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  3. Augsburg: Viele Augsburger holen nun Angehörige aus dem Erdbebengebiet

Augsburg
20.03.2023

Viele Augsburger holen nun Angehörige aus dem Erdbebengebiet

Lava Shekko ist die Nichte des Augsburger Anwalts Anwar Amir. Sie verteilt im Erdbebengebiet Essen. Amir würde sie gerne nach Augsburg holen, doch das Visumerleichterung gilt nicht für Syrer.
Foto: Privat

Die Erdbebenkatastrophe in der alten Heimat entwickelt sich zum Dauerzustand. Türkeistämmige in Augsburg halten zusammen und holen Verwandte. Viele würden gern mehr helfen.

Elf Personen aus seiner Herkunftsstadt Antakya haben Tugay Cogal und seine Brüder aufgenommen. Für die Angehörigen vor Ort sei die Visa-Beantragung mühsam gewesen. Termine mussten beantragt werden, die Verwandten fuhren dann ins 200 Kilometer entfernte Gaziantep, zum nächstgelegenen deutschen Konsulat. Die Geschwister in Augsburg gaben ihre sogenannten Verpflichtungserklärungen bei der hiesigen Ausländerbehörde ab. "Dort war alles gut organisiert, es ging schnell", sagt Cogal. Vor zehn Tagen kamen die elf Verwandten aus dem Erdbebengebiet dann an – darunter auch Eltern, deren Kinder beim Beben gestorben sind. Trauer und Trauma brauchen Zeit und Zuwendung, keine leichte Aufgabe. Cogal weiß das. 

Mit Spaziergängen und Besuchen versuchen sie hier in Augsburg, die Menschen abzulenken. "Damit sie die Bilder aus dem Kopf kriegen." Er fordert, die Besuchsvisa zu verlängern. "Drei Monate sind zu kurz. Das Chaos dauert ja noch, Wassermangel und Krankheiten werden noch zunehmen", sagt er. Cogal ist Vorsitzender des FC Özakdeniz und vertritt etwa 60 Augsburger Familien. Sie alle stammen aus Antakya, der von den Erdbeben im türkische-syrischen Grenzgebiet am stärksten betroffenen Region.

Nach Erdbeben: Augsburger fährt in den Osterferien nach Syrien, um zu helfen

Nach Auskunft des Ausländeramtes haben im Rahmen der beschleunigten Visumerteilungen 120 türkeistämmige Augsburger eine Verpflichtungserklärung für Verwandte im Erdbebengebiet ausgesprochen. Mit der Bestimmung, dass diese ersten oder zweiten Grades sein müssen, werde "pragmatisch" umgegangen, erklärt Ordnungsreferent Frank Pintsch auf Anfrage. Die Verpflichtungserklärung wurde nicht abgespeckt, sie gehört auch sonst zum Standard. Mit ihr verpflichtet sich der Einladende, alle Kosten inklusive eventuell eintretender Arzt- oder Krankenhauskosten zu übernehmen. Außerdem müssen Verdienstnachweise der vergangenen drei Monate beziehungsweise von Selbstständigen der letzte Steuerbescheid und eine Bestätigung des Steuerberaters über die voraussichtlichen Einnahmen desselben Jahres vorgelegt werden.

Viele Augsburger holen nun Angehörige aus dem Erdbebengebiet
15 Bilder
So schwer hat das Erdbeben die Türkei und Syrien getroffen
Foto: Adem Altan, AFP

Auch syrische Augsburger haben familiäre Verbindungen ins grenzüberschreitende Erdbebengebiet.Husain Mahmoud stammt aus Aleppo und ist Vorsitzender des Vereins "Augsburg hilft Aleppo". Zusammen mit einem Münchener Verein organisiert er Direkthilfe für das Erdbebengebiet in Nordwestsyrien, einer Region, die von jeglicher Hilfe lange abgeschnitten war. In Idlib, 25 Kilometer vor der türkischen Grenze gelegen, baute Mahmoud mit den Münchenern eine Zeltstadt auf. Die Stadt wird von islamistischen Rebellen kontrolliert. "Jetzt sind wir in Afrin tätig. Auch hier wollen wir ein Zeltlager errichten", sagt Mahmoud. Sie haben ein Netzwerk vor Ort und in der türkischen Grenzstadt Kilis. In den Osterferien werde er selbst hinfahren und Hand anlegen. Für die Spender wird er dann auch dokumentieren, wofür ihr Geld bisher verwendet wurde. 

Der Augsburger Anwar Amir stammt aus Afrin. Der Produktdesigner ist Kurde, floh vor dem syrischen Regime Anfang der 1990er-Jahre. Er hätte einen Wunsch: Er würde gerne seine Nichte, die in Aleppo lebt und den dortigen Erdbebenopfern hilft, mit dem vereinfachten Besuchsvisum hierher einladen. Doch für Erdbebenopfer in Syrien gilt das beschleunigte Verfahren nicht. Begründung des Außenministeriums: Für die Besucher aus Syrien gebe es keine Möglichkeit zur Rückkehr. 

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In Augsburg geht die Hilfe für Erdbebenopfer in eine neue Phase

In Augsburg geht die Hilfe in eine neue, auch langfristigere Phase. Die alevitische Gemeinde Lechhausen plant mit anderen Organisationen für Mitte April ein Benefizkonzert. Für diesen Sonntag hat sich ein anderer Kreis zusammengetan und ein Benefizevent in der Rosenaugaststätte organisiert. Es werde Essen und Trinken verkauft, ist auf der Einladung zu lesen, FCA-Spieler werden Autogramme geben. Keine Organisation ist konkret aufgelistet, lediglich ein Logo gibt einen Hinweis auf einen der Veranstalter: Schwabenhilfe Augsburg. Diese ist jedoch kein Verein, sondern ein lockerer, noch junger Zusammenschlusses von AEV- und FCA-Fans. Vor wenigen Tagen seien bereits fünf Personen im Erdbebengebiet von Antakya gewesen, um anzupacken, Tote zu bergen, erklärt ein Aktivist. Auf Anfrage nach der Verwendung des Erlöses heißt es, man werde Ende März nochmals mit acht Leuten in das Erdbebengebiet reisen und für das Geld dort die Güter beschaffen, die vor Ort gebraucht würden.

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Das Einladungsschreiben wird auch auf Türkisch verbreitet. Hier sind lediglich zwei Ansprechpartner mit Telefonnummern vermerkt: Kemal Saglam, Vorsitzender des Dachverbandes türkischer Vereine Augsburg, und Ufuk Sayin, Vorsitzender des Vereins türkischer Eltern. Auf die Frage, warum diese beiden gemeinnützigen Vereine, die ja Spendenquittungen ausstellen können, nicht als Veranstalter genannt sind, möchte Saglam nicht antworten. Auch die Frage, ob das Geld, das beim Speiseverkauf zusammenkommt, an die Schwabenhilfe-Initiative weitergegeben oder wie es konkret an die Erdbebenopfer verteilt wird, bleibt offen. 

Info: Solidaritätsveranstaltung für die Erdbebenopfer, Rosenaugaststätte, Stadionstraße 21, 11 bis 19 Uhr. Essensverkauf, Kinderprogramm, Autogrammstunde mit FCA-Spielern. 

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