Schau dich um, der Fuchs geht rum
In Westheim am Kobel werden die Jungtiere weiter gesichtet. Wie es mit den Lebendfallen weitergehen soll.
Streunt die Fuchsfamilie noch durch Neusäß? Stefanie Fähndrich sieht die Tiere immer wieder, wenn sie abends um die Häuser schleichen. Sie kämen vom Feld in den Garten ihrer Eltern ins Wohngebiet Westheim-Kobel und buddelten dort in der Erde herum. „Die kleinen Füchse schauen ziemlich mager aus“, so Sabine Fähndrich.
Füchse überraschten Anwohner
Bei der Stadt Neusäß seien in den vergangenen zwei Wochen keine Anrufe eingegangen, dass Füchse gesehen worden sind, sagt Josef Hoppe vom Ordnungsamt. Ohne Hinweis eines Bürgers würde vom zuständigen Jäger auch keine Lebendfalle aufgestellt. Mit dem Jäger in Steppach hat die Stadt vereinbart, dass er 100 Euro für das Aufstellen einer Falle bekommt. Eine Hälfte müsse der betroffene Bürger und die andere Hälfte die Stadt zahlen.
Wie berichtet, hat vor einigen Wochen eine Füchsin fünf Junge in einem Unterschlupf unter einem Gartenhaus bekommen. Als sich die Familie auf die Suche nach Futter machte, klingelte bei der Stadt Neusäß häufig das Telefon. Steppacher meldeten, dass die Füchse durch die Gärten laufen oder Hühner oder Kaninchen fehlen. Die Füchsin und ihre Nachkommen seien ohne Scheu unterwegs gewesen, sagt Hoppe. Ein Fuchs lief sogar in eine Wohnung rein und überraschte eine Frau beim Bügeln. Stefanie Fähndrich hat die jungen Füchse mehrfach auf dem Grundstück ihrer Eltern in der Albrecht-Dürer-Straße in Westheim gesehen. Die jungen Tiere spazierten auf der Suche nach Futter durch den Garten oder auf dem Mülltonnenhäuschen herum, erzählt sie.
Zwei Mal Tag wird in die Fallen geschaut
Um die zutraulichen Füchse nicht noch mehr an Menschen zu gewöhnen, können die Neusässer laut Landratsamt einiges tun. Die Tiere sollten keinesfalls bewusst oder unbewusst gefüttert werden. Füchse seien Allesfresser, damit ist ein Essen auf dem Komposthaufen genauso reizvoll für sie wie der Futternapf des Haustiers. Die Bürger sollten auch kein Fallobst liegen lassen und Müllsäcke nicht schon nachts zur Abholung rausstellen. Haustiere sollten über Nacht sicher untergebracht werden, zum Beispiel im Haus oder in einem Stall. Sollte ein Fuchs im Wohngebiet auftauchen, könne er durch Lärm oder Klatschen verscheucht werden.
Inzwischen wurde daher der Beschluss gefasst, dass die Füchse in sogenannte Lebendfallen gelockt werden sollen. Der für das Revier zuständige Jäger werde die Fallen aufstellen, so das Landratsamt. Wie dies sachgemäß gemacht wird, lerne jeder Jäger in seiner Ausbildung. Zweimal am Tag müsse in die Falle geschaut werden. Die Füchse sollen dann im Wald ausgesetzt werden.
Auskunft bei Fragen geben die Mitarbeiter des Landratsamts Augsburg (Abteilung Naturschutz, Jagd und Fischerei) unter Telefon 0821/3102-2256. Wer in Neusäß Füchse sieht, kann dies Josef Hoppe von der Stadtverwaltung, Telefon 0821/4606-200, melden.
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