Im Bärenkeller regt sich Widerstand gegen den geplanten Bahn-Ausbau
Plus Lange gab es nur im Umland Proteste gegen das Projekt Ulm-Augsburg. Doch jetzt kommt auch Gegenwind von Bürgern aus der Stadt. Sie fürchten, in die Zange genommen zu werden.
Die Täfelchen stehen im Abstand von etwa 20 Metern wie kleine Mahnmale auf den Ackerflächen zwischen dem Bärenkeller und dem Güterverkehrszentrum: Aufgestellt wurden sie von der "Bürgeriniatiative Schwabentrasse", die gegen den Bau einer neuen ICE-Strecke zwischen Augsburg und Ulm protestiert und in der mehrere örtliche Bürgerinitiativen vertreten sind. Die Täfelchen markieren mögliche Bahntrassenverläufe, die im Extremfall nur gut 100 Meter von den Siedlerhäusern entfernt vorbeiführen würden. Nachdem es in den Augsburger Umlandgemeinden schon länger wegen der Aus- und Neubaupläne rumort, gibt es jetzt auch im Stadtgebiet Ärger. Die Pläne der Bahn seien nicht hinnehmbar, sagt Frank Michael Liegel, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft im Bärenkeller. Und egal, welche Variante gewählt werde: "Der Bärenkeller ist immer betroffen."
Zuletzt gab es einen Ortstermin, zu dem kurzfristig mehr als 50 Bürger und Bürgerinnen kamen. Ein Ausbau würde - egal ob entlang der Bestandsstrecke, die quer durch den Bärenkeller läuft, oder als Neubau auf der grünen Wiese - für Betroffenheiten sorgen. Liegel sagt, man habe lange geschwiegen, solange die Überlegungen der Bahn noch unkonkret waren. Teils war sogar das Szenario einer Untertunnelung des Bärenkellers und von Neusäß eines der Planspiele. Inzwischen hat sich die Bahn auf mehrere konkretere Varianten festgelegt. Entweder müsste die bestehende Trasse um zwei ICE-Gleise erweitert werden, oder es würden zwei ICE-Varianten über die Ackerflächen im Osten des Bärenkellers als Neubaustrecke entlang der A8 führen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wir wollen den Verkehrsumbau, wir wollen den Stromumbau, wenns dann ans Private geht, dann ist sich jeder selbst der nächste. Wir können es nicht allen recht machen. Und ja es wird Ungerechtigkeiten geben zum Wohl für die Allgemeinheit. Aber ich erlebe immer mehr, dass wir ein Land der Egoisten werden, die nur noch auf den Erhalt der eigenen Befindlichkeiten sehen und das große ganze aus den Augen verlieren.
Sag als Beispiel nur Brennerausbau, sag nur 360kv-Stromtrassen, sag nur jetzt Ausbau der Bahn nach und über Augsburg. Vermutlich wird Augsburg mal wieder abgehängt. Siehe ICE-Trasse über Ingolstadt.
Bei der ICE-Trasse über Ingolstadt war es keineswegs so, dass Augsburg nicht wollte - bitte ggf. darüber informieren, wenn die Erinnerung daran nicht mehr frisch genug ist.
Und zu den möglichen Trassenverläufen im Bärenkeller muss man einfach sagen, dass das den kompletten Stadtteil in schwere Mitleidenschaft ziehen würde. Es geht hier nicht um "Befindlichkeiten", sondern um die Zerstörung von Naturflächen, die wenigen, die in fußläufiger Umgebung überhaupt noch vorhanden sind. Oder soll man dann zukünftig mit dem Auto fahren, wenn man mal eine Wiese größer als 100m² sehen möchte? Die Bahn kann man dazu leider nicht nutzen, der Bärenkeller hat zwar einen ehemaligen Bahnhof, dessen Wiedereröffnung kommt allerdings nur alle 6 Jahre zu Wahlkampfzeiten mal wieder auf die Tagesordnung. Außer Bahnlärm und hässlichen Betonwänden hat der Bärenkeller von der Bahn überhaupt nichts. Mehr davon braucht es nicht.