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  3. Prozess in Augsburg: Er suchte im Internet nach dem perfekten Mord

Prozess in Augsburg
29.03.2017

Er suchte im Internet nach dem perfekten Mord

Der Jura-Student gab Suchbegriffe wie "Töten ohne Spuren" ein. (Symbolbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Ein Jurastudent soll seine Ex-Freundin mit einem Messer angegriffen, sie gewürgt und mit einer Flasche geschlagen haben. Im Prozess beteuert er: "Ich habe sie doch geliebt."

Am 1. August 2016 saß der Jurastudent Alam Y., 22, vor seinem Laptop und gab folgende Begriffe in die Internet-Suchmaschine ein: „Töten ohne Spuren“, „perfekter Mord“ und „lebenslange Freiheitsstrafe“. Nur drei Tage später stach der junge Israeli – so die Ermittlungen – auf die Liebe seines Lebens, auf die gleichaltrige Studentin Jessica*, in ihrer Haunstetter Wohnung mit einem Obstmesser ein.

Er würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit und traktierte sie mit einer Flasche. Seine Freundin, die ihm die Beziehung aufgekündigt hatte, überlebte. Seit Dienstag steht Alam Y. wegen versuchten Mordes vor dem Schwurgericht. Er beteuert immer wieder: „Ich wollte sie nicht töten. Ich habe sie doch geliebt.“

Der Israeli, der im Jahr 2013 nach Deutschland gekommen war und später an der Augsburger Universität ein Jurastudium begann, lernte Jessica im Mai 2015 auf einer Studentenparty kennen. Der offenbar in einer sehr behüteten Familie aufgewachsene junge Mann verliebte sich unsterblich in die große, schlanke Studentin. Es sei eine „elementare Beziehung“ gewesen, lässt er zum Beginn des Prozesses über seinen Verteidiger Jamil Azem erklären. Er habe sich ein Leben außerhalb von Israel vorstellen können.

Der Student verliert die Kontrolle

Doch Anfang 2016 kriselte es in der Beziehung, es kam zu Streitereinen. Jessica wollte sich trennen. „Heute weiß ich, dass ich damals alles getan habe, um die Beziehung zu zerstören“, räumt der Angeklagte ein, der nach der schriftlich fixierten Erklärung seines Anwalts nun selbst das Wort ergreift. Als seine Freundin im Juli ein polizeiliches Kontaktverbot erreichte, wollte Alam Y. dies zunächst auch akzeptieren. „Ich wollte aus dieser Hölle raus.“

Das Unheil nahm aber seinen Lauf, als seine ahnungslose Mutter ihm Schmuck als Geschenk für die Studentin schickte – eine Halskette und ein Armband. Nur um seiner Geliebten das Geschenk zu übergeben und noch einmal mit ihr zu reden, so behauptet er vor Gericht, sei er am 4. August 2016 noch einmal zu Jessica gefahren. Doch als die Studentin ihm ein Glas Wasser verweigerte, wie er sagt, und das Geschenk als „billigen Scheiß-Schmuck“ zurückgewiesen habe, sei er sich „tief gedemütigt und erniedrigt“ vorgekommen. Er habe völlig die Kontrolle über sich verloren.

Was in der Wohnung dann den Ermittlungen zufolge geschah, hat Staatsanwalt Matthias Neumann in der Anklage zusammengefasst. Der 22-Jährige habe sein Opfer mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen und mit einem Messer auf sie eingestochen, bis sich die Klinge verbog. Dann habe er die Frau gewürgt, bis sie das Bewusstsein verlor. Alam Y. habe gedacht, seine Freundin sei tot. Als sie wieder wach geworden sei, habe er sie erneut gewürgt, ihr dann eine Flasche auf den Kopf geschlagen. Als zwei Nachbarinnen aufgrund der Hilfeschreie der jungen Frau aufmerksam wurden und an der Türe klingelten, flüchtete der 22-Jährige. Er wurde wenig später am Königsplatz festgenommen. Er habe Jessica niemals töten wollen, versichert Alam Y. immer wieder. Der Kommentar des Vorsitzenden Richters Michael Schneider: „Da kann man Zweifel haben“.

"Kannst Du mir irgendwann verzeihen?"

Die Internet-Recherche Tage vor der Tat sei keine Tatplanung gewesen, versichert der Angeklagte. Dies sei aus „Verzweiflung und Wut“ geschehen. Im Nachhinein sei für ihn „alles wie ein Alptraum“. Die krankhafte Eifersucht des Angeklagten war offenbar der Grund, dass die Beziehung in die Brüche ging. In Begleitung ihrer Anwältin Marion Zech schildert das Opfer vor Gericht, wie Alam Y. stets misstrauisch gewesen sei, sie kontrolliert und eingeengt habe. „Es war immer ein Drama.“

Auslöser für die endgültige Trennung war offenbar ein „blaues Auge“, das ihr der 22-Jährige verpasst habe. „Ende. Schluss. Aus.“, sei ihre Reaktion gewesen. Während Jessica den Tatablauf schildert, hält sich der Angeklagte die Hände vors Gesicht. Die Zeugin kann sich noch erinnern, dass, als sie das Bewusstsein wiedererlangt habe, Alam Y. sie getätschelt und gerufen habe: „Ich liebe Dich, ich liebe Dich.“ Am Ende ihrer Aussage fragt der Angeklagte seine Ex-Freundin sichtlich berührt: „Kannst Du mir irgendwann verzeihen?“ Jessica bleibt stumm. Der Prozess ist auf sechs Verhandlungstage angesetzt.

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