Plus Der Prozess gegen Mitglieder einer jesidischen Familie bot Einblicke in eine Parallelwelt. Die schnelle Reaktion der Behörden hat womöglich Schlimmeres verhindert.
Es war ein erschreckender Prozess, der in den vergangenen Wochen am Amtsgericht Augsburg lief. Erschreckend vor allem deshalb, weil er verdeutlichte, wie wenig manche Familien und Milieus von den Gesetzen halten, die in diesem Land gelten - und von den Werten, die unsere Gesellschaft prägen. Dass ein junges Mädchen sich in einen Mitschüler verliebt, der einer anderen Glaubensrichtung anhängt - eine vollkommen normale, alltägliche Situation - reichte einer jesidischen Familie als Grund, dieses Mädchen zu schlagen, zu würgen, zu bedrohen und zu schikanieren. Wenn es diesem Verfahren überhaupt etwas Positives abzugewinnen gibt, ist es die schnelle und kompetente Reaktion der Behörden, auch der Ermittlungsbehörden, und des schulischen Umfeldes der 16-Jährigen.
Als Mitschüler und Lehrer Würgemale und ausgerissene Haare bei dem Mädchen bemerkten, wandten sie sich an den Schulleiter, der wiederum Jugendamt und Polizei kontaktierte. Kurz darauf saßen der Vater der 16-Jährigen und einer ihrer Brüder in Untersuchungshaft, das Opfer kam in die Obhut des Staates. Es war eine Abfolge richtiger Entscheidungen, und sie erfolgten ausreichend schnell. Wenn ein Vater schon gegenüber einem Mitarbeiter des Jugendamtes ankündigt, er werde seine Tochter umbringen, dann ist ein akutes Bedrohungsszenario zweifelsohne vorhanden. Der Staat und seine Vertreter haben in diesem Fall funktioniert und einer Minderjährigen Schutz geboten, die ihn dringend benötigte. Sie haben möglicherweise Schlimmeres verhindert – und einer Jugendlichen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Der Staat hat funktioniert <<
Das kann noch nicht endgültig beurteilt werden; wenn die sich nach der Entlassung in 2 Jahren auf die "Suche" machen sicher nicht...