DGB-Kundgebung: Junge Störer pfeifen Oberbürgermeisterin Eva Weber nieder
Wie im Vorjahr gibt es bei der Veranstaltung der Gewerkschaft in Augsburg Proteste. Die Polizei schreitet nicht ein. Viele Teilnehmer ärgern sich über die Störaktion.
Geschichte hat sich in diesem Fall wiederholt: Wie bereits im Vorjahr verlief die traditionelle Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Augsburg nicht ohne Zwischenfälle. Eine Gruppe von 20 jungen Leuten störte am Montag Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber während ihrer Rede massiv. Es gab ein ständiges Pfeifkonzert. Die jungen Störer ließen sich von anderen Teilnehmern nicht umstimmen. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort am Königsplatz. Sie schritt allerdings nicht ein. Die DGB-Regionsgeschäftsführerin Silke Klos-Pöllinger bedauerte die Folgen der Störaktion.
Dass es zu Protesten kommen könnte, war nicht überraschend. Eine linksextreme Gruppierung hatte in der Vorwoche zu Protesten während der Mai-Kundgebung aufgerufen. Bei der Veranstaltung am Montagmittag am Königsplatz blieb es friedlich. Die jungen Störer machten sich aber lautstark bemerkbar. Sie pfiffen während der knapp 15-minütigen Rede von Oberbürgermeisterin Eva Weber penetrant. Zudem gab es immer mehr Zwischenrufe. "Klassenkampf" war auf einem Transparent zu lesen, das von den jungen Menschen hochgehalten wurde. Die Gruppe stand etwas abseits von der Bühne.
Oberbürgermeisterin Eva Weber appelliert an die Störer
Eva Weber ging wiederholt auf die Störer ein. "Was ist das für ein Demokratieverständnis", fragte sie zu Beginn des Grußwortes. Bereits zu diesem Zeitpunkt erklang das Pfeifkonzert. An die Adresse der Demonstranten gewandt sagte die CSU-Politikerin, dass auch die jungen Leute Gäste der DGB-Veranstaltung seien. Man möge sich doch bitte entsprechend verhalten. Gehör fand sie nicht. Am Ende der Rede ging Eva Weber ein zweites Mal auf die Störaktion ein. Offenbar war das Wort "Heuchler" mehrfach von der Gruppe gerufen worden, dazu sagte die Rathauschefin: "Wenn Sie es schon sagen, dann bitte Heuchlerin." Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mai-Kundgebung quittierten die Aussage mit Beifall.
Unter den Gästen war Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) in Begleitung seiner beiden Töchter. Auch Pintsch nahm wahr, dass einige Polizisten sich im Umfeld der jungen Demonstranten aufhielten. Die Polizei hielt sich dabei zurück. Pintsch nannte den Grund: "Dies hängt mit der Versammlungsfreiheit zusammen."
Silke Klos-Pöllinger vom DGB hatte vor der Rede Webers um Zurückhaltung gebeten. Die Augsburger Oberbürgermeisterin sei Gast der Veranstaltung, man möchte sie als Gast empfangen und bei ihren Worten zuhören. Der Appell blieb fruchtlos wie bereits im Vorjahr. Die Gewerkschafterin betonte, wie wichtig in diesen herausfordernden Zeiten die Solidarität sei: "Wir möchten auch ein Zeichen für eine friedliche Zukunft setzen."
An der Mai-Kundgebung nahmen mehrere hundert Personen teil
Am traditionellen Demonstrationszug nahmen mehrere hundert Personen teil. Er führte vom Gewerkschaftshaus, das am Katzenstadl liegt, zum Königsplatz. Die Gewerkschaft hatte zum zweiten Mal den Kö als Austragungsort für die Kundgebung ausgewählt. "Wir haben dafür viel positive Resonanz vernommen", sagte Silke Klos-Pöllinger. Es gab ein Bühnenprogramm mit mehreren Aktionen. Einzelne Gewerkschaften waren mit Informationsständen präsent.
Hauptredner der DGB-Veranstaltung war Harald Sikorski, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE (Bergbau, Chemie, Energie) Bayern. Moderiert wurde die Veranstaltung von Frederik Hintermayr, dem schwäbischen DGB-Jugendsekretär.
Die Diskussion ist geschlossen.
Frau Weber fordert Demokratieverständnis ein
Ausgerechnet ein CSU Mitglied.
Stimmt! Noch zu frisch sind die Erinnerungen in Bezug auf Corona oder auch Ukraine im Umgang mit Menschen die eine andere Meinung als die Regierung haben und denen der demokratische Dialog verwehrt wurde und nach wie vor wird!
Ist richtig was Sie schreiben. Aber Der Oberbürgermeisterin muss man auch zugutehalten, sie hat die Polizei nicht auf die Demonstranten, welche gegen die Maßnahmen während der Pandemie waren gehetzt. Stattdessen hat sie die Möglichkeit für Demos gegeben und dafür wurde sie von vielen angefeindet und kritisiert.
Ich finde dies sollte man auch erwähnen.
Der Gründungsdirektor der Agora -Energiewende, Rainer Baake, wechselte 2014 als Staatssekretär ins Bundeswirtschaftsministerium, also in die unionsgeführte Bundesregierung. Ein Skandal! :))))