Wenn parkende Lastwagen die Anwohner nerven
Es gibt Straßenzüge, die mit Lastern und Transportern zugestellt werden. Das sieht nicht nur hässlich aus, es blockiert auch Stellplätze. Welche Regeln gelten.
Den Anwohnern im Meierweg im Norden von Oberhausen rauben sie sogar den Schlaf: Lastwagen, die dort über Nacht in der Straße abgestellt werden. Eine Anwohnerin sagt: „Wenn sie nur parken würden, wäre das auch nicht schön, aber der Lärm ist für mich unerträglich“. Im Meierweg befindet sich ein großes Lager für Obst und Gemüse. Lastwagen aus ganz Europa liefern hier ihre Waren ab. Später werden die Lebensmittel von hier aus zu den Supermärkten gefahren. Viele Lastwagenfahrer kommen abends oder in der Nacht an und warten dann in der kleinen Straße, bis sich frühmorgens die Tore des Lagers öffnen.
Oftmals parken die Fahrzeuge ganz legal
Die Kühlung läuft oft weiter und macht Krach. Im Sommer bei offenen Fenster zu schlafen, sei dann eigentlich nicht mehr möglich, sagen Anwohner. Inzwischen versucht die Stadt, das Problem in den Griff zu bekommen. SPD-Stadtrat Dieter Benkard hatte sich eingeschaltet. Parkverbots-Schilder wurden aufgestellt und die Polizei hat zugesagt, nachts häufiger zu kontrollieren, ob sich die Lastwagenfahrer an die Regeln halten. Begründet wird das Parkverbot auch damit, dass die relativ schmale Straße für parkende Laster nicht ausgelegt ist.
Der Lärm ist meistens nicht das große Problem. Immer wieder klagen Bürger aber über Lastwagen, die vor ihrer Haustür parken. Schön ist dieser Anblick nicht. Es macht die Straße unübersichtlich und die Laster blockieren viele Stellplätze. „Es gibt immer wieder Beschwerden, ein massives Problem ist es aber nicht“, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann. Allerdings: Viele Fälle, in denen Bürger sich ärgern, landen vermutlich auch nie bei der Polizei. Denn oftmals parken die Fahrzeuge ganz legal. In sogenannten Mischgebieten – also jenen Vierteln mit Gewerbebetrieben und Wohnhäusern – dürfen Lastwagen generell abgestellt werden. Im Meierweg etwa ist das eigentlich so.
In reinen Wohngebieten gibt es Einschränkungen. Doch sehr streng sind diese ebenfalls nicht. Josef Weber, der Leiter des Tiefbauamts der Stadt, sagt: „Ein generelles Parkverbot für Lkw kann von der Stadt nicht ausgesprochen werden“. Es gelte die gesetzliche Regelung, wonach das regelmäßige Parken in Wohngebieten in der Zeit von 22 bis 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen mit Fahrzeugen über 7,5 Tonnen verboten ist. Das bedeutet im Umkehrschluss aber: In Einzelfällen darf ein größerer Lastwagen durchaus über Nacht im Wohngebiet stehen, da nur das „regelmäßige Parken“ nicht erlaubt ist.
Diese eher schwammige Formulierung macht Kontrollen nicht gerade einfacher. Woran soll eine Polizeistreife etwa auf Anhieb erkennen, ob ein Laster jetzt ausnahmsweise in einer Wohnstraße steht – oder regelmäßig? Zumal Anwohner auch oft von kleineren Lastwagen oder Transportern genervt sind, die noch unter der 7,5-Tonnen-Grenze liegen. Besonders betroffen ist das Viertel rund um die Flurstraße in Oberhausen. Dort reiht sich in manchen Straßenzügen ein Transporter an den nächsten. Mietautos, Umzugstransporter und jede Menge Fahrzeuge, die im Auftrag von Paketdiensten unterwegs sind. Paketdienste beschäftigen oft kleine Subunternehmer, die keinen eigenen Fahrzeug-Stellplatz haben.
Verdrängungseffekte durch Anwohnerparken
Teils kann die Stadt entgegensteuern, in dem sie Parklücken so gestaltet, dass größere Fahrzeuge dort gar nicht abgestellt werden können. In neueren Wohngebieten ist das oft der Fall. Teils lässt es sich auch darüber regeln, dass das Parken nur mit Anwohner-Ausweis möglich ist. Überall geht das aber nicht, heißt es bei der Stadt. Sonst gebe es „Verdrängungseffekte“ in andere Straßen. Wer sich durch falsch abgestellte Lastwagen beeinträchtigt fühlt, kann die Polizei darüber informieren. Allerdings nicht über den Notruf, da dieser allein den Notfällen vorbehalten ist. Siegfried Hartmann sagt: „Man kann sich an die jeweilige Polizeiinspektion wenden oder an unsere Zentrale“. Sie hat die Nummer 0821/323-0.
Im Meierweg sind die Anwohner froh, dass die Stadt reagiert hat. Sie hatten auch schon versucht, mit den Lkw-Fahrern zu reden und sie zu bitten, woanders zu parken. Jedoch ohne großen Erfolg. Eine Anwohnerin sagt, die meisten Fahrer hätten sie nicht ernst genommen oder so getan, als würden sie nichts verstehen. Als sie einem Fahrer einen Zettel gab, auf dem sie eine Wegbeschreibung zum Güterverkehrs-zentrum notiert hatte, zerriss der den Zettel noch vor ihren Augen.
Maximal 14 Tage
Einschränkungen beim Parken gibt es übrigens auch für Anhänger, die ohne Zugfahrzeug abgestellt sind – auch darüber gibt es immer wieder Beschwerden. Sie dürfen maximal 14 Tage an derselben Stelle stehen. Es gilt nicht, den Anhänger dann kurz wegzufahren und ihn wieder zu parken. Auch ein Versetzen um ein paar Meter reicht nicht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ohne die Werbeanhänger von Riesen-Bosna und GUM Autovermietung wären allein in Augsburg bestimmt bestimmt 50 Parkplätze frei. Dazu dann die langzeitgeparkten Wohnwägen und Wohnmobile...
Stimmt. Da die Parkplätze durch die beluebten Radwege immer knapper werden, die PKWs immer größer werden - bräuchte man dringend mal ein vernünftiges Parkkonzept. Oft stehen diese aber auch so, daß man sich, kommt man aus einer Straße und will abbiegen, höchstens im Schneckentempo vorarbeiten kann - man fährt fast blind.