OB Weber zu Karstadt in Augsburg: "Konzentrieren uns auf Rettung"
Die Stadtregierung sieht aktuell nicht den Zeitpunkt, Alternativvorschläge wie ein Römisches Museum im Karstadtgebäude zu diskutieren. Es kracht zwischen CSU und SPD.
Nach Ansicht von Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) ist aktuell nicht der Zeitpunkt, um öffentlich einen Plan B für das Karstadt-Gebäude zu diskutieren. "Wir konzentrieren uns momentan auf die Rettung", so Weber zu unserer Redaktion. Wie berichtet hatte FW-Stadtrat Peter Hummel ins Spiel gebracht, das aktuell herbergslose Römische Museum im Karstadt-Gebäude unterzubringen. Verantwortlich wäre dafür die Stadt. Weber sagte, grundsätzlich gebe es Beispiele, dass frühere Kaufhausgebäude auch öffentlich genutzt werden, etwa für Kultur. Der Fokus richte sich aber aktuell wie gesagt auf den Weiterbetrieb. Allerdings scheinen die Chancen auf eine Einigung zwischen Vermieter Solidas und Karstadt eher überschaubar zu sein.
Die SPD hatte Hummel bereits vorgehalten, mit der Idee zur Unzeit hausieren zu gehen - noch gebe es Bemühungen, eine Fortführung des Betriebs zu erreichen. Die SPD forderte im gleichen Atemzug aber von Weber Klarheit über die von Stadt und Freistaat moderierten Gespräche zwischen Solidas und Karstadt. Weber und Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) müssten Ergebnisse liefern, so die SPD. Man bemerke wenig von den Rettungsbemühungen.
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Von der CSU kam am Mittwoch die Retourkutsche. "Wer glaubt, dass im Hintergrund von beiden keine Gespräche geführt werden, glaubt ebenfalls, dass die SPD-Fraktion in Augsburg konstruktiv Probleme angeht und lösungsorientierte Vorschläge erarbeitet", so Fraktionschef Leo Dietz sarkastisch. "Nur mit polemischem Halbwissen aus der Hüfte zu schießen, um sich öffentlich darstellen zu können, ist selbst für eine Opposition armselig." Es müsse ja wohl auch der SPD klar sein, dass Inhalte aus Verhandlungen zur Miethöhe nicht öffentlich an die große Glocke gehängt werden könnten. Letztlich, so die CSU, könne die Stadt aber nur moderieren - einigen müssten sich Mieter und Vermieter. Am Montag hatte es eine Gesprächsrunde gegeben.
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Warum retten?
Der Sumpf ist zum fünften Mal konsolidiert und zum dritten Mal insolvent. Das heißt im Umkehrschluss, so wie der Laden in der Form existiert braucht ihn offensichtlich niemand.
Die Konsolidierungen und Insolvenzen bei Galarie, Kaufhof, Karstadt und was noch alles zeigen des Weiteren, dass das Management trotzt intensiver Bemühung (auch von Seiten des Steuerzahlers) nicht in der Lage war den Laden so zu drehen, dass er die Nachfrage der Menschen anspricht.
Deshalb:
Sozialistische Planwirtschaft aufgeben, das tote Pferd begraben und nicht weiter reiten und schnellst möglich überlegen, was man mit der Immobilie stattdessen anfangen kann.
Die Innenstadt ist im Wandel, die Zahl der „asozialen“, kleinkriminellen, Junkies und Besoffenen nimmt kontinuierlich zu. Unsere Innenstadt ist in jeder Ecke vollgemüllt, mit Graffiti verziert, volluriniert und nach dem Wochenende vollgekotzt. Jeder Zahlungskräftige Kunde hat da längst die Beine in die Hand genommen. Das sieht man auch an der zunehmende Zahl der leerstände.
Wenn man den Laden jetzt „rettet“ werden wir in 2-3 Jahren wieder hier stehen.
Statt einzelne Kaufhäuser zu"retten", sollte man endlich die Innenstadt für zahlungskräftige Kunden freundlich gestalten.
Der AVV ist das Beste Beispiel. Genutzt wird er meist nur von Leuten, die ohnehin nur wenig bis nichts bezahlen oder ohnehin ein Abo für die Arbeit haben. Von Familien und Wochenend-Käufern wird die Straßenbahn gemieden. Keine Familientarife, keine P&R Angebote, da bleibt die Käuferschaft der Innenstadt lieber fern, oder fährt günstiger und schneller mit dem Auto ins Umland.
Zahlungskräftige Kunden können sich auch ein Parkhaus leisten.
"Zahlungskräftige Kunden können sich auch ein Parkhaus leisten."
Können schon, wollen nicht. Verkaufspsychologie!