Strafbar: Polizist zapfte für Bruder Polizeicomputer an
Ein Polizeibeamter startete auf Bitten seines Bruders eine Abfrage über einen Tresorknacker. Dabei kam er der Kripo ins Gehege.
Polizisten sind von Berufs wegen neugierig. Aber sie sollten absolut verschwiegen sein. Dienstliche Vorgänge haben im Privatleben nichts zu suchen. Ein 29-jähriger Ordnungshüter, der seinem Bruder (26) einen „Freundschaftsdienst“ erwies und für ihn verbotenerweise den Polizeicomputer anzapfte, geriet nun amtsintern gehörig unter die Räder. Denn das Objekt seiner illegalen Abfrage war immerhin ein hochkrimineller Tresorknacker, gegen den die Kollegen von der Kripo verdeckt ermittelten.
Der 28-Jährige war im Jahre 2009 mit drei Komplizen in zahlreiche Augsburger Geschäfte eingestiegen, hatte Geldtresore geknackt und die leeren Stahlschränke dann in den Lechkanälen versenkt. Die Kripo hatte die Bande bereits im Visier. Offenbar ein „ungutes Gefühl“ veranlasste den „Panzerknacker“, einen alten Spezi zu kontaktieren, dessen Bruder in Günzburg bei der Polizei war. Ob im Polizeicomputer „etwas gegen mich vorliegt“ wollte der Bandenchef wissen. Die Bitte wurde ihm erfüllt. Auf Wunsch seines Bruders startete der Beamte zwei Abfragen. Das Ergebnis: Aktuell lag gegen den Tresorknacker nichts vor. Was der Polizist nicht wusste: Die Kripo hatte bei den Ermittlungen gegen die Einbrecher eine sogenannte „Satzsperre“ im Computer verhängt. Nur die Fahnder selbst hatten zu den Daten Zugang. Pech auch für das Brüderpaar, dass die Kripo sämtliche Telefone der Bande verdeckt abhörte. So wurden auch alle Gespräche, die der Bruder des Beamten mit dem Bandenchef führte, mitgeschnitten. Ebenso waren die illegalen Computerabfragen genau dokumentiert worden. Dies genügte, um den Polizisten wegen „Verrats von Dienstgeheimnissen“ und seinen Bruder wegen Anstiftung dazu anzuklagen, was nun zu einem Prozess vor Amtsrichterin Gabi Holzer führte.
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