"Was ist los mit Referent Bubmann?"

Bubmanns Dienstherr, Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU), ging in der Stadtratssitzung in wenigen Worten auf die Situation ein: "Es ist nicht absehbar, wann Bubmann zurückkehren wird." Der längerfristige Ausfall nährt Spekulationen. Nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern auch in Wirtschaftskreisen wird die Abwesenheit von Bubmann registriert und thematisiert. Es gibt Äußerungen, wonach der parteilose Referent vielleicht überhaupt nicht mehr zurückkommt. Grund könnte die Erkrankung sein, heißt es.

Von der Stadtspitze gibt es dazu keine Auskunft. Es trifft nach wie vor die Aussage zu, wonach einzig OB Gribl in Kontakt mit Bubmann stehe. Wie der Kontakt aussieht, auf welchem Weg kommuniziert wird, wie oft gesprochen wird, darüber ist nichts zu erfahren. Auch zum Aufenthaltsort von Bubmann gibt es keine Informationen. Offiziell ist die Vertretungsfrage seit Wochen geregelt. Kämmerer Hermann Weber ist politisch für das Wirtschaftsreferat verantwortlich, Wirtschaftskoordinatorin Eva Weber kümmert sich um die Belange im Ressort selbst.

Sie saß am Donnerstag während der Stadtratssitzung auf der Referentenbank. Ein Zeichen für einen Abgang von Bubmann? Mitnichten, sagt Eva Weber selbst: "Es kommt immer wieder vor, dass die zuständigen Verwaltungskräfte auf der Referentenbank Platz nehmen, um gegebenenfalls Auskunft auf Anfragen von Stadträten zu geben."

Über die Gründe für den Ausfall ihres Chefs habe auch sie keine Informationen, sagt Weber, die vor einem Jahr von der Industrie- und Handelskammer zur Stadt wechselte. "Ich weiß nichts", sagte sie gestern Mittag in ihrem Büro im dritten Stock des Verwaltungsgebäudes mit der Zimmernummer 324. Im Zimmer 321 ist das Büro von Bubmann, wie das Namensschild an der Türe ausweist. Das relativ große Büro, das einen aufgeräumten Eindruck hinterlässt, wird derzeit als Besprechungszimmer genutzt.

Stadträte wollen mehr Klarheit

Wie es im Wirtschaftsreferat dauerhaft weitergehen soll, darüber wird nicht nur hinter vorgehaltener Hand bei den Stadträten gesprochen. In der Sitzung hakten Reiner Erben (Grüne) und Margarete Heinrich (SPD) nach. "Was ist los mit Referent Bubmann?", lautete die Frage. Die Antwort von Gribl fiel knapp aus. Im Regierungslager von CSU und Pro Augsburg werden noch keine öffentlichen Aussagen getätigt. "Nach der Sommerpause muss der OB mehr Klarheit schaffen", sagt ein führendes Mitglied der Koalition. Es werde nicht ewig so sein können, dass über den Ausfall nichts gesagt werde. Bubmann hat die Funktion eines kommunalen Wahlbeamten. Er wurde vom Stadtrat gewählt, sein Vertrag läuft bis 2014.