Tragödie am Augsburger Rathaus: Polizei ermittelt wegen Videos
Videos der Tragödie am Augsburger Rathaus kursieren im Internet. Die Polizei ermittelt. Ein BKH-Mediziner erklärt, wie sich Menschen in solchen Situationen verhalten.
Die Tragödie um den 41-Jährigen am Rathaus ist für manche Menschen schwer zu verarbeiten. Auch beim Krisendienst am Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg gingen mehrere Anrufe dazu ein, wie der ärztliche Direktor Prof. Alkomiet Hasan berichtet. Zudem herrscht Entsetzen über das Verhalten einiger Augenzeugen. Videos von dem Suizid kursieren seit Samstag auf verschiedenen Internet-Plattformen und Chatdiensten. Die Polizei prüft deshalb nun strafrechtliche Konsequenzen.
"Ich schäme mich für meine Mitmenschen", schreibt eine Augsburgerin in ihrer Mail an unsere Redaktion. Sie habe am Samstag mit eigenen Augen gesehen, wie Leute die Situation am Rathaus filmten. Sie habe Vereinzelte, darunter eine junge Mutter mit Kind im Buggy, daraufhin angesprochen und gefragt, ob sie die Situation ins Internet stellen würde. "Ja, klar", habe die Mutter geantwortet. Die Schreiberin nannte weitere Beispiele. In der Regel berichten Medien nicht über Suizide. Aber dieser tragische Fall, der sich in der Öffentlichkeit vor den Augen hunderter Innenstadtbesucherinnen und -besucher abgespielt hatte, nimmt Dimensionen an, die über den Tod eines Menschen hinausgehen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Solche Menschen sind einfach widerlich. Warum filmt man sowas und stellt das dann auch noch ins I-Net? Sonst keine Hobbies?
Ich verstehe gar nicht, wie man sich mit sowas freiwillig belasten kann - völlig irre! Wenn Rettungskäfte bereits vor Ort sind einfach weglaufen - das Unbewusste hat man hinterher nicht so unter Kontrolle.
Es hat schon seinen Grund, dass Lokführer nach einer Selbsttötung "Sonderurlaub" bekommen - bremsen und Augen schließen - es gibt nichts Gutes zu sehen.
Aus jedem Selbstmord können wir nur eines lernen: Niemals einen Menschen zurückweisen, egal wie lästig er ist, er könnte unter seelischer Not stehen! Das habe ich einmal selbst erlebt, ich kannte eine extreme Nervensäge, die ich nicht ausstehen konnte. An einem Tag, wo er besonders aufdringlich war, habe ich ihn ignoriert. Ein paar Tage später hat er sein Leben mit 30 beendet. Offensichtlich hat er noch vorher bei vielen anderen im Bekanntenkreis Hilfe gesucht. Traurig!
Wenn man so was erlebt hat, wird alles andere außen herum, auch die sensationsgierigen Trottel die den Tod filmen, nebensächlich.
Bei allen Ermittlungen sollte auch untersucht werden, warum innerhalb von einer halben Stunde dem armen verzweifelten Menschen nicht geholfen und von Suizid abgehalten werden konnte?
Nach allem, was bekannt ist, haben die Rettungskräfte getan, was möglich war. Der Mann hat bei seinem Suizid offensichtlich den großen Auftritt gesucht und war von seinem Vorhaben nicht abzubringen..
Es stellt sich nur noch die Frage, was Menschen dazu antreibt, so etwas zu betrachten oder gar zu filmen, und sich bei "Bekannten" und im Internet wichtig zu machen, indem sie solche Videos verschicken. Leider scheinen zu viele so etwas heutzutage für ganz selbstverständlich zu halten.
1. Wie genau stellen Sie sich die Kommunikation vor auf einem 50+ Meter hohen Gebäude?
2. Wie soll man helfen, wenn sich jemand fest dazu entschließt Suizid zu begehen?
3. halbe Stunde? Ich hoffe die Einsatzkräfte haben nicht so lange gebraucht zwischen Alarmierung und eintreffen.
