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Gersthofen: Jahr endet mit Weltrekord: Mann aus Aichach lief jeden Tag einen Ultramarathon

Gersthofen

Jahr endet mit Weltrekord: Mann aus Aichach lief jeden Tag einen Ultramarathon

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    Es ist vollbracht. Beim Silvesterlauf in Gersthofen vollendete Viktor Reger (Startnummer 365) seinen Weltrekord, in dem er an jedem Tag einen Ultramarathon absolvierte.
    Es ist vollbracht. Beim Silvesterlauf in Gersthofen vollendete Viktor Reger (Startnummer 365) seinen Weltrekord, in dem er an jedem Tag einen Ultramarathon absolvierte. Foto: Marcus Merk

    Als am letzten Tag des Jahres 2023 der Startschuss zum 56. Gersthofer Silvesterlauf fällt und Viktor Reger mit über 1100 weiteren Läuferinnen und Läufer auf die knapp zehn Kilometer lange Strecke geht, hat der 43-Jährige aus Oberbernbach schon zwei Halbmarathons hinter sich. „Den ersten habe ich um Mitternacht gestartet, den zweiten jetzt von Aichach nach Gersthofen“, verrät er bei seiner Ankunft. Nun soll der Weltrekord gemütlich vollendet werden. „Allergrößten Respekt“, bekundete Gersthofens Zweiter Bürgermeister Reinhold Dempf, der ihm dazu die Startnummer 365 überreichte, weil er jetzt an jedem der 365 Tage des vergangenen Jahres einen Ultra-Marathon (über 50 Kilometer) absolviert hat. 

    TSV-Präsident Manfred Lamprecht und Geschäftsführerin Susanne Kirner gratulierten dem Weltrekordler mit einem Blumenstrauß.
    TSV-Präsident Manfred Lamprecht und Geschäftsführerin Susanne Kirner gratulierten dem Weltrekordler mit einem Blumenstrauß. Foto: Marcus Merk

    Als Reger rund 55 Minuten später nach einer triumphalen Runde durch die Gersthofer Innenstadt unter dem tosenden Beifall der ungewöhnlich vielen Zuschauer in der Abenstein-Arena einläuft und von TSV-Präsident Manfred Lamprecht mit einem Blumenstrauß begrüßt wird, hat er seine Challenge abgeschlossen, feiert mit Familie und Freunden. Mit dem Zieleinlauf hat er mehr als 18.250 Kilometer heruntergespult, seinen insgesamt 555. Marathon absolviert. Das waren mehr als 1000 Aktivitäten, die für den in Kirgisien geborenen selbstständige Schreinermeister meist schon in den frühen Morgenstunden begannen. „Jetzt fehlt der schon wieder“, hätten seine Mitarbeiter gesagt, von denen er keinen zum Laufen motivieren konnte. Viktor Reger war insgesamt rund 1900 Stunden in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 9,9 Kilometern pro Stunde unterwegs und hat mehr als drei Millionen Kalorien verbraucht. 

    „Man darf seine Ziele nie infrage stellen“

    „Wie schafft man es, so einen Weltrekord aufzustellen?“, wollten nicht nur die beiden Silvesterlauf-Moderatoren Holger Franz und Patrick Haas wissen. „Es ist schon eine mentale Herausforderung“, räumte Reger ein. „Aber wenn man irgendetwas ganz fest will, dann schafft man das. Man darf dabei nie seine eigen Ziele infrage stellen.“ Jeder Tag sei etwas Besonderes gewesen. „Ich habe dabei jede Menge interessante Leute kennengelernt.“ Viele haben ihn auch auf seinen Läufen bei Wind und Wetter begleitet. Darunter auch seine Ehefrau Tatjana. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.“ 

    Eva Selina Braun, Josef Pemsl (beide Finanzamt Augsburg-Stadt), Vorstandsmitglied Christian Leonhardt, der Rekordläufer Viktor Reger, Michael Machel, Personalratsvorsitzender Claus Braun und Susanne Sandmair (alle drei Finanzamt Augsburg-Stadt) bei der Spendenübergabe an den Verein „Unterwegs gegen Krebs e. V.“.
    Eva Selina Braun, Josef Pemsl (beide Finanzamt Augsburg-Stadt), Vorstandsmitglied Christian Leonhardt, der Rekordläufer Viktor Reger, Michael Machel, Personalratsvorsitzender Claus Braun und Susanne Sandmair (alle drei Finanzamt Augsburg-Stadt) bei der Spendenübergabe an den Verein „Unterwegs gegen Krebs e. V.“. Foto: Susi Machel

    Jetzt hofft er, dass sein Rekord einen Eintrag ins Guinnessbuch wert ist. Sicher ist das nicht. Der 43-Jährige läuft aber nicht nur für Ruhm und Ehre. Unter dem Motto „Unterwegs gegen Krebs“ sammelt er Spenden für krebskranke Kinder. „Der Hintergedanke war, läuferisch darauf aufmerksam zu machen. So hat meine Lauferei wenigstens einen Sinn“, sagt Viktor Reger, der noch während des Silvesterlaufes weitere Spenden entgegennehmen konnte. 

    Viktor Reger träumt schon von einem nächsten „Wahnsinnsprojekt“

    Auf die Frage von Holger Franz nach den Plänen für das nächste „Wahnsinnsprojekt“ hatte Viktor Reger natürlich auch schon eine Antwort parat: „Ein Ultralauf in Namibia. 250 Kilometer durch die Wüste.“ Für den restlichen Silvesterabend hatte er sich hingegen nicht viel vorgenommen: „Wahrscheinlich werde ich um 22 Uhr ins Bett fallen.“ Und von neuen Herausforderungen im neuen Jahr träumen.

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