Lauter Knall in Oberhausen: Mann versucht sich in die Luft zu sprengen
Ein lauter Knall schreckte in der Nacht auf Mittwoch die Menschen in Oberhausen aus dem Schlaf. Auslöser war eine Verpuffung in einer Wohnung in der Wiesenstraße.
Ein lauter Knall aus einer Wohnung in der Wiesenstraße in Oberhausen hat in der Nacht auf Mittwoch die Einsatzkräfte auf den Plan gerufen. Alarmiert hatte sie eine Anruferin, die gegen 0.05 Uhr auch von massiver Rauch- und Staubentwicklung aus der Wohnung im Erdgeschoss berichtete.
Bereits auf der Anfahrt der Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Augsburg sowie der Freiwillige Feuerwehren aus Oberhausen verdichteten sich die Hinweise auf eine Verpuffung in der Wohnung. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort war laut Feuerwehr eine starke Rauchentwicklung in einer Wohnung im Erdgeschoss feststellbar. Ein 58-Jähriger Mann wurde schwerverletzt vom Rettungswagen medizinisch versorgt und im weiteren Verlauf mit einem Helikopter in eine Spezialklinik nach München geflogen.
Gegenüber den Beamten gab er an, dass er die Verpuffung in suizidaler Absicht selbst ausgelöst hatte. Wie er die Explosion herbeigeführt hat, ist aktuell noch Gegenstand der Ermittlungen.
Verpuffung in Augsburg: Drei weitere Menschen wurden leicht verletzt
Parallel zur medizinischen Versorgung des Mieters wurde ein Löschangriff in die Brandwohnung vorbereitet und durchgeführt. Das Mehrfamilienhaus war zwischenzeitlich bereits von Kräften der Polizei evakuiert worden. Auch hier waren durch die Detonation und Rauchentwicklung drei leicht verletzte Personen zu beklagen, wovon eine zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Neben der Brandbekämpfung und Personensuche in der Brandwohnung wurde das Treppenhaus und angrenzende Bereiche abgesucht und kontrolliert. Spezialisten der Stadtwerke Augsburg unterstützten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei vor Ort, um ein Gasleck ausschließen zu können. Nach dem Löschen letzter Glutnester und dem Einsatz eines Hochleistungslüfters konnte die Kriminalpolizei ihr Ermittlungen zur Brandursache und Schadenshöhe aufnehmen.
Am Morgen danach ist in der Straße wieder Ruhe eingekehrt, Feuerwehr und Polizei sind abgezogen, die Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurück. Vor Ort zeugen noch einige von den Einsatzkräften hinterlassene Handschuhe am Boden von dem, was sich hier in der Nacht abgespielt hat. Auf dem Pflaster sind Blutspritzer zu erkennen. Die Wohnung, in der sich die Verpuffung ereignet hat, ist laut Polizei aktuell nicht mehr bewohnbar. Einer der Rollläden hat sich durch die Wucht der Explosion gelöst, im Fenster daneben hängt ein Plakat mit der Aufschrift "Nie wieder ist jetzt" und dem Davidstern. Im Garten vor dem Haus liegen noch einige verkokelte Überreste der Wohnungseinrichtung.
Ein Bewohner des Hauses kommt gerade aus der Arbeit nach Hause und reagiert geschockt, als ihm eine Nachbarin aus dem Fenster zuruft, dass der Mieter im Erdgeschoss in der Nacht versucht habe, sich in die Luft zu sprengen. Gleichzeitig ist er erleichtert, dass es seiner Familie und den Kindern gut geht. "Er war immer nett und freundlich, hat gegrüßt", sagt der Nachbar über den 58-Jährigen. Dass er so etwas tun könnte, habe keiner geahnt. Auch die Bewohnerin der Wohnung darüber ist nach der dramatischen Nacht noch durch den Wind. Sie müsse das Ganze erst einmal verarbeiten und könne noch nicht darüber sprechen, sagt sie.
Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sprechen Sie darüber! Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten - per Telefon, Chat, E-Mail oder im persönlichen Gespräch, auch anonym. Hier finden Sie eine Übersicht.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.