Man macht hier so einen Riesen Reibach draus… wir haben einen komplex entwickelt, alles und jeden „retten“ zu wollen. Der „Täter“ war der der gesprungen ist. Man kann ja auch mal reflektieren ob das eine verantwortliche Entscheidung war sich dort in den Tod zu Stürzen, wo hunderte Menschen mit Kindern versammelt sind. Sicherlich traumatisch für die Kinder!
Deshalb ist es mir unbegreiflich, wie sie auch noch Ermittlung gegen Passanten fordern, die angeblich nicht geholfen hätten. Wahnsinn!
"Man kann ja auch mal reflektieren ob das eine verantwortliche Entscheidung war sich dort in den Tod zu Stürzen, wo hunderte Menschen mit Kindern versammelt sind. Sicherlich traumatisch für die Kinder!"
So ist es. Ich halte das für narzisstisch und egoistisch, auch wenn das jetzt vielleicht hart klingen mag. Egal welche Probleme es letztlich waren, die zum Suizid geführt haben, es gibt keine Rechtfertigung dafür, Unbeteiligte da bewusst mit rein zu ziehen. Ich meine, der hat die größtmögliche Bühne in Augsburg gesucht. Das Rathaus ist nun wirklich nicht DAS Gebäude, das einem in den Sinn kommt, wenn man sowas plant. Ich wüsste gar nicht, wie man da aufs Dach kommt - so verwirrt kann er also nicht gewesen sein. Und dann wird noch die Vorderseite gewählt, wo es an einem Adventssamstag zur Mittagszeit natürlich viel Publikum gibt, wobei hinten die Fallhöhe um einiges größer ist. Das klingt für mich nach Plan, nicht nach Verwirrung. Ganz ehrlich, mir tun vor allem die leid, die das mit ansehen mussten. Ansonsten hat jeder, der beispielsweise in der Uni-Klinik an einer schweren Krankheit stirbt, und gerne noch weiter gelebt hätte, es eher verdient, dass Augsburg "innehält und zusammen steht."
Sie sollten vielleicht zur Kenntnis nehmen, dass derartige Fälle zumeist nur im TV gut ausgehen. Menschen, die fest entschlossen aus was für Gründen auch immer, Selbstmord zu begehen, werden sich davon nicht abhalten lassen, allenfalls mit Gewalt. Das hilft dann nur niemanden. Insb bei schwerer unheilbarer Krankheit oder drohendem Siechtum muss man dafür Verständnis haben.
Ich denke, das Problem besteht darin, dass es bei allzu vielen sehr wenig braucht, um "die Vernunft zu überbieten". Es gibt zudem genug Leute, die solche Bilder und Videos im Internet selbst konsumieren und sich nichts dabei denken, so etwas zu verbreiten. Die Währung im Internet ist bekanntlich Aufmerksamkeit, nicht Anstand.
Hoffentlich kann die Polizei möglichst viele dieser Fehlgeleiteten identifizieren und vor Gericht bringen. Gut, dass die Zeitung darüber berichtet.
Wenn jeden Tag ein neuen Artikel über diese Tragödie zu lesen ist aber auch belastend für die Angehörigen.
Mit mehr als vereinten Kräften muss jetzt durch die Strafverfolgungsbehörden eruiert werden, wer solche Videos online stellt. Und als zwingender zweiter Schritt muss dann die strafrechtliche Aburteilung folgen! Konsequent und ohne Milderungsgründe.
So was kann mich gar nicht aufregen. Eher Personenjäger, die nichts anderes zu tun haben.
.
Ja - Verfolgung konsequent und ohne Milderungsgründe !
Im Übrigen:
Die bei o.a. "Filmern" vorliegende und auch im Kommentar "Tragödie
am Rathausplatz: Emotionale Kälte mancher ist verstörend" ange-
sprochene emotionale Kälte sehe ich aber auch bei der Stadt Augsburg
(kam von den Standbetreibern kein "Angebot" ?):
"Dass der Markt aber weiter geöffnet habe, sei für die Menschen auch
wichtig. Augsburg komme aus einer schwierigen Zeit der Pandemie.
