Augsburger CSU bleibt trotz Eklat bei Präsenz-Versammlungen
Plus Am Wochenende muss eine Versammlung der CSU in Augsburg kurzfristig abgesagt werden, weil zu viele Mitglieder kommen. Warum die Partei trotz Corona mehrfach tagt - demnächst in einer Disco.
Die CSU erhofft sich einiges von den Versammlungen der Ortsverbände, die derzeit trotz der Corona-Pandemie überall stattfinden. In einem internen Leitfaden aus der Parteizentrale heißt es, man solle die Zusammenkünfte nutzen, "um den Dialog mit den Mitgliedern zu verstärken sowie politische Ziele und Planungen zu beraten". Auch die "Darstellung in der Öffentlichkeit über Presse, lnternet und Social Media sollte eine wichtige Rolle spielen", steht in dem von der Landesleitung verschickten Text. So könne man sich als "aktive, moderne Volkspartei" präsentieren. Dieser Plan ist in Augsburg allerdings ziemlich schiefgegangen. Am Wochenende kam es zum Eklat, weil bei der Versammlung des Innenstadt-Ortsverbands deutlich mehr Mitglieder als - coronabedingt - Plätze da waren. CSU-Bezirks-Chef Volker Ullrich sah sich gezwungen, die Sitzung abzublasen und knapp 70 Mitglieder wieder nach Hause zu schicken. Dennoch sollen nun noch weitere Augsburger Ortsverbände tagen, am Wochenende sogar in einer Diskothek.
Der Eklat am Wochenende war der Tatsache geschuldet, dass es im knapp 170 Mitglieder starken Innenstadt-Ortsverband einen Machtkampf gibt. Der amtierende Ortsvorsitzende Wayne Chico Pittman will bei den Vorstandswahlen wieder antreten. Pittman zählt innerparteilich zum Lager von Leo Dietz. Dietz ist in den vergangenen Jahren zu einem der einflussreichsten Akteure in der Augsburger CSU geworden. Zuletzt wagte er nach der Kommunalwahl im Frühjahr den offenen Machtkampf um den Vorsitz in der Stadtratsfraktion. Der langjährige Fraktionschef Bernd Kränzle räumte mehr oder minder freiwillig das Feld, nachdem er als Alternative den Posten des ehrenamtlichen Dritten Bürgermeisters angeboten bekam. In der Partei bekam es Dietz in den vergangenen Jahren bei Abstimmungen immer wieder mit dem Lager um CSU-Urgestein Rolf von Hohenhau zu tun. Dietz konnte sich zuletzt stets durchsetzen. Bei der Vorstandswahl im Innenstadt-Ortsverband sollte dem Vernehmen nach ein Kandidat aus dem Hohenhau-Lager gegen Wayne Chico Pittman antreten.
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