"Nie vergessen": Wie der Polizistenmord bis heute die Polizei beschäftigt
Plus Vor zehn Jahren wurde Polizist Mathias Vieth ermordet, an diesem Donnerstag wird am Tatort darin erinnert. Ein Kollege des getöteten Beamten blickt zurück.
Es ist schöner, ein ruhiger Ort. Auch jetzt, im Herbst. Die Sonne kämpft sich durch den Nebel und lässt die bunten Blätter leuchten, im Dickicht des Waldes zwitschern Vögel. Und dennoch liegt ein Schatten über jener Stelle im Siebentischwald, an der vor zehn Jahren der Augsburger Polizeibeamte Mathias Vieth erschossen wurde. Ein Gedenkstein wurde dort aufgestellt, ein großer Findling. Auf einer Tafel steht: "Matze, wir werden Dich nie vergessen!" Auf dem Gedenkstein liegen viele kleine Steine - abgelegt von Menschen, die dem Mordopfer gedenken. Auch Bernd Waitzmann war oft an der Stelle, an der Mathias Vieth umgebracht worden ist. Waitzmann war damals, am 28. Oktober 2011, der stellvertretende Chef der Polizeiinspektion Augsburg-Süd. Das Revier, in dem der Beamte arbeitete. Waitzmann war einer der Ersten, der von der Tat erfuhr - und er hat erlebt, wie der Mord die Kollegen beschäftigte. Heute sagt er: "Vergessen kann man so etwas nie, verarbeiten ja."
Ermordeter Augsburger Polizist war ein Polizeibeamter mit Leib und Seele
Kollegen beschreiben Mathias Vieth als einen Polizeibeamten mit Leib und Seele. Er sei ein Vorbild, eine Art Mentor, für die jungen Beamten gewesen. Bernd Waitzmann arbeitet erst seit wenigen Wochen bei der Inspektion Süd, als ihn nachts, um kurz vor drei Uhr, ein Anruf aus dem Schlaf reißt. Ein Kollege berichtet von der Tat. Waitzmann macht sich sofort auf den Weg. Als er auf dem Revier ankommt, ist es traurige Gewissheit. Der 41-jährige Familienvater, seine Söhne sind damals 13 und 17 Jahre alt, ist erschossen worden. Seine Streifenpartnerin, 30, hat einen Streifschuss abbekommen. Sie ist leicht verletzt, steht unter Schock.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Tja auch nicht anders als beim Totschläger vom Königsplatz. Das Schreckliche daran ist, dass der brutale Täter als tickende Bombe in zwei Jahre wieder auf die Menschheit losgelassen wird.
Doch sehr anders als bei der Sache am Königsplazt. Gewaltig anders sogar. So anders, dass sich ein Vergleich schlichtweg verbietet, wenn man halbwegs ernstgenommen werden will.
Das Ergebnis war doch das selbe. Ein Konflikt, beim dem ein Mensch starb, weil ausreichend Gewaltbereitschaft vorhanden war. Die Kugel hätte nicht töten müssen, genau so wenig wie der Schlag auf den Kopf. Das Risiko nahm der Täter aber in beiden Fällen bereitwillig in Kauf.
'Das kann man trotzdem nicht vergleichen. Der Täter hat nicht damit gerechnet, dass der Faustschlag tötlich endet. Das ist nur den Umständen wegen so gekommen. In der Regel verblutet man dadurch nicht. Der Polizistenmord wurde aber bewusst ausgeführt. Eine Kugel ist nun mal tötlich wenn das Gegenüber getroffen wird und es wurde ja gezielt geschossen. Zudem hatte der eine Täter ja bereits einmal einen Polizisten getötet.
Ja der Täter wollte sein Opfer wahrscheinlich "nur" schwerverletzt ins Krankenhaus bringen. Nur wer Kampfsport trainiert, kann Schläge austeilen, die der Aufprallgeschwindigkeit eines Autos entsprechen und weiss genau dass seine Hände tödliche Waffen sind. Eher ist es schwierig, bei einer Flucht jemand gezielt zu töten.