Fahrgastverband hält Situation im Augsburger Zugnetz für unzumutbar
Pro Bahn fürchtet, dass die Mischung aus Baustellen an Strecken und Problemen rund um Augsburg bei Go-Ahead Kunden vergrault.
Der Fahrgastverband Pro Bahn fällt angesichts der Mischung aus baustellenbedingten Zugausfällen und betriebsbedingten Verzögerungen beim Bahnbetreiber Go-Ahead im Raum Augsburg ein vernichtendes Urteil über die momentane Situation für Pendler und Pendlerinnen. "In Summe ergibt das aktuell eine Lage, die geeignet ist, die Kunden zu vergraulen. Es gibt genug Rückmeldungen von Fahrgästen, die auf das Auto umsteigen", so der stellvertretende Landesvorsitzende Jörg Lange am Wochenende in einem Newsletter. "Wenn es das Ziel sein soll, den Bürgern mit dem ÖPNV eine Alternative zu bieten, dann muss er so verlässlich sein, dass diese zumindest an hinreichend erschlossenen Orten das Auto abschaffen können", so Lange. Momentan bewege man sich nicht in diese Richtung. Eine Erhöhung der Fahrgastzahlen sei so überhaupt nicht absehbar.
Zugangebot von Augsburg nach München ausgedünnt
Wie berichtet hatte Go-Ahead am Freitag kurzfristig bekannt gegeben, dass es in den Faschingsferien auf der Strecke nach München ab Montag zu erheblichen Einschnitten beim Angebot kommen wird. Grund sind Bauarbeiten der DB an der Bahnstrecke. Dass die Einschränkungen drei Tage vor Inkrafttreten bekannt gegeben werden, sei überhaupt nicht nachvollziehbar, so Pro Bahn, zumal die bereitgestellten Informationen zum dann bestehenden Angebot nicht eindeutig sind. Auch dass in der elektronischen Fahrplanauskunft nicht hinterlegt ist, welche Züge nun fahren, passe nicht ins digitale Zeitalter.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Interessant. Wenn Go ahead nicht genug Wagen hat, soll es nachvollziehbar sein, dass die Strecke nach Ulm (Nebenstrecke mit irgendwelchen Kleinstorten? lt. Karina H, Walter K.) nicht bedient wird, weil die Strecke Augsburg - München Vorrang hat. Ist für mich nicht nachvollziehbar. Go ahead dafür in Schutz zu nehmen, dass nicht mal die eigenen Zugbegleiterinnen informiert werden, da denkt man an einen Go-ahead-Angestellten, der go ahead verteidigt, nicht an einen Menschen mit normalem Gerechtigkeitsempfinden. Wer daran Schuld ist, dass die Kommunikation zwischen DB und Go ahead nicht klappt, das möchte ich nicht beurteilen. Go Ahead allein die Schuld zu geben, liegt mir fern, aber ohne Entschuldigung und Information die Strecke Augsburg-Ulm nicht zu bedienen (trotz bereitstehendem, augenscheinlich funktionstüchtigem Zug- ein No go in meinen Augen.
Denke mal, dass Go Ahead genug Zuggarnituren hat, aber eben einige wegen Produktionsmängel ausfallen. Verstehe dann aber nicht . dass die "Konkurrenz" da nicht aushilft (stehen doch genügend DB-Zuggarnituren rum). Bei der Kommunikation wird es so sein, dass die DB kein Interesse hat, Go-Ahead vorrangig zu "bedienen". Als dies alles noch in "DB-Händen" war, hat's meist auch nicht funktioniert.
Zu Ingrid Wüst:
Es ist zu befürchten, dass es durch das 49€-Ticket nicht besser wird.
Grund: das Ticket ist für den ganzen Monat gekauft, ob der Anbieter mehr oder weniger befördert, der eingenommene Betrag bleibt gleich.
Als betroffene Pendlerin von Augsburg nach Dillingen kann ich die Vorwürfe an go ahead nur bekräftigen. Es ist alles noch viel schlimmer. Ich habe mir eine Ausweichroute über Günzburg ausgesucht, doch da fahren pünktlich in Augsburg eingefahrene Züge ohne Erklärung nicht weiter, die Zugbegleiterinnen stehen ebenfalls ratlos vor dem Zug, während durchgesagt wird, dass sich der Zug nach München wegen Bereitstellung von Waegen um 45 Minuten verzögert. Man fragt sich als Fahrgast, ob diese Waegen die sind, die eigentlich nach Ulm fahren sollten. Dabei wird keine Information gegeben, auf der DB-App wird vorgegaukelt, dass der Zug pünktlich nach Ulm gefahren sei. Dieses Drama passiert in abgeänderter Form taeglich. Falsch angekündigte Verspätungen, mehrmaliger Halt auf der Strecke, so dass man nicht mal mehr den 2. Anschlusszug erreicht. Wird das jemals besser?
Die Information am Bahnsteig und die in der DB App kann Go Ahead nicht beeinflussen, das ist Territorium der DB. Auch die Fahrleitung obliegt der Bahn, wenn da jemand ein Signal umschaltet und der Zug halten muss, dann muss sich Go Ahead daran halten. Ich bin kein Fan des Unternehmens, aber alles auf die blaue Konkurrenz abzuwälzen ist zu einfach. Aber es muss endlich mal besser werden, da stimme ich Ihnen zu. Wobei mir Nebenstrecken in irgendwelche Kleinstorte erst mal egal wären, solange die wichtige Achse Augsburg-München nicht rund läuft. Da sind dann halt doch ein paar mehr Leute unterwegs als nach Dillingen, Meitingen, Haspelmoor und sonstewo.
Hallo,
haben Sie sich schon mal nach einer Fahrgemeinschaft für die Strecke umgesehen? Wäre zumindest bis die Probleme der Bahn gelöst sind eine alternative.
>>Wobei mir Nebenstrecken in irgendwelche Kleinstorte erst mal egal wären, solange die wichtige Achse Augsburg-München nicht rund läuft. Da sind dann halt doch ein paar mehr Leute unterwegs als nach Dillingen, Meitingen, Haspelmoor und sonstewo. <<
Wobei Haspelmoor an der Strecke nach München liegt ;-)
@Walter K.: Das weiß ich, mir fiel kein anderer kleiner Ort ein spontan ;). Aber mal im Ernst: Wenn der Zug eh schon Verspätung hat und übervoll ist, muss er dann dringend dort halten für ca. 2 PAX. Die sind ja meines Wissens auch ans Münchner S-Bahn-Netz angeschlossen, haben also Alternativen.
Ist schon interessant, wie man Go-Ahead bei all den Problemen so in den Vordergrund stellt. Sicher gabs am Anfang bei der Inbetriebnahme einige Mängel seitens Go-Ahead, aber das Wetter und die Zugausfälle wegen Fehler des Materials (Zughersteller!) können in der Masse nicht Go-Ahead zugeschrieben werden. Die jetzige Baustellensituation ist auch nicht Sache von Go-Ahead. Der Personalmangel (hauptsächlich Krankenstand und siehe auch AVV) ist auch bei vielen anderen Betrieben eklatant und war so eigentlich nicht vorhersehbar. Der Kunde sieht aber nur den Betreiber und wird in seinem Ärger über Go-Ahead von den Medien noch bestärkt.