Autofahrer fuhr Passant an und floh: Zum Prozess kommt er nicht
Ein Autofahrer, der in Augsburg einen Fußgänger angefahren und Unfallflucht begangen hat, erscheint nicht zum Prozess. Das hat Konsequenzen.
Der Angeklagte, der unter anderem wegen Unfallflucht vor Amtsrichterin Pia Kurtenbach sitzen sollte, stellt sich offenbar nicht gerne seiner Verantwortung. Obwohl per Postzustellungsurkunde zum Prozess geladen, warten das Gericht und Staatsanwältin Neuhaus-Hahn vergeblich auf den 44-Jährigen. Entschuldigt hat er sich nicht. Was am Ende Folgen haben wird.
Dass der Autolenker nach einem Unfall vor den Augen einer Polizeistreife das Hasenpanier ergriff, dürfte wohl damit zusammenhängen, dass er sich eigentlich gar nicht ans Steuer hätte setzen dürfen. Ihm war nämlich der Führerschein entzogen worden. An einem Abend im September 2022 war der 44-Jährige unterwegs auf der Ulmer Straße stadteinwärts. Auf Höhe der Wertachbrücke erfasste er einen Passanten, der, so die Ermittlungen, die breite Fahrbahn zwar zunächst bei Ampelgrün betreten hatte, dann aber nach der Fußgängerfurt an der Tramhaltestelle bei Rot weiterlief. Der Fußgänger erlitt einen Bruch des rechten Schienbeines. Der Angeklagte soll zunächst aus seinem Fahrzeug gestiegen sein.
Unfall in Augsburg: Als die Polizei kam, brauste er davon
Doch als die Polizei auf der Bildfläche erschien und er aufgefordert wurde, die Unfallstelle mit einem Warndreieck zu sichern, stieg er einfach wieder ein und brauste davon. Er konnte ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm fahrlässige Körperverletzung, Unfallflucht und Fahren ohne Fahrerlaubnis vor. Nach der bei Gericht üblichen Wartezeit von einer viertel Stunde setzte Richterin Kurtenbach den Prozess aus und ordnete die Vorführung durch die Polizei beim nächsten Termin in einigen Wochen an. Damit der Angeklagte auch rechtzeitig auf der Anklagebank sitzt.
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