Für viele sei eine Ablenkung bedeutend"
Eine Einstellung zumindest bis zur Aufhebung der Sperre vor dem Rat-
haus wäre nach meinem Empfinden angemessen und vor allem men-
schenwürdiger gewesen......
(Da nicht vor Ort gewesen: Gab es gar noch "Weihnachtsgedudel"
nach dem 'Geschehen?)
.
Ja - Verfolgung konsequent und ohne Milderungsgründe !
Im Übrigen:
Die bei o.a. "Filmern" vorliegende und auch im Kommentar "Tragödie
am Rathausplatz: Emotionale Kälte mancher ist verstörend" ange-
sprochene emotionale Kälte sehe ich aber auch bei der Stadt Augsburg
(kam von den Standbetreibern kein "Angebot" ?):
"Dass der Markt aber weiter geöffnet habe, sei für die Menschen auch
wichtig. Augsburg komme aus einer schwierigen Zeit der Pandemie.
Für viele sei eine Ablenkung bedeutend"
Eine Einstellung zumindest bis zur Aufhebung der Sperre vor dem Rat-
haus wäre nach meinem Empfinden angemessen und vor allem men-
schenwürdiger gewesen......
(Da nicht vor Ort gewesen: Gab es gar noch "Weihnachtsgedudel"
nach dem 'Geschehen?)
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Die im ursprünglichen Online-Text Herrn Pintsch zu-
geschriebene, vorstehend zitierte Begründung für
die weitere Offenhaltung des Marktes ist im Druck-
text vom 28.11.(„Mann springt vom Rathausdach“)
nicht mehr enthalten
Es ist traurig, wie sich manche Leute dermaßen unverschämt , Rücksichtslos , Eiskalt und Emotionslos verhalten. Es reicht noch nicht , wenn man den Sprung sieht , nein, man muss es aufnehmen . Ich war nur durch Zufall , 150 m entfernt vom Rathaus , ich habe den Aufschlag noch gehört. Sich dann noch brüsten , ey cool , der springt , kleine Kinder haben das Geschehen mitbekommen , was sind das für Eltern , die nebenbei auch noch filmen ? , das dann später , unmittelbar nach der Tat , ins Netz stellen . Wie krank sind solche Personen ? kein Mitgefühl , Hauptsache viele Follower . Scheiß Sensationslust !!!!!
Ich möchte den größten Respekt an die Rettungskräfte , Seelsorger , Feuerwehr und weitere Hilfskräfte zollen . Diese Arbeit ist sehr belastend und Grenzwertig. Das selbst zu verarbeiten , anderen zu helfen , mit dieser Situation umzugehen , ist doppelt schwer.
Ich wünsche den Angehörigen seiner Familie und Freunde , viel Kraft , >energie und Ausdauer , um das schlimme Ereignis jemals zu verkraften.
Was ich mir wünsche , das die , die die Fotos und Videos ins Netz gestellt haben , ihre Strafe bekommen .
Sie sprechen mir aus der Seele! Kommentare wie die vom Herrn Manfred M. und Michael G., die sich noch darüber brüskieren, dass der Lebensmüde nicht an kleine Kinder dachte und ihn als Täter betiteln, machen mich fassungslos! Der arme Mann kann sich nicht mehr wehren und Unterstellungen entgegentreten. Er hat im Leben seinen Frieden nicht gefunden und selbst im Tod tritt man noch nach. Was stimmt mit unserer Gesellschaft eigentlich nicht?
@Herr M. und Herr G.: Fragen Sie die Eltern der Kinder mal, warum sie stehengeblieben sind statt schnellstmöglich das Weite zu suchen! Und warum Sie meinen über Menschen urteilen zu müssen, von deren Situation Sie nicht einen Hauch einer Ahnung haben.
Den Angehörigen und Freunden, sofern es sie gab, wünsche ich, dass sie diese schwere Zeit den Umständen entsprechend gut durchstehen und wissen, dass diejenigen die mit ihnen trauern, die Mehrheit sind.