle für Meitingen sei. Die Gewerbesteuer sei mit 2,5 Millionen Euro eher vorsichtig kalkuliert. Die Schlüsselzuweisungen vom Freistaat mit 950 000 Euro "können uns ein gutes Stück weiterhelfen", so Higl.
Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt stelle die Kreisumlage mit 3,7 Millionen Euro den größten Brocken dar. Die Personalkosten schließen sich mit 3,67 Millionen Euro an, seien aber sehr konstant.
Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt und damit das Geld, was Meitingen als freie Finanzspanne zur Verfügung steht, sei mit 1,48 Millionen Euro verhältnismäßig gering und liege unter dem langjährigen Durchschnitt von zwei Millionen Euro. Doch habe Meitingen für solche Zeiten Rücklagen angespart, betonte der Bürgermeister.
Sanierung vor allem an Schulen und Straßen
Deshalb könne die Kommune bei den Ausgaben im Vermögenshaushalt dennoch ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg bringen. Das Investitionsvolumen liege mit 4,94 Millionen Euro nur etwas unter dem sonst üblichen Maß. Vor allem Sanierungsmaßnahmen an Schulen und Straßen stünden dabei im Vordergrund.
Der Fehlbetrag von 1,081 Millionen Euro, der sich somit im Haushalt ergebe, solle zum einen durch eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von rund 682 000 Euro ausgeglichen werden, zum anderen durch eine Kreditaufnahme von 400 000 Euro. Weil jedoch gleichzeitig Schulden getilgt werden, steige die Schuldenlast nur um 150 000 Euro. Derzeit beträgt der Schuldenstand Meitingens rund fünf Millionen Euro, an Rücklagen sind 12,3 Millionen Euro vorhanden.
Higl betonte, dass die Pro-Kopf-Verschuldung im Markt Meitingen mit 442 Euro unter dem bayerischen Durchschnitt von 688 Euro liege. "Wir können uns als eine finanziell sehr gesunde Kommune bezeichnen", so der Bürgermeister. Von den günstigen Gebühren und Hebesätzen profitierten die Unternehmen und Haushalte. Higl rechnete vor, dass ein Durchschnittsunternehmen dadurch in Meitingen rund 1000 Euro jährlich spare, ein Vier-Personen-Haushalt 268 Euro.
Bürgermeister Higl: "Kein Schlaraffenland"
Dabei sei Meitingen von der Finanzkraft her durchaus "kein Schlaraffenland", vielmehr liege die Kommune im Landkreis Augsburg über die Jahre auf den Plätzen 15 bis 19. Doch es zahle sich aus, dass der Markt Meitingen schon immer sehr vernünftig gewirtschaftet habe. So werde man auch 2011 nur das Notwendige und Sinnvolle in Angriff nehmen, versprach der Bürgermeister.
Die Diskussion ist geschlossen.