Angeklagte Polizisten müssen jetzt Uniform und Waffe ablegen
Wirkt es einschüchternd, wenn ein angeklagter Polizist mit Uniform und Waffe zum Prozess erscheint? Nach einem aktuellen Fall in Augsburg hat das Präsidium nun reagiert.
Der Polizist war sichtlich angespannt. Ende September wurde eine 45-jähriger Beamter zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er bei einem Einsatz in Augsburg einem Betrunkenen zu Unrecht ins Gesicht geschlagen hat. Der Beamte bestritt die Vorwürfe zunächst. Doch er musste dann mit anhören, wie mehrere Kollegen ihn belasteten. Der beschuldigte Beamte saß in Uniform und mit Dienstwaffe am Holster auf der Anklagebank. Der Amtsrichter hatte das zwar nicht beanstandet. Bei der Polizeiführung sah man den Auftritt aber offensichtlich kritisch. Zumindest hat das Polizeipräsidium jetzt reagiert.
In dem Prozess ging es um einen nächtlichen Einsatz in der Jakobervorstadt in Augsburg. Ein Betrunkener hatte dort randaliert und mit Fahrrädern um sich geworfen. Mehrere Polizeistreifen waren vor Ort. Weil der Betrunkene die Beamten bedrohte, rangen sie ihn zu Boden und fesselten ihn. Mehrere Polizisten sagten aus, der 45-jährige Beamte sei plötzlich dazu gekommen und habe dem Betrunkenen aus ihrer Sicht grundlos ins Gesicht geschlagen. Auch Beleidigungen habe er dabei geäußert. Uneinig waren sich die Zeugen nur darüber, ob er mit der Faust oder der flachen Hand zugeschlagen hat.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wer um sich schlägt, die Beamten bedroht, hat schon ein paar Watschen verdient, leider dürfen Polizisten sich nicht mehr wehren.
Und genau dieses Denken öffnet der Polizeigewalt Tür und Tor. Der Täter als Staatsdiener ist unfehlbar, so die Meinung mancher Mitbürger. Es gibt nunmal eine Verhältnismäßigkeit und die war wie das Gericht, die Kollegen und auch am Schluss der Täter selbst einräumt, einfach nicht gegeben. Das ein Polizist angeklagt und auch noch verurteilt wird, ist in diesem Land eine Seltenheit. Da kann man sich schon fast freuen. Nicht weil der Mann verurteilt wurde, sondern es zumindest den Anschein erweckt, Polizisten würden nicht über dem Gesetz stehen und keinen Freibrief für überzogene Gewalt besitzen.