Gemeinde in Kriegshaber ist bald mit einem mobilen Kirchlein unterwegs
Die evangelische Gemeinde St. Thomas in Kriegshaber hat ihre "Kochlöffel-Projekte" weiterentwickelt und dafür Stiftungsgelder bekommen. Corona gab den Anstoß für die Idee.
Die evangelische Gemeinde St. Thomas in Kriegshaber ist bekannt dafür, dass bei ihr der Glaube durch den Magen geht. Seit vielen Jahren veranstaltet sie regelmäßig den Mittagstisch "Nicht nur ein Ma(h)l". Hier können die Gäste zum Preis von einem Euro ein dreigängiges Menü genießen, das von einem ehrenamtlichen Team frisch zubereitet wurde. Jüngeren Datums ist die Frühstückskirche, die alle zwei Monate sonntags die Generationen bei Kaffee, Eiern, Brezen, Schinken und vielem mehr zusammenbringt. Beide Projekte müssen seit dem Frühjahr wegen der Corona-Pandemie pausieren.
Augsburger Gemeinde feierte in Kriegshaber coronakonform
Doch die Gemeinde macht aus der Not eine Tugend. Statt des gemeinsamen Frühstücks bekommen die Gottesdienstbesucher nun eine liebevoll verpackte Tüte mit allerlei Leckereien. Um das Gemeindefest im September zu retten, hat sich St. Thomas eine Schäferwagenkirche ausgeliehen, das Gefährt mit selbst zubereiteten kalten Speisen sowie Getränken ausstaffiert und an mehreren Stellen in Kriegshaber Station gemacht. Dort wurde jeweils mit einer überschaubaren Gruppe an Menschen coronakonform gefeiert. Dieses Erlebnis hat die Gemeinde nun laut Kirchenvorsteherin Kathrin Wüffert dazu bewogen, die beiden "Kochlöffel-Projekte" weiterzuentwickeln. Mit einer "Soul-Food-Chapel" wollen die Protestanten, wie es der englische Name andeutet, Wort und Brot zu den Menschen bringen. Wüffert könnte sich vorstellen, dass Gemeindemitglieder mit dieser winzigen Kirche mehrere Plätze aufsuchen, ein geistliches Wort mitbringen und eine kostenlose Brotzeit aus der St.-Thomas-Küche zum Mitnehmen verteilen.
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