Herbert Woerlein (SPD) schafft es in den Landtag
Neben der CSU stellt nun auch die SPD drei Abgeordnete für den Landkreis
Landkreis Augsburg Zuerst scheiterte er mit einer Kandidatur an der eigenen Partei, kam dann als Ersatz für den Bobinger Helmut Jesske doch noch zum Zug und ist seit gestern auf dem Weg in den Landtag: Herbert Woerlein. Der Stadtberger ist aller Voraussicht nach der fünfte schwäbische SPD-Abgeordnete im Maximilianeum, von denen drei aus dem Landkreis kommen: Harald Güller, Simone Strohmayr und eben nun Woerlein.
Der Realschuldirektor hatte am Sonntagabend nichts von seinem Erfolg geahnt, als er gemütlich im Wohnzimmer seine gut 18 Prozent Erststimmenanteil als Achtungserfolg feierte. Doch im Laufe des gestrigen Montags zeigte sich, dass diese 13195 Stimmen mehr wert waren. Woerlein nämlich sammelte vor allen in Augsburg noch knapp 2000 Zweitstimmen ein und rückte so von Platz zwölf auf Platz fünf der SPD-Liste in Schwaben vor. Und dieser Platz bedeutet nach dem Wahlergebnis vom Sonntag nun auch ein Landtagsmandat.
Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe war ein Stimmkreis im Allgäu nicht ausgezählt. Es galt aber als unwahrscheinlich, dass Woerlein mit fast 1000 Stimmen Vorsprung auf den Neu-Ulmer Karl-Martin Wöhner noch verdrängt werden könnte. Woerlein war gestern Abend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.
Bis zum endgültigen Ergebnis hat gestern Simone Strohmayr (SPD) gezittert. Die Stadtbergerin, die in Aichach-Friedberg antrat, verteidigte ihren zweiten Platz schließlich klar. „Die Augsburger Stimmkreise wurden sehr spät ausgezählt – und die gehören zu meinen ausschlaggebenden“, sagte sie. Ihr persönliches Ergebnis sei besser als vor fünf Jahren, sagte sie gegenüber unserer Zeitung.
Für Fasching und Häusler reicht es am Ende nicht
Sowohl Marlies Fasching (CSU) als auch Johann Häusler (Freie Wähler) verpassten dagegen über die Zweitstimmen den Einzug in den Bayerischen Landtag. Besonders frustriert zeigte sich Johann Häusler. Zwar holte er in seinem Stimmkreis schwabenweit mit über 10000 Punkten die meisten Erststimmen für die Freien – letztlich überholten ihn, der auf Listenplatz zwei gesetzt war, aber seine Parteikollegen Leopold Herz und Ulrike Müller. Weil Bernhard Pohl seinen Listenplatz eins verteidigte, gehen alle drei Landtagsplätze der Freien Wähler somit ins Allgäu. Für Häusler ist das kein Zufall: „Wir sind eine ländlich eingestellte Partei, und da tun wir uns in den Bereichen Augsburg und Günzburg einfach schwer. Im Allgäu ist die Position wegen der eher bäuerlichen Strukturen einfach besser.“ Tatsächlich nützte Häusler sein gutes Ergebnis in seinem Stimmkreis nur sehr wenig: Vor allem in den Städten brach sein Ergebnis deutlich ein.
Wenig Grund zur Freude hatte gestern auch Marlies Fasching (CSU). Während sie am Wahlabend noch mit großen Hoffnungen ins Bett gegangen war, zeichnete sich gestern immer deutlicher ab: Es reicht nicht. Letztlich verlor die auf Listenplatz fünf gestartete Thierhauptenerin über die Zweitstimmen sogar sechs Ränge und darf trotz des guten Partei-Ergebnisses nicht in den Landtag einziehen. „Das ist schade und enttäuschend, wenn man ein Dreivierteljahr lang immer unterwegs ist, und dann klappt es nicht.“ Dass sie, die in den vergangenen Wochen nonstop im Wahlkampf unterwegs war, nun in ein Loch fällt, glaubt sie nicht: „Mir war auch vorher nicht langweilig.“
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